Reisterrassen soweit das Auge reicht

Tal des Roten Flusses, 05. bis 27.03.2011

Um 05:30 Uhr klingelte der Wecker. Um 06:30 Uhr waren wir bereits auf dem Weg. Es ging mit dem Bus zu den Reisterrassen von Yuanyang. Unterwegs erfuhren wir, dass wir für den Sonnenaufgang zu spät dran waren. Denn dann hätten wir bereits um 04:00 Uhr losfahren müssen. Nun, dann halt ohne Sonnenaufgang. Es war trotzdem beeindruckend. Nach rund zwei Stunden Fahrt kamen wir an den Reisterrassen an. Reisterrassen soweit das Auge reicht. Und nicht nur in diesem Tal sondern in der ganzen Gegend. Wirklich enorm, was die Menschen hier in Handarbeit geschaffen haben.

Unsere Räder wurden separat hier hoch gebracht und warteten ein paar Kilometer entfernt auf uns. Auf dem Weg dort hin, kamen wir durch ein Dorf der Hani-Nationalität. Hier war heute Markt, deshalb ging hier verkehrsmäßig nichts mehr. Wir standen mitten auf dem Markt im Stau. Eine prima Gelegenheit sich den Markt etwas näher anzuschauen. Die Marktfrauen saßen alle in ihren Festtagstrachten an ihren Ständen, denn wie wir erfuhren, war heute das Gesangsfest der Hani.

Später nahmen wir unsere Räder in Empfang und machten uns auf den Weg zurück nach Yuanyang. Edith leistete Dieter Gesellschaft, dessen Rad ja noch kaputt war und so fuhren die beiden mit dem Bus zurück. Unterwegs kamen wir an einem Dorfplatz vorbei auf dem bereits die Vorbereitung für das Gesangsfest getroffen wurden, inklusive Soundcheck. Wir lauschten eine Weile und machten uns dann an die lange Abfahrt bei schönstem Wetter.

Der Nachmittag stand dann im Zeichen der Radreparaturen. Der Radreparateur hatte wie versprochen ein neues Laufrad besorgt, allerdings nur mit 6 statt 8 Ritzeln und mit Schraub- anstelle von Kassettenkranz. Da ich keine Wahl hatte, baute ich das Laufrad ein. Das Rad fuhr wieder aber man muss jetzt beim Schalten sehr aufpassen, sonst fällt die Kette hinten runter. Bei Matthias war bei den ganzen Buckelpistenabfahrten eine Speiche gebrochen und das Hinterrad hatte eine ordentliche Acht. Da ich keine Ersatzspeichen auftreiben konnte lief ich zu dem Radschrauber zurück und fragte, ob er noch das kaputte Laufrad hat. Aus diesem schraubte ich 4 Speichen raus und nahm sie mir als Ersatzspeichen mit. Beim Zentrieren hatte ich so meine Schwierigkeiten. Ich hatte es schon soweit, dass es nur noch leicht eierte, dann ritt mich der Perfektionismus und ich hab es nur schlimmer gemacht. Also bin ich wieder hin zum Radschrauber und fragte ihn, ob er mit das Hinterrad zentrieren könne. Wenn sich die Chinesen nicht sowieso schon duzen würden, hätte ich ihm spätestens jetzt das Du angeboten. Er lachte sich kaputt als ich mit dem Rad ankam und mit ein paar Handgriffen war das Hinterrad dann zentriert. Er wollte nicht einmal Geld dafür. Die nächste Etappe kann also kommen.


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