Hanoi

Tal des Roten Flusses, 05. bis 27.03.2011

Auch heute ging es wieder bei Zeiten los. Wir Frühstückten im Hotel wo die Bediensteten rührend für uns sorgten und machten uns dann auf den Weg zu Ho Chimin. Das war auch der Grund für unser frühes Aufstehen, denn das Mausoleum machte bereits um 11 Uhr wieder zu. Dort angekommen, waren wir erst einmal leicht geschockt von den Menschenmengen, die zu Onkel Ho wollten. Wir reihten uns in die Besuchermassen ein und gaben am Eingang brav unsere Rucksäcke ab. Die Kameras durften wir mitnehmen mit dem Hinweis, dass wir nur von außen Fotos machen dürften. Nachdem wir etwa 100 Meter in der Schlange zurückgelegt hatten, wurden wir auf recht unfreundliche Art wieder aus der Schlange herausgeholt und aufgefordert unsere Kameras abzugeben. Wir fragten, warum wir die Kameras nicht gleich hätten abgeben sollen, denn diese Aktion machte nicht viel Sinn. Unseren Einwand ignorierte man einfach. Hier bei Onkel Ho geht es halt noch etwas sozialistischer zu als im restlichen Vietnam. Die restliche Wartezeit in der Schlange verging dann doch schneller als erwartet und unter den strengen Blicken der Wachsoldaten schoben wir uns innerhalb einer halben Minute an Ho Chimins Mumie vorbei. Ein ziemlich kurzer und fragwürdiger Genuss für ein so langes Prozedere. Man kann auch nicht gerade behaupten, dass die Wartezeit die Vorfreude auf Onkel Ho steigerte.

Anschließend spazierten wir zum Literaturtempel. Dieser im Jahre 1070 erbaute Tempel war seiner Zeit zu Ehren Konfuzius errichtet worden und dann im Jahre 1076 zur ersten Universität Vietnams umfunktioniert worden. Da Konfuzius ja ein großer Gelehrter war, der dem Lernen höchste Priorität einräumte, ist die Errichtung der Universität in seinen Hallen quasi konsequent.

Zum Mittagessen trafen wir uns wieder mit unserem vietnamesischen Guide Duong. Er holte uns am Literaturtempel ab und fuhr mit uns zum Biergarten 19 C. Das war wirklich schön bei mildem Wetter im Freien essen zu können. Unserer Tradition treu bleibend, wurden wieder Gerichte bestellt, die etwas Besonderes waren. Diesmal war Hund auf der Speisekarte. Aber nicht alle von uns aßen etwas davon. Eigentlich schön zu merken, dass wir doch noch Skrupel haben und unsere Sinisierung, was das Essen angeht, doch noch nicht so weit fortgeschritten ist.

Am Nachmittag besuchten wir noch das Museum für vietnamesische (Früh-) Geschichte. Es war sehr auffällig, wie sehr die Vietnamesen kulturell von den Chinesen geprägt waren und auch heute noch sind. Nicht nur, dass die historischen Quellen alle in klassischem Chinesisch verfasst wurden, auch die Kleidung, die rituellen Gegenstände sowie die Riten selbst waren den chinesischen gleich oder zumindest sehr ähnlich.

Der Rest des Nachmittags stand dann zur freien Verfügung. Zum Abendessen trafen wir uns wieder und spazierten durch die Altstadt auf der Suche nach einem Restaurant. Schließlich landeten wir doch wieder in der Garküche direkt neben unserem Hotel. Das begossen wir dann wieder mit einigen Bierchen und vietnamesischem Vodka, den Edith in akzentfreiem Vietnamesisch bestellen kann. Hut ab!

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