Zu Gast bei Manager Wang

Tal des Roten Flusses, 05. bis 27.03.2011

Da ich von meinem Kollegen Frank wusste, dass es auf der Etappe von Yuanyang nach Manhao eine Großbaustelle gibt, habe ich in Manhao angerufen um mich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen. Man sagte mir, keine Chance da durchzukommen, alles muss über Mengzi ausweichen. Also rief ich unseren Gepäckfahrer an und bestellte einen zweiten Transporter für unsere Räder. Wir fuhren also mit dem Auto etwa anderthalb Stunden nach Mengzi. Mengzi ist ein (Selbst-) Verwaltungszentrum der Hani-Minorität. Wie sich herausstellte, war unser Busfahrer aus Menzi und war furchtbar stolz darauf, uns seine Stadt zu zeigen. Da unsere Räder in dem langsamen Transporter noch eine Weile brauchen würden bis sie in Mengzi einträfen, ließen wir uns von Herrn Duan seine Stadt ein wenig zeigen. Er zeigte uns das Kreisverwaltungszentrum, das recht pompös angelegt in einer gepflegten Parkanlage angesiedelt war.

Um unsere Kräfte für das Radfahren wieder aufzutanken, empfahl uns Herr Duan die Reisnudelsuppe von Mengzi zu kosten, die besonders gut sei. Er hatte recht! Für nur 10 Yuan pro Person bekamen wir jeder eine riesige Schüssel mit Brühe. Auf einer Platte waren für jeden eine ganze Reihe Zutaten angerichtet. Fleischscheiben, diverse Gemüse und Kräuter und Tofu. Die Nudeln kamen in einer extra Schüssel. Herr Duan zeigte uns wie man die Zutaten in die Brühe geben mussten und in welcher Reihenfolge. Das war wirklich die herausragende Nudelsuppe der bisherigen Reise.

Nach dieser Stärkung machten wir uns mit den Räder auf den Weg. Ich dachte, da wir bereits auf fast 1500 m Höhe waren und Manhao auf knapp 300 m liegt, dass wir nur bergab fahren müssten. Doch weit gefehlt. Es ging die ganze Zeit auf und ab. Die höchste Stelle war 1734 m. erst nach etwa 30 km kam dann die eigentliche Abfahrt. Und das alles auf einer Pflasterstraße. Das machte es nicht einfacher. Aber schließlich kamen wir an und tranken erst einmal das traditionelle Schmutzbier.

In Manhao begrüßte uns Manager Wang, der sich rührend um uns kümmerte. Die Unterkunft war einfach aber sauber. Manager Wang hatte für uns sogar das Abendessen bereits vorbestellt. Als er dann mit einer großen Kanne ankam, dachten wir alle er wolle uns Tee einschenken und hielten ihm bereitwillig unsere Gläser hin. Zu unserer Überraschung war es aber Schnaps, mit dem er mit jedem anstoßen wollte und verlangte, dass wir ihn nach chinesischer Sitte Ex austrinken sollten. Die ersten zwei, drei Gläser machten wir brav mit, bis es uns doch zu viel wurde. Vor allem kamen plötzlich der Chefkoch und seine Hilfsköche und wollten auch alle mit uns anstoßen. Als die Belegschaft merkte, dass sie uns nicht mehr zum Schnaps trinken verleiten konnte, ließen sie uns endlich in Ruhe essen.


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