Guodao 316

Die Drei Schluchten des Yangzi, 13.04. bis 08.05.2011

Die letzten drei Tage hatten es in sich, alles freut sich auf den Ruhetag morgen. Erst von Tal zu Tal und schließlich den Han-Fluss hinauf, jedesmal über 100km und Höhenmeter gab es auch nicht zu knapp. Jetzt sind wir in Ankang, einer fröhlichen Stadt. Und angekommen im Süden, das zeigen die Temperaturen – gut über 30 Grad – ebenso die Flora: nach wie vor wenig Reis, aber Bambuswälder, Fächerpalmen, vereinzelt Bananenstauden.

Über den Han-Fluss sind wir noch gestern gesetzt und heute den ganzen Tag entlanggefahren. Er ist der größte Zufluss des Yangzi und wird in Wuhan in diesen einfließen. Am Anfang der Reise stand der Wei bzw. das Einflussgebiet des Gelben Flusses, jetzt sind wir am Han und in den Fängen des großen Yangzi. Das sind zwei verschiedene Kulturen und eine komplett andere Landschaft, innerhalb weniger Tage. Der Han Jiang wird an einigen Stellen mächtig gestaut, dann spiegelt sich die ganze Welt darin, wenig später ist er ein kümmerliches Rinnsal. Aber der Regen kommt erst noch. Überall wird fleißig Kies gehoben.

Wir fahren die Nationalstraße 316 entlang. Die Nationalstraßen (guodao) sind die guten, verlässlichen Freunde des China-Reisenden, sie durchqueren das Land von Nord nach Süd, von West nach Ost, Tausende von Kilometern. Wir sind bei km 1888 (von der Ostküste aus) vorbeigekommen, dieser Zahl musste Tribut gezollt werden. Jetzt nicht nachlässig werden, Wetter war wieder gut heute. Die Nationalstraßen sind meist zweispurig und spiegeln das Leben und die Saison des jeweiligen Landstrichs wieder, an der 316 wurde heute Gelbwurz getrocknet, wurden Kirschen verkauft und Honig produziert. Häuser und Dörfer liegen direkt an der Straße, Bauweise und Alltagsleben verändern sich mit den Kilometern, im Fall der 316 reicht die Spanne von der Küstenprovinz Fujian zur islamisch geprägten Stadt Lanzhou weit im Westen, am Eingangstor des Hexi-Korridors. Dagegen die neue Generation der Autobahnen: steril, vier-bis-sechsspurig das Land zerschneidend, kreuz und quer, ohne Anfang und ohne Ende. Auf den Nationalstraßen dagegen will man ins Abendrot reiten.


[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2011/04/2011-04-26.gpx“]

Print Friendly, PDF & Email

3 Kommentare:

  1. Der Baum in der Strasse sieht echt so richtig „schräg“ aus ……..

  2. Hallo,

    bin eure Tour im letzten Herbst mit Oliver, Karl und 13 weiteren positiv Verrueckten gefahren. Hat mir sehr viel Spass gemacht mit euch zu fahren, falls das einer von euch liest. Die Tour war ein tolles Erlebnis, im Herbst bin daher wieder in China unterwegs, natuerlich wieder mit China By Bike.

    Den Ruhetag in Ankang konnte ich damals auch gut gebrauchen. Unser Wetter war die ersten beiden Wochen sehr wechselhaft, von Hitze bis stroemenden Regen hatten wir alles. Ab Wuxi war aber bestes Wetter. Nebenbei haben wir sehr viele nette und hilfsbereite Menschen kennengelernt und immer sehr lecker gegessen.

    Wuensche euch noch viel Spass, ein paar Highlights warten ja noch auf euch.

  3. aus dem osterurlaub zurück – ganz schön viel arbeit, die interessanten reiseberichte, die sich inzwischen angehäuft haben, zu lesen. wünsche euch viel spaß weiterhin !!!

Kommentare sind geschlossen