Vietnamesische Kleinstadtidylle

Tal des Roten Flusses, 09.04. bis 01.05.2011

Heute Morgen schien Sapa wieder seinem Ruf alle Ehre zu machen und der Nebel hat sich noch weiter verdichtet und ein feiner Sprühregen kühlte die Bergluft. Um nicht unterkühlt und via Rutschpartie im Nebel unten im Tal anzukommen, nahmen wir den Bus und begannen unsere Fahrt unten im Tal. Eine Holperstrecke führte uns über Eisenbahnbrücken mit Fahrradverbot zu unserem Mittagslokal. Pho Xau Bo mal zur Abwechslung. Gebraten sind die Reisnudeln mindestens genau so lecker. Aber sie wären nicht halb so köstlich ohne die Zugabe von frischer Minze, Chilli und Limette. Die Luft war schwül und zäh. Aber wir kamen zeitig in Pho Rang an und begutachteten unsere Bleibe. Heute hatte René einen Aussetzer. Wie gut, dass die Leute immer dann krank werden, wenn wir einen Transport haben. Pho Rang selber ist recht unspektakulär. Bis auf Schuhläden mit zu kleinen Flipflops und einem dunklen Markt gab es hier nicht viel, was man erkunden konnte.

Die Zimmer waren halb so schlimm wie erwartet. Das eigentlich Ungemütliche war, die Durchfahrtstraße an der das Hotel lag und die Propagandabeschallung.

Als Westler sind wir es ja eigentlich nicht gewohnt unser Abendessen kurz vorher noch sterben zu hören. So verdarb das Todesquieken des Schweins kurz vor dem Abendessen einigen den Appetit auf Fleisch, wovon reichlich aufgetischt wurde heute. Weggeworfen wird hier ja nichts. Daher trofft das Blut beim Ausbluten nicht in den Abfluss, sondern wird auf gefangen und Blutpudding draus gemacht. Das klingt schlimmer als es ist. Mit Minze, Erdnüssen und Limette garniert, sieht fast alles genießbar aus. Selbst Karin die ja eigentlich fast Vegetarierin ist probierte ein Häppchen und zuckte die Achseln. Der kulinarische Höhepunkt heute Abend allerdings war der Maisschnaps, aus unreifem Mais. Er roch zwar etwas strenger, hatte aber eine erstaunlich milde Note und einen zarten, fast nach Vanille schmeckender Abgang. Einfach Herrlich! Mit diesem Stoff kann man jeden Weintrinker bekehren.


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