Dunkel

Südlich der Wolken, 25.06. bis 17.07.2011

Mein Blog musste leider ein paar Tage aussetzen. In der gesamten Region um Qiaotou gab es aufgrund der Installation neuer Stromleitungen keinen Strom und in Shigu bekam ich keinen Internetzugang. Hier in Lijiang klappt es auch nicht so recht, somit kommen meine Blogeinträge erst ab heute so nach und nach.

Wir machten uns um 09:30 Uhr in Shangri-la auf den Weg in Richtung Qiaotou. Anfangs ging es noch relativ eben durch das Grasland aber dann wurde es hügelig. Als wir von der neuen Landstraße schließlich auf die alte Landstraße abbogen, wurden die Hügel etwas heftiger und gipfelten schließlich in einem knackigen Anstieg, der bei einer einsamen Stupa im Wald endetet. Und alles auf einer Höhe von über 3000 m.

Als wir es dann geschafft hatten, ging es (fast) nur noch bergab. Und das für satte 50 km. Das macht Spaß vor allem weil es durch zauberhafte Berglandschaft ging, durch kleinste Dörfer und die letzten Kilometer dann wieder auf der neuen Landstraße bis Qiaotou.

In Qiaotou angekommen, hieß es, wir können Euch vorerst keine Zimmer geben, da wir keinen Strom haben und die Zimmerschlüsselkarten mit dem Computer codiert werden müssen. Am Abend sei aber wieder Strom vorhanden. Also gingen wir erst mal ein Schmutzbier trinken, das mein Kollege Jan Reisch etabliert hat, und anschließend essen. Nur zur kurzen Erklärung für Leute die noch nicht mit China By Bike unterwegs waren: Ein Schmutzbier ist das Bier gleich nach Ankunft am Zielort, noch vollkommen verschwitzt und ungeduscht.

Als wir wieder im Hotel waren gab es immer noch keinen Strom aber man teilte uns Zimmer zu. Dass es kein Licht gab, wir aber gerne noch duschen würden war irgendwie nicht so wichtig. Frei nach dem sozialistischen Motto: Wo keine Lösung, da auch kein Problem. Auf Nachfrage gab man uns dann schließlich pro Zimmer zwei Kerzen. Das hatte auch was. Bei romantischem Kerzenschein habe ich schon lange nicht mehr geduscht.