Goldenes Dreieck, 05.11. bis 30.11.2011
Eigentlich besteht heute die Möglichkeit, einen Ruhetag einzuschieben. Dazu hat aber niemand Lust und wir entschließen uns, wenigstens die Hälfte des Tages bei einer kleinen Wanderung zu verbringen. Zur thematischen Auswahl stehen: Bergdörfer, Urwald oder Aussicht. Die Wahl fällt mit großer Mehrheit auf Urwald. Wir werden direkt von unseren Bungalows auf das Begleitfahrzeug verladen und rollen am Flughafen vorbei Richtung Süden. Unterwegs sammeln wir noch schnell unser Mittagessen ein, das die Frau unseres laotischen Guides zubereitet hat, sowie einen weiteren Begleiter, der noch zusätzlich etwas Fisch und Büffelfleisch grillen soll.
Gleich zu Beginn der Wanderung wird unser Gleichgewichtssinn bei einer Bachüberquerung auf Baumstämmen auf eine erste Probe gestellt. Diese meistern wir, wenn auch mit miserablen Haltungsnoten. Es wird nicht die letzte Brücke gewesen sein, aber mit jeder geht es ein klein wenig besser. Langsam nimmt uns der Dschungel in sich auf. Wir folgen einem schmalen Bachlauf und das Licht fällt in schmalen Bündeln durch das Blätterdach. Nach einer Weile erreichen wir unseren Rastplatz, der leider auch bei den hiesigen Blutegeln sehr beliebt ist. Deshalb heißt es, Hosenbeine in die Socken! Auch wenn man damit ein wenig plump daherkommt. Unser Guide erklärt uns, dass die ganzen Tiger, Bären und Leoparden, die wir gerade nicht sehen, uns bereits mindestens zehnmal aus allen denkbaren Himmelsrichtungen taxiert haben. Da unsere Aufmerksamkeit momentan von den Blutegeln in Anspruch genommen wird, fühlen wir uns nicht allzu sehr beobachtet und setzen unseren Weg fort.
Der führt uns langsam aus dem Tal heraus in trocknere Gefilde, um doch noch in den Genuss eines Ausblicks zu kommen. Oben treffen wir auf eine Akha-Frau, die mit ihren drei Enkeln im Wald Nüsse sammelt und uns ermuntert Fotos zu machen. Die Akha sind ein südostasiatisches Bergvolk und in China unter dem Namen Hani bekannt. Wir sehen uns auch noch die winzige Hütte an, die sie vorübergehend bewohnt und deren auffälligster Einrichtungsgegenstand eine alte Flinte ist. Wieder unten im Tal bei den Blutegeln wird uns das Mittagessen auf Bananenblättern angerichtet – gegrillter Fisch und Büffelfleisch, Bambus mit Schweinefleisch, etwas Kohl, Tomatendip und natürlich der notorische Klebereis. Der Nachmittag steht dann im Zeichen der Entspannung.
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