Im SPA in Taipeh

Die Schöne Insel, 21.10. bis 13.11.2011

Ein letzter Text von Monika, hoffentlich ist sie bald wieder dabei! Traditionsgemäß gab es gestern Abend die Lesung ihrer Reiseauf- zeichnungen, optimaler Abschluss. Die Tour war wirklich schön, aber was auch sonst. Die Gruppe bestand fast nur aus alten CBB-Hasen/-innen, der ganze Service und die ganze Infrastruktur hier waren perfekt. Die Natur wunderschön, doch vor allem: fühlt man sich einfach wohl auf Taiwan. Man wird nie bedrängt und hat immer das Gefühl, gut aufgehoben zu sein und gemocht zu werden. Tolle Menschen! Leider kaum Fotos der letzten Tage, die beschränken sich auf unsere letzten Zusammenkünfte. Man kann ja auch nicht immer nur fotografieren.

Juti, auf Wiedersehen also, bin noch für ein paar Tage in Taipeh und fliege danach für 2 Wochen nach Thailand, u.a. um eine kurze Erkundung zu machen (von Bangkok Richtung Südosten, an die kambodschanische Grenze). Für eine Pilottour Ende nächsten Jahres, Bangkok – Saigon. Irgendjemand Lust? 🙂

Also hier nochmal Monika, alles Liebe aus Taipeh nach München…

„Unser letzter Tag in Taipeh. Wir wollen ihn ganz entspannt angehen. Mit einer Wanderung, heißen Quellen und einem letzten Besuch auf dem Nachtmarkt. Die Thermalquellen sind im Norden der Stadt und per U-Bahn gut zu erreichen. Dort ein schönes Resort aussuchen, im heißen Wasser dümpeln, noch ein bisschen quatschen, das ist der Plan. Handtücher stibitzen, Bücher bereitlegen, das ist die Vorbereitung. Vielleicht gelingt es uns ja doch, ein paar Seiten zu lesen. Viel haben wir bisher nicht geschafft.

Und wir kommen auch diesmal nicht dazu. Der SPA Besuch wird etwas anders als geplant, denn wir landen in der öffentlichen Badeanstalt. Sie liegt am Hang hat mehrere Becken mit kaltem, warmen, sehr warmen und heißen Wasser. Und sie ist voller Menschen. Wir werfen Bedenken und Kleidung ab und setzen uns zu den Chinesen ins Thermalwasser. Wir betrachten uns gegenseitig voller Neugierde – man nimmt uns freundlich auf. Wir versuchen miteinander zu kommunizieren – das gelingt manchmal besser, manchmal schlechter. Wir haben Glück. Das erfahren wir von einem Bademeister, der mit Ghettoblaster und Schirm herumsteht, gestern ist das Wasser frisch eingelassen worden. Oft ist es schon mal eine Woche alt und dann etwas trübe.

Leider ist hier Fotografieren verboten. Schade, wirklich schade – denn jeder einzelne Mensch, all die verschiedenen Bekleidungsmöglichkeiten, Kopfbedeckungen und Baderituale sind ein Foto wert. Offensichtlich ist es für Taiwanesen schwierig zu akzeptieren, dass der Kopf nass wird. Es regnet in die Open-Air-Becken hinein und der Kopf wird mit Duschhauben, Einkaufstüten, Aufgußtöpfen und Handtüchern geschützt. Hans ist bereits nach zwei Minuten kaum noch von den Mitbadenden zu unterscheiden. Mit einem elegant auf dem Kopf liegenden Läppchen wandert er umher. Wir kriegen den Mund fast nicht mehr zu, so viel gibt es zu sehen. Eine Frau steht mit einem Regenschirm unter der Brause, schützt sich vor Regen und duscht gleichzeitig. Männer klopfen sich auf die Pobacken und stoßen seltsame Rufe aus. Große Sonnenbrillen sitzen auf jeder zweiten Nase – es regnet übrigens.

Baden macht hungrig – auf dem Rückweg zum Hotel plündern wir das Laufband eines Sushi-Landens und essen 72 Teller leer. Und tragen unsere ungelesenen Bücher zurück zum Hotel. Entspannt geht es weiter – eine letzte Massage, Einkäufe, Tempelbesuche. Dann treffen wir uns in einem kleinen Café und driften langsam in den letzten gemeinsamen Abend. Ein Gläschen Wein, ein paar Crêpes und ein gemeinsamer Rückblick auf eine schöne Reise. Morgen geht es zurück – Edeka statt 7 Eleven und Pumpernickel statt Dampfbrötchen. Jeder isst dann wieder von seinem eigenen Teller und es gibt keine gemeinsames Stäbchenstochern. Deshalb noch einmal Nachtmarkt. Gewühl, Geschrei, Geblinke. Noch einmal futtern, lachen, spielen.“

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