Österreich

Die Schöne Insel, 21.10. bis 13.11.2011

Das buddhistische Kloster Foguangshan ist nichts für Puristen. Es liegt in Süd-Taiwan, in der Nähe der Stadt Kaohsiung, man zieht hier alle Register: Foguangshan ist Mutter von fast 200 internationalen Ablegern und 3 buddhistischen Universitäten, die „Merit Times“ mit einer Auflage von 200 000 täglichen Exemplaren wird hier herausgegeben, Beautiful Life Television hat seine Sendestation auf dem Gelände. Wir werden vom Mönch Hue Shou durch das ausufernde Gelände geführt, in seinem früheren Leben Österreicher. Der schwarze und immer leicht angewiderte Humor seiner Landleute ist im geblieben, der Rundgang gerät kurzweilig, er schont nichts und niemanden.

Man weiß nicht, was man von diesem Kloster halten soll, von dieser enormen Wohltätigkeitsmaschine. Sein Gründer Hsing Yun hat jedenfalls eine sehr pragmatische Herangehensweise, wenn es darum geht, den Menschen seinen Glauben näherzubringen: nachdem er Disneyland in Florida besucht hatte, wurde die „Höhle des Reinen Landes“ auf dem Foguangshan-Gelände in Auftrag gegeben. So etwas hat man noch nicht gesehen, das Vorbild wirkt dagegen hyperrealistisch. Schwer da eine Meinung zu haben, muss man ja auch nicht immer, interessant war der Besuch in jedem Fall. Wenn er sich nicht sehr täusche, dann wäre es das nach dieser Wiedergeburt und er müsse sich mit dem ganzen Humbug nicht mehr herumschlagen, meinte Hue Shou zum Abschluss.

Die Räder haben wir ja nun zurückgelassen und sind zu faulen Bustouristen mutiert. Bis nach Tainan sind wir inzwischen chauffiert worden (anstrengender als Radfahren, das war der allgemeine Tenor). Tainan gefällt auf Anhieb, es ist dunstig und lebendig, auf den Straßen wird gesessen und gegessen, viele alte Tempel und altes Leben. Der Huayuan-Nachtmarkt gestern Abend war orgiastisch, man darf sich bei solchen Gelegenheiten nicht schonen sondern sollte sich bis zum Anschlag durch die Stände futtern. Triumphal war die Ausbeute bei den Glücksspielen vor Ort: Monika freut sich, dass sie ihrem Gepäck jetzt auch noch einen überdimensionierten Snoopy zufügen konnte. Jens hat ein tolles ferngesteuertes Auto gewonnen, Glückwunsch!

Das nimmt er jetzt nach Shanghai mit und wird dafür Respekt ernten, heute hat er schon wieder den Abflug gemacht. In Shanghai arbeite er seit einem Jahr für sein großes französisches Unternehmen. Mittlerweile als Direktor („Jingli“, hat ihn selber überrascht, als ich ihm das auf seiner Visitenkarte übersetzt habe…jaja, die Chinesen und ihre Titel).

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3 Kommentare:

  1. Christof Gebhardt

    一、二、三到台湾,台湾有个佛光山,佛光山上风景好,
    有树木、有宝桥、有观音、有地藏、接引大佛最雄壮。

    一、二、三到台湾,台湾有个佛光山,佛光山上师父多,
    待人好、见人笑、长衫一角飘飘然,
    和蔼可亲使我有如回家乡ㄚ回家乡

    Modernes buddhistisches Kinderlied, hier auf Youtube 😉

  2. ……… nicht ALLE ÖSTERREICHER sind so! Diese Art des „Humor`s“ wird meistens nur Bewohner unserer Bundeshauptstadt nachgesagt ….. die typischen „Raunzer !“ (Dialekt … ev. übersetzbar mit leicht angewidert !) kann man aber trotzdem nicht pauschal anwenden ! Wir hätten auch einiges von und über euch (Deutsche!)zu sagen ……..!!! Es gibt überall auf dieser Welt SOLCHE und SOLCHE !

  3. Ja es sind sicher nicht alle Österreicher so.
    Obwohl das ja nicht weiter schlimm wäre, ich hab da nix Negatives erkennen können.
    Vielleicht etwas Neid:
    „Manche sind von Geburt an Österreicher … manche schaffen es nie :-)“

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