Meritenbeladen

Entlang der Burmastrasse, 11.02. bis 11.03.2012

Auch heute wieder ein wunderbarer Tag, wie immer wunderbare Motive: pastorale Idylle im Wechsel mit schönem Urwald, der Kautschuk hat sich noch nicht so durchgesetzt, kommt aber leider auch immer mehr. Lustige vorsintflutliche Fahrzeuge, buddhistische Mönche und Nonnen als fester Bestandteil der Alltagskultur, sehr schöne Menschen, das muss man zugeben. Fein anzuschauen. Und angenehm! Unglaublich freundlich, aber eher zurückhaltend, die Kinder machen einen auch nicht so fertig wie die in Laos und Kambodscha, mit denen man ständig um die Wette jubelt.

So etwas klingt immer ein bisschen nach schlechter Ethnographie aus dem 19. Jahrhundert, aber wenn es doch stimmt…wenig Zivilisations- krankheiten, die Leute gehen aufrecht und grazil über ihre Staubstraßen, Frauen balancieren scheinbar mühelos riesige Körbe auf ihren Köpfen. Nur Maungmaung fällt ein wenig aus der Rolle, der radelt vor uns her als geht es um sein Leben, auf niedrigster Frequenz, die Knie ausgestellt, mit schwankendem Oberkörper. Ich glaube so richtig gewohnt ist er es nicht, eine Horde hechelnder Ausländer im Nacken zu spüren, der Arme.

Aber eigentlich sind wir auch elegant dahingeglitten. Am Straßenrand gab es Geflochtenes vom Bambus, Stühle, Liegen, Matten, Körbe. Dazu alles, was die Kokos-und Zuckerpalmen am Weg so hergeben. So richtig geschockt hat mich eigentlich nur der Junge im VfL Wolfsburg T-Shirt, man kann es auch übertreiben. Fußball ist auch hier ganz groß, gerade läuft hier Seria A in der Lobby, die Leute schauen sich alles an und zocken dazu wie verrückt.

80km sind wir gefahren, dann in einen rustikalen LKW verladen und halsbrecherisch den Berg Kyaikto hochgebrettert worden. Die letzten Kilometer zum Goldenen Felsen mussten wir noch steil bergan wandern, andere Touristen haben lokale Dienstleister unterstützt und sich in Sänften hochtragen lassen. Und jetzt sind wir an einem der großen Pilgerziele des Landes gelandet. Nach der Shwedagon-Pagode und all den anderen Pagoden auf dem Weg lassen sich unsere Meriten schon jetzt kaum mehr in Worte fassen. Den Rest unseres Lebens werden wir so richtig die Sau rauslassen können, da kann gar nichts mehr schiefgehen!

Folge 4 unserer Rubrik Wir Grüßen: Doris grüßt Jochen, Mutti grüßt, wer hätte das gedacht, Vati. Natürlich vermisst sie ihn sehr. Meine Familie beherrscht diesen Blog nach Belieben!


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Angekommen

Land der Tausend Elefanten, 18.02. bis 11.03.2012

Der nächste Morgen. Bangkok gegen 6 Uhr. Alle geschafft, alle auf der Suche nach einer Schlafgelegenheit um den fünfstündigen Aufenthalt zu überbrücken.
Dann ging es endlich weiter. Der Flug in die laotische Hauptstadt dauerte nur eine Stunde und das Ankommen war absolut entspannt. Erste Einstimmung also auf eine stresslose, entspannte Zeit.
Das Gepäck war in unserer Abwesenheit bereits vom Band gehoben worden und stand fein säuberlich aufgereiht und abholbereit da. Alles ganz entspannt. Unser Guide Tho, der uns die kommenden drei Wochen auf dem Rad begleiten wird, legte uns auch gleich nahe, doch blos einen Gang runter zu schalten. Alles ganz entspannt nur keine Hektik.
Erster Stadtrundgang, das erste Mal Laos. Der Sommer schlug uns entgegen, kaum zu fassen, dass ich am gestrigen Morgen noch bibbernd vor Kälte am Berliner Bahnhof stand.
In Kurzfassung: der erste Tempel, der erste Sonnenuntergang mit Blick auf den Mekong und das erste Beerlao. Was will man mehr?
Den Abend ließen wir bei einem leckeren Barbecue unter freiem Himmel ausklingen.
Dann machten sich Markus, Peter und Christian – auch noch etwas geschafft von der Reise- auf den Weg zurück ins Hotel.
Tho und ich holten derweil Dieter vom Flughafen ab, der unsere kleine Reisegruppe komplett machte.