Rückenwind

Auf dem Dach der Welt, 06. bis 31.05.2012

92 km, Rückenwind, von Jiding nach Lhatse (über den Tra La 4.262 m)

Die Nacht war hart, die Dorfhunde kaum eine halbe Stunde am Stück ruhig. Eine frühe Abfahrt fällt uns nicht schwer. Auf der Fahrt nach Lhatse machen wir halt bei Kilometerstein 5.000. Die 318 führt von Shanghai am Ostchinesischen Meer über die weite Yangtzeebene und über Sichuan bis hinauf zum Dach der Welt und weiter nach Nepal. In Tibet ist sie besser unter dem Namen „friendship highway“ bekannt. Einige Tibeter haben den Kilometerstein zum Anlass genommen, hier einen Rastplatz mit Teebude aufzubauen, eine willkommene Seltenheit auf der sonst eher einsamen Strecke.

Der Wind schiebt uns den Pass hinauf, ebenfalls eine Seltenheit auf dieser Route, und wechselt den ganzen Tag lang nicht die Richtung. So sind wir schnell am Ziel, und haben Zeit, in Lhatse mit Erfolg nach einem Ersatzmantel zu suchen und Proviant für die nächsten Tage einzukaufen. Wir übernachten im tibetischen Lhatse Tibetan Farmer`s Hotel, ein entspannter Ort mit kleinem Innenhof zum Ausspannen. Am Abend spielt der Chef des Hauses auf dem traditionellen Saiteninstrument (sprich Djamnyan), einer Gitarre mit sechs Saiten aus gespannter Wolle und wir kosten die einzige tibetische Nachspeise (sprich Partsa Margu) eine Mischung aus Mehl, weißem und braunen Zucker, Yakkäse und Yakbutter – die von uns Westlern so geliebten und nach dem Essen verlangten Süßigkeiten sind hier eher etwas für kleine Kinder.

In den nächsten Tagen stehen hohe Pässe auf dem Programm, wir sind schon gespannt, wie wir mit der dünnen Luft und den Bergen klarkommen werden.


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