Der obere Weg

Chinesische Landpartie, 12.08. bis 03.09.2012

Das verpasste Erlebnis der Stromschnellen am „Mittleren Tigersprung“ von gestern wurmt uns doch ein wenig und einige von uns beschließen deshalb, trotz der heutigen langen Tour zu Beginn noch den Abstieg nachzuholen. Es wird ein schweißtreibendes, aber lohnenswertes Unterfangen mit in den Fels gehauenen Pfaden und steilen Leitern, an dessen Ende man auf einen vorgelagerten Felsbrocken im Fluss klettern kann, um die Wassermassen auf sich zurollen zu sehen – schlappe 7800 Kubikmeter pro Sekunde.

Der Abstecher hat uns einiges an Zeit gekostet und so nehmen wir unsere Tageswanderung zügig in Angriff. Diese führt uns über den sogenannten „oberen Weg“ der Tigersprungschlucht, der tatsächlich meist nur ein schmaler Pfad ist und nicht wie der untere mit Autos befahren werden kann. Am Anfang noch etwas rutschig und mit Regen wird das Wetter bald besser und die Schlucht gibt ihre spektakulären Ausblicke frei. Wir durchqueren kleine Bergdörfer und Wasserläufe, begegnen Ziegen, Kühen und Mauleseln und treffen gelegentlich auf eine Waschanlage, in der aus den Bergbächen Wolfram gewonnen wird.
Da wir gut vorankommen, können wir wieder etwas Zeit aufholen und uns zwei anständige Rastpausen auf sonnenbeschienenen Terrassen gönnen. Der gegen Abend wieder einsetzende Regen macht uns zwar nass, beschert uns aber auch einen schönen doppelten Regenbogen auf unseren letzten Kilometern ins Gästehaus und am Ende sind wir uns alle einig – der heutige Tag war einer der Höhepunkte, wenn nicht sogar der Höhepunkt unserer Tour.

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