Ein Abschluss mit Superlativen

Die Oberen Schluchten des Yangzi, 15.09. bis 07.10.2012

Shanghai, Shanghai, Shanghai

Shanghai in anderthalb Tagen ist eine Herausforderung, die wir ganz gut gemeistert haben, wie ich finde. Alt und neu, groß und winzig, hübsch und hässlich sind in dieser Stadt auf engstem Raum zu finden. Die Altstadt mit dem Yu-Garten im Herzen ist voller Touristen, Basargassen gehen über in kleine Hausviertel, in denen Wäsche und Stromkabel über die Straße gespannt sind und nur der Bauzaun daran erinnert, dass die Zeit hier nicht stehenbleibt und der nächste Wolkenkratzer schon längst im Modell des Stadtplanungsmuseum zu begutachten ist, während das benachbarte Shanghai Museum uns die nationale Kultur der letzten Jahrtausende näherbringt.

Schnell pulsiert das Leben in der Stadt und wir lassen uns treiben. Durch die East Nanjing Road, Chinas angesagter Shoppingmeile, am Paulaner vorbei im Xintiandi, wo traditionelle Shikumen in neugebauter Pracht erstrahlen, hinein in die Metro und hinauf auf die seinerzeit höchste Aussichtsplattform der Welt. Der Flaschenöffner wird demnächst als höchstes Gebäude Shanghais abgelöst, das Konkurrenzhochhaus nebenan ist schon so gut wie fertig. Mir gefällt der Blick Richtung Kolonialzeit und Bund besser als der nach Pudong. Vielleicht liegt es daran, dass am Fuße der Wolkenkratzer ein paar Vögel durch Seegrasbüschel flitzen – an einer winzigen Stelle rauschen die Wellen des Huangpu an den Uferstrand der Kanalmauer und erinnern daran, dass die Welt nicht nur aus Beton und Lichtermeer besteht.

Mit dem Transrapid und seinen leicht ruckeligen 431 Stundenkilometern zum Flughafen beenden wir die Superlative. Hinter uns liegen drei angefüllte Wochen, Städte und Dörfer, großartige Landschaften und gut 100 Kilometer Schluchtenwege, eine Maximalhöhe von 3.966 Metern und jede Menge neue Erfahrungen. Auf dem Heimweg reden wir schon von neuen Zielen. Wie hatte Gerd es einmal so schön formuliert – „nach der Reise ist vor der Reise“.

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