Würden Sie bitte nicht auf mein MG treten!?

Land der Morgenfrische, Radtour in Korea

Von Girin via Jinbu, Hwaam und Taebaek nach Andong. Viel mit dem Rad (43 km) und ein wenig mit dem Bus (282 km). Radelwetter.

Der zweite Tag auf dem Rad. Kleine Korrektur: Der zweite Vormittag auf dem Rad.

Frühstück in unserer Pension um acht Uhr, liebevoll für die langnasigen Gäste vor- und zubereitet. Wir bekommen Toastbrot mit Butter, Spiegelei, Würstchen und Ost. Und Senf. So gar nicht koreanisch. Aber wir beschweren uns nicht und sind insgeheim froh halbwegs vertraute Lebensmittel auf unseren Tellern vorzufinden. An dieser Stelle einen ganz herzlichen Dank an Herrn Park von Exodus Travel, der ganz offensichtlich sehr viel Erfahrung mit den Geschmacksknospen und dem Verdauungssystem westlicher Touristen hat.

Um neun Uhr sind alle abfahrbereit. Karin, Stefan und ich sitzen auf den Fahrrädern. Der Begleittross, bestehend aus unserer Reiseleiterin Suzan, Francoise, Herrn Park und dem Busfahrer Herrn Cool (im Folgenden Cool And The Gang genannt) stehen mit Winkelementen in den Händen daneben.

Es ist noch recht frisch, kaum mehr als 10 Grad. Hochnebel hängt über uns. Nachdem wir für ca. eine Stunde geradelt sind kommt schließlich die Sonne raus. Und mit ihr kommt Wärme auf. Also anhalten, ausziehen/umziehen. Bis dahin sind wir recht locker-flockig dahingeglitten, aber jetzt kommt nicht nur die Sonne, sondern auch die ersten Steigungen des Tages.

Auf einer Anhöhe nach ca 30 Kilometer treffen wir wieder auf den Begleitbus samt Besatzung. Francoise hatte die Wartezeit genutzt und verschwand für ein paar erhoffte Fotomotive im angrenzenden Wald. Jedoch nicht lange, denn plötzlich blickte sie in den Lauf einer MG. Sapperlot, hier wird offensichtlich scharf trainiert! Also lieber wieder runter und dort nach einer einsamen Stelle suchen. Aber auch dort hatte sie kein Glück, um ein Haar wäre sie auf das MG eines sorgfältig eingegrabenen Soldaten getreten.

Schon gestern hatten wir die Kriegsmaschinerie mitbekommen. Im Punchbowl fuhren fast nur Militärfahrzeuge an uns vorbei, rechts und links der Strecke sahen wir immer wieder Stellungen, von den bereits erwähnten Panzersperren ganz zu schweigen. War der Aufmarsch nun normaler Alltag, oder „nur“ eine Übung?

Nach besagten 43 Kilometer luden wir die Räder in den Bus. Die Radstrecke war einfach fantastisch, aber das vorgegebene Ziel mahnte zur Eile. Ziel war Andong. Vier Radetappen haben wir heute mit dem Bus überbrückt. Gott wie langweilig! Später wird alles besser 😉


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