Abschied vom Everest

Auf dem Dach der Welt, 04. bis 29.05.2013

62 Kilometer von Tingri nach Sumo, 412 Höhenmeter bei strahlender Sonne bis 22 Grad, die letzten 15 km dann wieder ordentlicher Gegenwind.

Heute Morgen ist es doch wieder ein wenig kühler, als wir unseren üblichen 9 Uhr Start hinlegen. Gemütlich geht es durch die Hochebene. Die Everest-Cho Oyu-Shishapangma-Reihe ist noch einmal mehr als klar am Horizont zu sehen und begleitet uns letztmalig für ein paar Kilometer, dann schieben sich andere „Hügel“ dazwischen und wir radeln noch einmal durch eine trockenen Einöde. Einige Ruinen zeugen davon, dass hier früher auch mal ein paar Siedlungen waren, aber der Boden leuchtet überall weiß, nicht vom Schnee, sondern von Salzausscheidungen, so dass Landwirtschaft wohl nicht möglich ist. Auch den Yaks oder Schafen scheint das wenig struppige Gras nicht zu schmecken, denn wir sehen kaum Herden.
Erst nach 30 Kilometern kommen wieder ein paar Dörfer und es wir lebendiger, wieder gibt es ein paar Felder und Tiere. Leider endet für uns bald der Fahrspaß, denn als wir etwas in Richtung Süden einbiegen haben wir den Wind recht straff gegen uns.

Mit 12 Kilometern pro Stunde fahren wir dann im engen Windschatten bis Men Bu Su Mo, einem kleinen Kaff, das allerdings freundlicher daher kommt als unsere gestrige Übernachtung in Tingri. Und wir haben Glück, es gibt ein neues Guesthouse, in dem wir die ersten Gäste sind. Richtig toll ist es deshalb noch lange nicht und schon im nächsten Jahr wird es auch hier recht runter gewirtschaftet aussehen.

Wir warten ewig aufs Essen, aber es gibt ja eh nicht viel zu tun hier. Nach den einfachen Gerichten brechen wir dann noch auf eine runde durchs Dorf auf und sehen uns die Schule an. Die Schüler haben gerade „Sport“, geübt wird hauptsächlich marschieren. Andererseits stellt sich die Frage, ob man hier in 4500 Metern Höhe überhaupt Sport machen kann, auch wenn die Tibeter die Höhe gewöhnt sind, vermeiden sie auch nicht ohne Grund schnelle Bewegungen und anstrengende Arbeit, auch der Tibeter kommt bei der dünnen Luft außer Atem.

Abends ziehen wir wieder ins Restaurant, das Essen ist etwas besser und wir beschließen einen morgigen sehr zeitigen Aufbruch, liegen doch 120 km und zwei 5000er Pässe vor uns und wir wollen so viel wie möglich vom windfreien Vormittag haben.


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