Spiel mir das Lied von der Einöde

Auf dem Dach der Welt, 04. bis 29.05.2013

60 Kilometer von Baipa nach Tingri, 270 lausige Höhenmeter, tolle Sonne bei bis 22 Grad und ab mittags etwas Gegenwind, Spaziergang durch den recht öden Ort Tingri und gemütliches Abendessen.

Unser 8 Uhr Frühstück, 9 Uhr Start-Rhythmus ist uns schon in Fleisch und Blut übergegangen auch wenn wir nur einen kurzen Tag vor uns haben, aber gegen Mittag kommt immer der Wind und den wollen wir natürlich so wenig wie möglich gegen uns haben.

Neben der Kürze hat die Strecke heute wirklich kaum etwas zu bieten, wir radeln einfach durch ein weites recht trockenes Tal, Dörfer sind selten und die Gegend scheint auch wenig geeignet, um Landwirtschaft zu betreiben. Ebenso öde ist dann auch unser Zielort Tingri, dabei hat der Ort eine der spektakulärsten Kulissen, die man sich vorstellen kann, im Hintergrund, ganz weit entfernt, sind nämlich heute wieder die Eisriesen aufgetaucht und wieder zwei 8000er sichtbar.

An unser Hotel erinnere ich mich sogar, hier habe ich vor 20 Jahren schon übernachtet. Hier vom Snow Leopard Hotel könne man nämlich den Everest sehen, allerdings nur von der Außentoilette. Inzwischen hat das Hotel fast ordentliche Zimmer bekommen, leider ist gerade heute Strom und Warmwasser weg, sollen aber am Abend wieder kommen, na hoffen wir mal.

Nach einem etwas laschen Mittag brechen wir noch einmal zu einem Spaziergang auf, im Dorf mit den recht schmuddeligen Häusern treibt der Wind den Staub in dicken Fahnen vor sich her. Müde Leute sitzen recht uns links ab und zu vor den Läden, alles wirkt etwas müde. Passend wäre hier die Filmmusik zu „Spiel mir das Lied vom Tod“ gewesen.

Hinterm Dorf biegen wir ab und erklimmen einen Hügel und genießen die Sicht auf die Berggipfel. Die stecken teilweise richtig dick in den Wolken, die von nepalesischer Seite hochgedrückt werden. Auf dem Rückweg decken wir uns dann noch einmal mit Bananen und Keksen ein und schlendern zurück. Auch ein schönes Stück geräucherten Yaks konnte ich in dem Laden entdecken und die Gruppe überzeugen, dies mitzunehmen. Später zaubert dann der Koch im Hotel dann auch wirklich ein leckeres Gericht daraus, kurz angebraten mit etwas grünem Paprika und Chili, ein guter Kontrast zu den anderen Gerichten, die durchweg etwas lasch sind. Das liegt wahrscheinlich daran, dass hier im Hotel so gut wie alle durchkommenden Gruppen absteigen und die meisten Langnasen scharfe Gerichte nicht vertragen.

Ab 20 Uhr gibt es dann auch Strom und es gibt theoretisch auch warmes Wasser, welches aber nur in einem dünnen Strahl aus der Leitung tröpfelt. So wird dann aus der Dusche doch wieder nur eine leichte Waschung.


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