Durch die Schluchten

Die Drei Schluchten des Yangzi, 13.09. bis 08.10.2013

Heute morgen müssen neben unserem Gepäck auch erstmal unsere Räder verladen werden, denn diesmal können sie nicht mit aufs Boot, sondern müssen einen ca. neunstündigen Umweg durch die Berge nehmen. Wir dagegen wollen mit dem Boot die Drei Schluchten durchfahren und uns außerdem den im hinteren Teil befindlichen Staudamm anschauen. In den letzten Tagen hatten wir glücklicherweise immer gutes Wetter und es hat nicht geregnet. Das könnte allerdings auch mit dazu beigetragen haben, dass sich heute mal wieder eine in China häufig anzutreffende Wetterlage durchsetzt, die alles in einen trüben Dunst hüllt. Auch das vollbesetzte Linienboot lässt nur eine mangelhafte Aussicht zu, so dass wir von den Schluchten heute insgesamt nur wenig zu sehen bekommen.

Gegen Mittag erreichen wir dann unseren Hafen und steigen um in den Bus, der uns zum Staudammareal bringt. Die Ferien zum chinesischen Nationalfeiertag sind in vollem Gange und wir reihen uns in den Touristenstrom ein, der generalstabsmäßig geplant durch das riesige Staudammareal geschleust wird. Es gibt verschiedene Aussichtspunkte auf den Damm und die Schiffshebewerke und zum Ende noch einen Gedenkpark für die Maschinen, die beim Bau des Staudamms verschlissen wurden. Zu dieser Jahreszeit ist der Wasserstand nicht besonders hoch und alles sieht recht ruhig aus, aber wer schonmal die Stromschnellen in der Tigersprungschlucht am oberen Yangzi gesehen hat, der kann sich vielleicht ungefähr vorstellen, welche Kräfte hinter der 2 km langen Mauer aufgestaut werden. 660 km lang ist der Stausee, über 1 Mio. Menschen wurden umgesiedelt. In China hat man es immer gerne ein bisschen größer als anderswo. Die Energiegewinnung und die bessere Hochwasserregulierung sowie die bessere Schiffbarkeit des Yangzi gegen die ökologischen Folgen und die Folgen der Umsiedlung. Schwer zu sagen, wie lange es noch dauern wird, bis man hierzu eine endgültige Bilanz ziehen kann.

Wir haben heute auch das Drei-Provinzen-Eck von Shaanxi, Chongqing und Hubei hinter uns gelassen und haben endgültig die Provinz Hubei erreicht. In dieser Region befand sich vor gut 2000 Jahren das Königreich Chu und da wir am Abend in der Stadt auf ein Restaurant treffen, dass das entsprechende Zeichen in seinem Namen trägt, nehmen wir gleich die Gelegenheit war, uns mit der Küche dieser Gegend vertraut zu machen. Insgesamt etwas weniger scharf als weiter im Westen und etwas ausgewogener gewürzt wie wir finden. Davon kann es ruhig noch ein bisschen mehr sein in den nächsten Tagen.

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