Haben wir uns schlimmer vorgestellt.

An den Hängen des Himalayas, 18.10. bis 11.11.2013

Strecke: ca. 82km, Wetter: sonnig, klare Sicht!

So, eine wunderbare Tour ist vorüber. Meine lieben Mitreisenden konnten sich heute Morgen erfolgreich durch die Menschenmassen am Flughafen drängeln (es wird mal wieder gestreikt) und sitzen gerade im Flieger nach Istanbul. Ich bin ausgeschlafen und frisch frisiert und rasiert. Der indische Barbier um die Ecke hat mir zunächst seine eigene schicke Frisur verpasst, dann hat er beim Rasieren ganz selbstverständlich einen großen Schnauzer stehenlassen, wie sein eigener. Wir waren wie Brüder! Er dunkel und klein und ich davor sah aus wie Ned Flanders von den Simpsons, allerdings mit Seitenscheitel. Den Schnauzer konnte ich ihm dann doch ausreden.

Die gestrige letzte Etappe hatte es in sich. In aller Frühe durften wir endlich und als Abschlussgeschenk einen herrlichen Sonnenaufgang über der Himalaya-Kette erleben, von Daman aus hat man darauf den weitesten Blick überhaupt. Als kleiner Punkt rechts der Everest, als kleiner Punkt links der Dhaulagiri, am imposantesten von uns aus gesehen war aber die Manaslu-Kette. Herrlich, vielen Dank! Sodann haben wir uns von 2500m wieder runtergebibbert ins Tal und sind auf abenteuerliche Weise ins Kathmandu-Tal vorgestoßen. Wir haben dafür eine neue Strecke ausprobiert, über Stock und Stein und einige steile Hügelketten, am meisten geschwitzt hat dabei unser Busfahrer. Pünktlich zur Rush-Hour sind wir in Kathmandu eingefahren, durch ein einziges großes Chaos, mit den Rädern konnten wir uns ganz gut durchschlängeln und an Kilometerlangen Staus vorbeiradeln, das Begleitfahrzeug kam erst 2 Stunden später im Kantipur Temple House an.

Nach dem Abschlussessen dann eine etwas verkürzte Lesung von Monika, wir waren ziemlich kaputt, es war spät und wir mussten heute um 5 raus. Danke liebe Monika für Deine Hilfe und Deine Texte. Und Danke auch an Lutz, unseren geschmeidigen Kassenwart, und an Dieter, der mit in kniffligen Situationen hilft, die Herde zusammenzuhalten! An alle! Wir kennen uns mittlerweile schon lange und gut und harmonisieren prächtig. Auch diese Tour war wieder klasse, fast 14000 Höhenmeter auf etwa 1150 Kilometern, mit einigen technischen Pannen (7 Kettenrissen, einem gesprengtem Schaltwerk, 3 Mantelwechseln, einigen Platten,…), aber kein Problem. Über 30 Parteifahnen wurden gesammelt, unzählige Frühstück-Porridges bewertet, das ein oder andere Gurkha getrunken. Frei nach meinem Vater (ein Satz, der zum stehenden Ausdruck wurde, nach fast jeder Etappe): „Haben wir uns schlimmer vorgestellt.“


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Ein Kommentar:

  1. Gratuliere Jan. Keine Verletzten oder Unfaelle. Wieder tolle Leistung.
    Eckart

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