Feuertopf am Mekong

Goldenes Dreieck, 15.01.2013 bis 09.01.2014

Räderschrauben, 5 km mit dem Rad durch die Stadt Jinhong, erste kulinarische Höhepunkte bei 15 Grad und Regen bis Mittag

Am Morgen regnet es weiter in Strömen und es sieht nicht so aus, als ob es jemals wieder aufhören möchte. Die Wetterapp sagt jedoch für den Nachmittag Besserung voraus. Noch immer recht müde vom langen Flug traben wir in eine Nudelstube und dann in ein Kaffee und beschließen dem Wetterbericht zu glauben und erst am Nachmittag die Räder zu schrauben. Das heißt, noch einmal zwei Stunden schlafen!

Danach regnet es weniger und wir machen einen kleinen Spaziergang. Ein wenig geht es durch die Stadt in Richtung Mekong. Einige von uns sind das erste Mal in China und können noch an jeder Ecke über das wuselige Leben hier auf den Straßen staunen. Auf den Straßen kaum Fahrräder, nicht zu viel Autos hier in Jinhong und unzählige Elektroroller flitzen durch die Straßen. Überall gibt es kleine Läden und Restaurants für die Touristen. Aber nicht für die paar Ausländer, die sich hierher verirren, sondern vor allem für die chinesischen Touristen. Die Gegend hier am Mekong ist landschaftlich reizvoll und die Chinesen kommen, um Pu-erh Tee zu kaufen, geschliffenen Steine und Edelsteine aus Burma, um die Minoritäten, die hier leben zu begutachten oder im Elefantencamp die Dickhäuter zu streicheln. Der Regen hat gemäß der Vorhersage nun auch aufgehört.

Der Mekong hat hier vielleicht die Größe der Elbe in Dresden und fließt braun und träge durch die Stadt. Entlang des Ufers wurde eine schöne Promenade mit teuren Restaurants gebaut, man kann aber auch recht gemütlich durch einen schönen Park schlendern. Zurück zum Radladen packt uns der Hunger und wir stoppen an einem kleinen Laden mit gedämpften Teigtaschen und schaffen uns eine Basis fürs Schrauben der Räder.

Diese sind recht ordentlich vorbereitet und so haben wir nicht so viel zu tun. Außerdem haben wir unseren Radschrauberprofi Christian dabei, sodass ich mir auf der Tour wohl kaum Sorgen um die Räder zu machen brauche. Nach einer Stunde sind wir rollbereit und drehen noch eine Runde durch die Stadt, dann wieder zum Hotel zurück.

Nach einer heißen Dusche geht es dann zum noch heißeren Feuertopf zwei Kreuzungen weiter. Gegessen wir draußen und drinnen. Und es ist unglaublich voll und laut. Nach 10 Minuten haben wir auch einen Tisch, in die Mitte kommt ein Yin-Yang Topf, darin schwabbert auf der einen Seite eine megascharfe und auf der anderen Seite eine milde Brühe. Dazu bestelle ich dann von einer langen Liste die Ingredienzien für dieses chinesische „Fondue“: Wachteleier, Shrimps, Tofuhaut, Kürbis, Kartoffel, Römerkohl, Spinat, etwas Lammfleisch, Fischbällchen, Pilze……… Dann haben wir knapp zwei Stunden Spaß beim Essen. Die Zutaten kommen in den Topf und werden dann nach 5 Minuten wieder herausgefischt und mit würzigen Soßen gegessen. dazu benötigt man natürlich mittlere bis größere Mengen Bier, denn ein Feuertopf-Mahl ist eben auch recht scharf. Gründlichst gesättigt rollen wir dann mehr zum Hotel zurück und es ist auch schon wieder 22 Uhr und morgen haben wir den ersten tag auf dem Rad. Hoffen wir mal, dass es nicht wieder regent!


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