Nirvana ohne Spülung

Teatime im Himalaya, 07.02.2014 bis 03.03.2014

Ruhe- und Besichtigungstag in Gangtok

Nach dem gestrigen anstrengendem Transfertag lassen wir es ruhig angehen. Beim Schlendern durch die Fußgängerzone fällt uns die offentlichtliche Sauberkeit des Stadt auf. Wären da nicht die indischen Gesichter der Passanten, man könnte sich in Genf oder Zürich wähnen. Nicht umsonst wird Sikkim auch die „Schweiz Indiens“ genannt. Aufgrund seiner strategisch exponierten Lage an der Grenze zu Nepal und China ist Sikkim, erst seit 1975 ein Teil Indiens, von großer Bedeutung für den Subkomtinent. Viel Geld floss die letzten Jahre nach Sikkim, der Bevölkerung geht es, bedenkt man die geografische Lage des Landes an den Hängen des Himalayas, für indische Verhältnisse seht gut. Die Lorbeeren für den relativen Wohlstand setzt sich recht offensiv Pawan Kumar Chamling und seine Partei, die Sikkim Democratic Front (SDF) auf. Die Omnipräsenz Pawan Kumar Chamlings Konterfeis auf den Wahlplakaten erinnert ein wenig an den Großen Bruder aus 1984. Seit 2013 gibt es tatsächlich eine ernstzunehmende Opposition, die Sikkim Krantikari Morcha (SKM). Dementsprechend massiv wird der Wahlkampf von der SDF betrieben, nur vereinzelt sehen wir die grün-rot-orangen Fahnen der Opposition.

Das eigentliche Thema des Tages ist jedoch der Buddhismus, in der tibetischen Spielart. Wir besichtigen das Enchey-Kloster und das „Namgyal Research Institute of Tibetology“. Ungewöhnlich sauber und geleckt wirkt das Kloster, und scheint eher Touristen als Gläubige zu sehen. Das Institut für Tibetologie wiederum begeistern uns mit der kleinen aber recht feinen Ausstellung Buddhistischer Ikonen und Statuen und einer bildlichen Darstellung des Lebens des historischen Buddhas Siddharta Gautama. Und den entsprechenden Legenden um ihn.

Hinter dem exzellenten Museum ist die öffentliche Toilette leider schon ins Nirvana eingegangen. Also unbegreiflich, nicht von dieser Welt. Bilder erspare ich der geschätzten Blogleserschaft an dieser Stelle. Bis zu den Sanitäranlagen ist das Selbstverständnis Sikkims als die „Schweiz Indiens“ noch nicht vorgedrungen.

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