Ladies and Gentlemen: Sungus!

Die Schöne Insel, 07. bis 30.03.2014

Sungus, wie Fungus mit S. Oder (hatte Günther so verstanden, muss auf hessisch ähnlich klingen), wie Zungenkuss. Das war die Folklore-Band des Abends, in diesem Straßendörfchen Xiuhai. Die Leute kamen nicht eben von nah und fern, um Sungus zuzujubeln, im bestuhlten Bereich saßen nur betelkauende Omas, denen langweilig war, und ein paar Schulkinder. Sungus besteht aus Nicole, ihrem kleinen Bruder Jay und einer kleinen Entourage, zusammengesetzt aus den Volksgruppen der Paiwan und der Amei. Sie haben eigentlich ganz schön gesungen und gejodelt, Karl und Traudl haben dabei Jive getanzt, zum Schluss wurden Autogrammkarten an uns und Reis and die Bauern verteilt. Sven, der große deutsche Fan von Sungus, hat ein paar Videos gedreht.

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Was man nämlich im Zusammenhang mit Taiwan fürderhin erwähnen muss, sind die vielen verschiedenen Volksgruppen und insbesondere die Ureinwohner, die wie fast überall fast ausgerottet werden mussten, bevor sie wiederentdeckt werden durften. Die Ureinwohner stellen nicht mal 2% der taiwanischen Bevölkerung, dabei fand vor tausenden von Jahren nach mittlerweile ziemlich sicheren Erkenntnissen die Bevölkerung des gesamten Pazifikraums (Austronesien) von Taiwan und diesen Gruppen aus statt. An der Ostküste der Insel gibt es noch die meisten taiwanischen Ureinwohner und man kann sie leicht erkennen, dunkler, größer als die übrige Bevölkerung. Wie meistens, wenn diese Kulturen wiederentdeckt oder bewahrt werden sollen, kippt die Vermarktung ins Stereotyp und man sieht am Wegesrand Schilder von edlen Wilden und Marterpfähle und was sonst nicht alles, kommt einem alles bekannt vor.

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Wir hatten einen sehr guten Tag heute, Wetter und Surf haben gestimmt. Nachdem wir nämlich etwa 65km Radgefahren sind (mit einem Pass mittendrin) haben wir uns in den Pazifik gestürzt und uns von den Wellen und Strömungen ordentlich durchspülen lassen. Zu weit sollte man hier nicht rausschwimmen. In den hiesigen Tempeln werden Betelnüsse als Opfergaben gereicht, den Wasserbüffeln werden Denkmäler gesetzt, und überhaupt ist hier alles ein bisschen surreal, in dieser kleinen tropischen Welt.

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Ein Kommentar:

  1. 🙂 Meine Eltern lassen auch keine Gelegenheit zum Tanzen aus!
    Viele Grüße und weiterhin eine schöne Reise!

    Julia

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