Maimassen

Chinesische Landpartie, 10.04. bis 02.05.2014

Die letzten Zeilen zu einer schönen Reise… ich sitze am Hongqiao Bahnhof und warte auf meinen Zug nach Peking, während Elisabeth und Heinz, Jutta, Sabine und Helmut gerade zum Rückflug abheben dürften (wenn es denn keine Verspätung gegeben hat und alles planmäßig läuft).

Der gestrige Tag war lang, sonnig und vor allem voll. Nicht nur das Programm – ein Spaziergang über den Bund, Fotoshooting mit Chinesinnen am alten Leuchtturm, mit den Menschenmassen zum Yu-Garten, Geschiebe über die Zickzack-Brücke vorbei am Teehaus im Herzen des Sees und Erkunden aller kleinen Wege des Gartens, Shoppen in der Basarzeile und in der Alte Strasse / Fangbang Road, Staunen über den Abriss der alten Häuser weiter westlich der Basargegend, Jiaozi- und Kebab Essen in einem winzigen Straßenrestaurant, kleine Einführung in die alten Shanghaier Shikumen-Häuser, erneutes Shoppen am Dongtai-Antikmarkt (ein Dank an Helmut für sein unendliche Geduld), durch den Huaihai-(Senioren)Park, vorbei an der x-ten Hochzeitsfotografie und über die stark befahrene Yanan Road zum Shanghai Museum – sondern auch die Straßen der Stadt waren einfach nur voll. Es ist der 1. Mai, Feiertag und Ausflugszeit. Wer jetzt an Aufmärsche, Demos und andere politische Kundgebungen denkt, liegt in Shanghai daneben. Flanieren, Einkaufen, Sehen und Gesehen werden (wozu quält sich der Großteil der chinesischen Weiblichkeit sonst in die unglaublich hohen und wackeligen Stöckelschuhe) und dabei aber auch alle Straßenkreuzungen verstopfen ist angesagt. Trotzdem läuft alles friedlich ab – selbst die weniger verzweifelten Autofahrer, die höchstens in Schrittgeschwindigkeit vorankommen, bleiben gelassen.

Vor dem Shanghai Museum müssen wir eine halbe Stunde anstehen. Niemand murrt, alle sind gut gelaunt, das ist irgendwie ansteckend. Kalligrafie, Malerei und die Minderheitenausstellung gehören zu den Favoriten der Gruppe. Schließlich ist es soweit – Freizeit (heißt: jeder macht, was er will, wir haben diesen Begriff fast vergessen ;-)). Ich habe mit Sabine und Helmut eine gute Stunde im Stadtplanungsmuseum, bevor das Haus schließt und uns ins Gedränge entlässt. Die Massen auf der Nanjing Road, Chinas Einkaufsstraße Nummer 1, sind auf Bildern kaum festzuhalten und noch weniger gut zu beschreiben. Zurück im Hostel sind alle erledigt, das Wühlen durch die Massen strengt an.

Dass es in der U-Bahn noch enger wird, haben wir vermutet. Anstehen am Ticketschalter, Drängen zum Eingang der Linie 2, schließlich Aufgabe des Vorhabens und wie alle andern auch unter den Gittern durch. An jeder Ecke steht ein Bediensteter und öffnet und schließt in regelmäßigen Abständen den Weg und Eingang zum Gleis. Die Bahn selbst ist weniger voll als erwartet, nicht aber der kreisverkehrförmige Übergang zur Super-Brand-Mall, unserer Location für den letzten Abend. Wir sind spät dran, die Krabben im „South Beauty“ schon aus, dafür werden wir mit einem Fensterplatz ohne den üblichen horrenden Mindestverzehr entschädigt. Toll, die Aussicht auf den Bund, das nicht endende Blitzlichtgewitter, die vorbeiziehenden Schiffe – das gesamte Ambiente haben wir uns in den letzten drei Wochen verdient (genauso wie den Sonnenschein, Regentropfen gab`s immer nur kurz vor Abflug ins nächste Sonnenparadies! Sorry an die andere Gruppe, die zeitgleich mit uns unterwegs war und den ganzen Regen des Landes abbekommen hat).

Im Ming Hiker Hostel hat sich eine spontane Party entwickelt und auch wir („die den Altersdurchschnitt deutlich anheben“, wie Sabine kommentiert) nehmen einen letzten Absacker in China, feiern unsere Tour und gehen nochmal ein paar Highlights durch. Danke an alle für die tolle Reise (inklusive der vielen Feierabendtouren und „Spaziergänge“) und an Helmut für die schönen Worte! Ich war ja anfangs skeptisch wegen der vielen Transfers auf der Landpartie, aber ihr habt mich überzeugt! Kommt gut nach Hause, lasst euch nicht stressen, schickt mir ein paar Bilder und macht`s gut.

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