China Kompakt: Shanghai

Chinesische Landpartie, 04. bis 26.10.2014

Zwei ereignisreiche Tage in Shanghai

(ein nachgereichter Beitrag aus Shanghai: die Gruppe ist inzwischen schon wieder voll Erinnerungen in Deutschland angekommen, aber dem Blog fehlte noch der Eintrag der letzten Station, hier kommt er)

Heute geht es zum Abschluss der Reise nach Shanghai. Damit wir auf die Stadt der Superlative gut eingestimmt werden, hat unser Guide den Bus bereits auf 5:20 bestellt. Also superfrüh aufstehen und dann auch noch auf die Nudelsuppe verzichten….

Dafür sind wir dann nach 3h Flug so früh in Shanghai, dass wir noch einen ausführlichen Bummel machen können. Ehe wir dabei Richtung Einkaufsmeile einbiegen, entdeckt Christian noch eine Hotelterrasse im 8. OG, die nicht nur einen wunderbaren Ausblick, sondern auch erstklassigen Kaffee bietet. Nach Einbruch der Dunkelheit speisen wir Nordchinesisch und flanieren dann noch durch die Nanjinglu. Hier lassen wir uns von Tanz auf der Straße und verführerischen Naschereien verwöhnen.

Der zweite Tag in Shanghai – und letzte in China – beginnt auch ohne Nudelsuppe, dafür mit Kaffee und Brot. Eine willkommene Abwechslung! Zwei Pärchen unserer Gruppe haben sich entschieden, den Tag mit Metro-fahren und dem Yu Garten zu beginnen. Die anderen stürzen sich direkt ins städtische Leben. Wir bereuen unsere Entscheidung nicht: der Garten ist zwar voll, aber trotzdem friedlich und beruhigend. Danach dann einen Besuch im historischen Teehaus, zum Glück sind Königin Elisabeth und der Scheich von Quatar schon wieder abgereist, so dass wir einen wunderschönen Tisch mit Blick auf’s Wasser ergattern können.

Auf dem Weg zurück können wir direkt vor dem Garten im Bazar alles finden, was uns für den Heimflug noch fehlt. Nun müssen wir nur noch alles im Koffer verstauen. Aber wir sind hoffnungsfroh und entschließen uns mitsamt unserer Einkäufe aufs andere Ufer (Pu Dong) zu wechseln. Dabei kommen wir durch ein völlig anderes Schanghai – einfach, ohne Glanz und sehr faszinierend.

Von allen Orten unserer China-Reise zeigt uns Shanghai am stärksten, wie die sozialen Gegensätze der chinesischen Gesellschaft auf so engem Raum aufeinandertreffen. Auf der anderen Seite angekommen, genießen wir einen ebenfalls erstklassigen Kaffee und kommen ins Grübeln: Nur 10 Minuten entfernt vom dem einem Schanghai verschlingt unser Nachmittagskaffe für Zwei locker den Wert des gestrigen Abendessens für 9….

Wir entscheiden uns, erst mal nicht weiter nachzudenken und machen uns auf ins Hotel. Heute Abend ist Abschiedsessen und es soll in eine Cocktailbar gehen. Die Bar findet sich dann im 88. Stockwerk des Jinmao-Towers und macht noch einmal deutlich, wie groß die Spanne ist, die wir in diesem Urlaub erleben konnten. So viel unterschiedlichste Eindrücke. Wir sind hin und weg und kommen zu dem Schluss: Sofern ihr noch nicht mitgemacht habt – unbedingt buchen!

(Text und Bilder von Bernd)

Und dann ein paar Worte des Reisleiters: Am nächsten Tag flogen wir von Shanghai zurück nach Deutschland, ich konnte alle einmal noch ganz fest in meine Arme drücken und eine wunderbare Reise näherte sich ihrem Ende. Ich nehme viele Erinnerungen mit: an unser Sonnenglück bei den Radtouren; an schöne Begegnungen mit Menschen, Hunden und frisch geborenen Wasserbüffel-Kälbern; an begeisterte Gesichter, wenn sich die Tische von der Vielfalt der chinesischen Küche bogen; an die Kaffee-Pausen, die uns die eine oder andere Teilehmerin der Gruppe glücklicherweise immer wieder in das Tagesprogram einbaute; und an viele schöne Gespräche über China, Deutschland und den Rest der Welt. Es hat mir viel Spaß mit Euch gemacht und ich hoffe, Euch alle bald einmal wieder zu sehen. Euer Christian

Buddhafahrt

Das Blaue China, 18.10. bis 09.11.2014

Busfahrt nach Hangzhou und Radausflug zum Lingyin Tempel.

Meistens sind die Transferfahrzeuge eher knapp bemessen, so dass man seine Tetris-Skills voll einbringen muss um das Gepäck und die Fahrräder unterzubringen. Nicht so heute. Für uns Sechs stand ein 33-Sitzer mit Gepäckstauraum unter dem Bus bereit. Um die Räder nicht allzu sehr zu strapazieren stellten wir 3 davon in den Bus. Platz hatten wir ja genug.

In Hangzhou angekommen ließen wir uns erst einmal mit hangzhouer Köstlichkeiten verwöhnen bevor wir uns mit den Rädern auf den Weg zum Lingyin Tempel machten. Der Tempel liegt in einem grünen Tal etwas außerhalb der Stadt. Vor der eigentlichen Tempelanlage befindet sich eine Felsengruppe, von der der Begründer des Klosters glaubte, dass sie von seiner Heimat hierher nach Hangzhou herübergeflogen seien, als Zeichen, dass er hier einen Tempel gründen solle. Deshalb trägt diese Felsengruppen den Namen „Herübergeflogener Gipfel“. Zwischen dem 10. Und 14. Jahrhundert meißelten Mönche diverse Grotten mit buddhistischen Statuen in den Felsen.

Die Grundzüge der Tempelanlage existieren schon seit dem Jahr 328. Allerdings wurde der Tempel im Laufe der Geschichte mehrmals zerstört und musste immer wieder aufgebaut werden. Die heutige Anlage ist nicht älter als 140 Jahre. Da die Tempelgebäude am Berg liegen kann man von unten kommend gar nicht sehen wie weit sich das Areal zieht und wie viele Hallen noch kommen. Jedes mal, wenn wir eine Halle besichtigt hatten, waren wir überrascht festzustellen, dass es noch eine weitere gibt.

In der Haupthalle führten die Mönche des Tempels gerade ihre abendliche Gebetszeremonie durch und sangen ihre Sudren. Das ist immer wieder beeindruckend zu beobachten. Ein weiteres Highlight, das jüngeren Datums ist, ist die Halle mit den 500 Archats. Das sind buddhistische heilige, die ob ihrer besonderen Fähigkeiten Ruhm erlangt haben. Und von diesen Berühmtheiten sitzen dort 500 in einer Halle.

Den Abend beendeten wir in einem Restaurant direkt neben unserem Hotel in der kleinen Siedlung auf der grünen Seite des berühmten Westsees.