Abschied von den Rädern

Das Blaue China, 18.10. bis 09.11.2014

Ein Tag in Zhangzhou, bei bewölktem Himmel. Erst Sightseeing inZhangzhou dann Nachtzug nach Guangzhou

Ich hatte an der Rezeption gefragt, was in Zhangzhou außer der Altstadt noch sehenswert sei. Ich wurde ausgelacht. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Sonst sind die Leute eher stolz auf ihre Städte und empfehlen einem eher jedes noch so unwichtige Detail der Stadt. Nachdem die Rezeptionisten noch den Dutymanagher und die Hotelpagen hinzugezogen hatten, einigte man sich darauf, dass der Nanshan-Tempel besichtigt werden könne, wenn man denn in Zhangzhou unbedingt noch etwas sehen wolle.

Also fuhren wir hin und wurden angenehm überrascht. Der Tempel aus dem 8. Jahrhundert war nicht nur absolut idyllisch be ruhig, sondern auch total untouristisch. Es hatte den Anschein, als wären wir die ersten Touristen überhaupt gewesen. Nur die Tatsache, dass es Tickets für den Einlass gab, holte uns auf den Boden der Realität zurück. Wir beobachtete Mönche bei ihren buddhistischen Praktiken und eine große Menge alter Frauen bei einer Art Gebetszeremonie.

Auf dem Rückweg in die Stadt machten wir noch eine Runde im Zhongshanpark, der aber nicht sonderlich spektakulär war. Anschließend suchten wir den Radladen in dem wir unsere Fahrräder abgeben sollten. Verwirrend war, dass es die Xinhua Road, in der der Radladen sein sollte zweimal gab. Eine von West nach Ost und eine von Nord nach Süd. Und irgendwo kreuzten die sich. Wir nahmen Abschied von den Rädern die uns die letzten Tage so gut gedient hatten und von nun an würden wir alles zu Fuß erledigen müssen.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen ging jeder seiner eigenen Wege und doch trafen wir uns fast alle in dem netten kleinen Kaffee in der Altstadt in dem wir schon gestern gesessen hatten.
Abends wurden wir abgeholt und zum Bahnhof gebracht. Wir fuhren mit dem Nachtzug nach Guangzhou, der berühmten Metropole am Perlfluss. Der Zug war schon älteren Datums aber noch gut in Schuss. Was ich noch nie zuvor erlebt hatte war, dass der Zug kein Bordrestaurant hatte. Zum Glück hatten wir etwas Obst und Kekse gekauft. Sonst hätten wir hungrig ins Bett gehen müssen.