An der Mauer

Die Drei Schluchten des Yangzi, 09.09. bis 04.10.2015

Die Sonne strahlt heute noch mehr als gestern und das passt gut, denn wir besuchen heute die Große Mauer nördlich von Peking, zumal auch noch ein Regen in der letzten Nacht die Luft reingewaschen hat. Nach zweieinhalb Stunden Fahrt sind wir in den Bergen und haben unser Mauerstück erreicht.

Die Chinesen scheinen endgültig den Sport für sich entdeckt zu haben und ganze Horden von Radfahrern und Wanderern säumen die Straßen. Da wollen wir auch nicht faul sein und über einen Staudamm, kleine Bergpfade und eine eiserne Leiter verschaffen wir uns Zugang zu dem jahrhundertealten Bauwerk, wo es steil und steinig weitergeht. Nach anderthalb Stunden Kraxelei haben wir einen ansehnliche Menge an Höhenmetern unter uns gelassen und erreichen langsam das Ende des ausgetreteneren Teils, wo die Steinstufen brüchiger werden und die Seitenwände abbröckeln.

Gerne würden wir noch weiter gehen, aber der Nachtzug nach Xi’an wartet nicht, also schnell wieder nach unten und auf die andere Seite zum Mauerrestaurant, wo es wieder ein sehr leckeres und ausgiebiges Mittagessen gibt. Unter anderem wachsen hier in der Gegend Walnüsse, Kastanien und chinesische Datteln, die unseren Essenstisch bereichern, außerdem gibt es gegrillten Fisch und Schweinebauch – das Abendessen im Zug wird ja schließlich auch wieder etwas bescheidener werden. Ein bisschen Obst zum Bier muss es diesmal tun.

Wir haben heute großzügig geplant oder einfach Glück mit dem Stau und sind schon fast 2 Stunden vor Abfahrt am Bahnhof. Ob das ein Glück ist, ist eher fraglich, aber so wird eben noch eine Runde über den Westbahnhof gedreht und wir kommen entspannt in den Zug.

Nachtrag: An dieser Stelle nochmal einen besonderen Dank an Dietmar und Herbert, die die heutigen Fotos beigesteuert haben.