Wandatag

Berg und Wasser, 04. bis 26.10.2015

Wanderausflug in den Reisterrassen, 14 Kilometer zu Fuß, 37 Kilometer mit dem Bus

Geschrieben von einem Teilnehmer. Der namentlich nicht genannt werden möchte*.

Heute hatte uns unser Reiseleiter einen halben Wellness-Tag versprochen. Am Vormittag wollt er mit uns eine kleine, ca. dreistündige Wanderung durch die Reisterrassen unternehmen. Zurück wären wir dann kurz nach Mittag, damit wir wahlweise die Füße hochlegen, die hoteleigene Poolanlage genießen oder dem Sauna- und Massagebetrieb nebenan einen Besuch abstatten können. Diese Tagesplanung fanden wir alle ganz durfte.

Frühstück gab es im Hotel. Reisnudelsuppe, wässriger Reisschleim und Spiegeleier standen zur Auswahl. Nicht unbedingt das, womit man einen Wellness-Tag beginnen möchte, aber nun gut, es sollte ja auch nur ein halber Wellness-Tag werden.

Abmarsch um neun Uhr. Wie gewohnt. Zunächst ging es über viele, viele Stufen auf einem gut ausgebautem Weg nach oben. Man merkte sofort, dass die örtliche Tourismusbehörde ganze Arbeit geleistet hatte, um den Bedürfnissen eines jeden Reisenden gerecht zu werden. Selbst Rollstuhlfahrer finden hier eine behindertengerechte Toilette vor, nachdem sie die vielen Treppen gemeistert haben (siehe Foto in der Galerie unten).

Weit ging es auf einem Höhenweg, immer wieder mal ein paar Höhenmeter hoch, mal ein paar Höhenmeter runter. Die Aussicht war teilweise atemberaubend, zumal wir das perfekte Wetter erwischt hatten. Kein Regen, nicht zu warm und nicht zu kalt. Nur etwas mehr Sonne hätten wir uns gewünscht. Und blauen Himmel. Und ein paar Grad mehr wären auch nicht schlecht gewesen.

Nach ca. einer Stunde waren wir noch immer am Latschen. Reiseleiter Christof meinte, dass wir von den geplanten 11 Kilometern erst drei gelaufen wären. Das stimmte uns ein wenig stutzig, denn drei mal drei macht neun, und wir sollten doch schon nach drei Stunden mit der Wanderung durch sein.

Unterwegs gab es immer wieder nette Frauen der Yao-Minorität, die uns Postkarten und anderen Kram verkaufen wollten. Ab und an kauften wir ihnen sogar etwas ab. Manchmal Postkarten, manchmal den anderen Kram.

Nach ca. zwei Stunden hatten wir noch nicht einmal die Hälfte der Strecke zurück gelegt. Es kamen Zweifel in der Gruppe auf. Hatte sich unser Reiseleiter Christof womöglich verlaufen? Wir hätten doch kurz vor dem Ziel sein müssen.

Wiederum eine Stunde später wollte ich ein Eis, war ich müde oder gelangweilt, musste auf die Toilette und fragte Reiseleiter Christof ob wir denn bald da wären. Reiseleiter Christof meinte es wäre nicht mehr weit und konsultierte sein Navi.

Nach einer weiteren halben Stunde und viele, viele Treppenstufen später rebellierten auch andere aus der Gruppe. Man sei doch bereits mehr als die angekündigten drei Stunden gelaufen hieß es. Der hoteleigene Pool würde um 18:00 schließen hieß es. Wann könne man endlich in die Sauna hieß es. Reiseleiter Christof meinte dazu nun wäre es nicht mehr weit. Das stimmte auch, denn wir mussten nur noch zwei weitere Stunden marschieren. Und waren endlich dort angekommen, wo uns ein Bus wieder zurück in Richtung Hotel fahren sollte.

Mittlerweile war es weit über die Mittagszeit hinaus, daher hatten alle mächtigen Hunger. Das Restaurant einen Kilometer vor der Busstation kam wie gelegen, es gab wahlweise gebratene Nudeln mit oder ohne Fleisch. Oder gebratenen Reis. Das war sehr lecker.

Kurz nach vier Uhr saßen wir alle im Bus zurück nach Pingan. Allerding fuhr dieser Bus gar nicht nach Pingan. Außerdem setzte er sich erst eine halbe Stunde später in Bewegung. So ganz hatte ich es nicht verstanden, jedenfalls fuhren wir eine halbe Ewigkeit und mussten dann noch mitten auf der Strecke in einen anderen Bus umsteigen, der genau in die entgegengesetzte Richtung fuhr.

Schließlich kamen wir doch noch in Pingan an. Und zwar unten am Parkplatz. Den Rest des Weges zum Hotel mussten wir wie gestern schon zu Fuß zurück legen. Das Hotel erreichten wir kurz vor Einbruch der Dunkelheit.

Der hoteleigene Pool war inzwischen ausgetrocknet, der Sauna- und Massagebetrieb nebenan geschlossen und an Füße hoch legen war eh nicht mehr zu denken. Reiseleiter Christof hat uns um unseren halben Wellness-Tag gebracht. Dieser Schuft!

* Das ist selbstredend geflunkert!


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