Im siebten Radlerhimmel

Südlich der Wolken, vom 16.04. bis 07.05.2016

107 km von Shaxi nach Yangbi, ideales Wetter und super Piste

Hauptdarsteller unserer heutigen Etappe war – ohne Zweifel – die Etappe selbst. Im Vorfeld gab es noch die einen oder anderen Bedenken, ob und wie die mit über 100 km längste Strecke unserer Tour überstanden werden könne. Schon nach wenigen Kilometern waren diese Bedenken jedoch bei Allen verflogen, denn dann ging es nur noch darum, zu genießen:
Die atemberaubende Landschaft im Tal des Yangbi-Flusses mit ihren Terrassenfeldern, hübschen Dörfchen und blühenden Hecken, die sich zumeist sanft abwärts schlängelnde, kaum befahrene Straße mit bester Oberfläche, und zu guter Letzt auch das Wetter, das nicht zu kalt und nicht zu heiß war, mit Sonne und Schatten in angenehmem Wechsel. Raimers und meine Fotos lassen die paradiesischen Zustände hoffentlich etwas nachempfinden.

Für Unterhaltung sorgten indes die Bauern des Tales, die eine etwas ungewöhnliche Methode zum Dreschen des frisch geernteten Getreides anwenden: Die trockenen Pflanzen werden so auf der Straße ausgebreitet, dass alle Autos über die Ähren fahren müssen, und dadurch die Körner herausgedrückt werden. Nach einem halben Tag Überfahren-Werdens können die gedroschenen Körner dann von der Straße gefegt werden. Wir fanden das innovativ und ressourcenschonend, unser Fahrer Xiao Ding war allerdings weniger belustigt. Wenn sich das Stroh von der Straße nämlich im Gehäuse des Autos verfängt, kann es sich dort an heißen Teilen entzünden und das Auto fackelt ab. Solche Vorfälle seien nicht selten und die kreative Dreschmethode deshalb eigentlich verboten.

So sah Raimer den Tag:
Von Shaxi nach Yangbi, diese Strecke hatte wahrlich alles geboten: Anstiege, Abfahrten, Flusstäler, Landschaft satt und tolles Wetter. 110 km, für alle eine intensive, aber auch reizvolle Tour. Was fiel auf: das Landleben ist noch rückständig, das Getreide wird auf die Straße gelegt, so dass durch fahrende Fahrzeuge das Korn trennen. Tiere sind viel unterwegs, aber der Verkehr läuft ruhig. Morgen erwartet uns eine schwere Etappe: gut 30 km fast stetig leicht bergauf, daher starten Ingrid und ich mit dem Tandem schon um 06.00 Uhr, das Ziel ist die Touristenhochburg Dalí. Ausgerechnet am 01. Mai ist dort der „Teufel los“: große Feierlichkeiten erwarten uns, wir sind gespannt!


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