Hoch hinaus

Das Blaue China, 16.10. bis 07.11.2016

Fahrt von Nanjing nach Zhangzhou bei Sonnenschein und 28°C. Strecke 47 km ohne Pannen.

Das goldene Sofa in der Lobby unseres Hotels hatte es uns angetan. Schon gestern zog es uns magisch an und gestern beschlossen wir auch vor der Abfahrt heute ein Gruppenfoto auf diesem herrlichen Sofa zu machen.

Die ersten 10 km schrubbten wir erst mal auf der Landstraße weg. Das ging flott. Dann bogen wir in eine Seitenstraße ab und von da an fuhren wir auf kleinen Sträßchen durch Dörfer und später auf Feld- und Trampelpfaden mitten durch die Bananenplantagen. Bananen beherrschen hier eindeutig die Landschaft. Ab und zu sieht man auch mal andere Früchte wachsen, aber die Banane ist hier King.

In einem kleinen Dorf bereiteten sie gerade eine Zeremonie zum Ehrentag ihres regionalen Schutzgottes vor. Als wir anhielten um ein Foto vom Tempel zu machen wurden wir gleich mit Fragen überschüttet. Woher kommt Ihr? Was macht ihr hier? Aus Deutschland, ist das nicht arg weit? Wie lange bleibt Ihr und wo fahrt Ihr als nächstes hin? Dann mussten wir unbedingt das Gebäck probieren, das eigentlich für den Gott bestimmt war und bekamen jeder mehrere Flaschen Wasser geschenkt, denn Radfahren macht ja durstig. Zum Schluss gab‘s noch eine Wegbeschreibung und einige gute Wünsche mit auf den Weg.

Je näher wir Zhangzhou kamen, desto beschwerlicher wurde der Weg. Wir radelten von einer Baustelle in die nächste. Hier in Zhangzhou scheint man sich auf eine große Zukunft vorzubereiten. Es wurde ein riesiger Uni-Campus weit außerhalb der Stadt errichtet, riesige Straßen, auf denen noch keine Autos fahren, und alte Wohnviertel weichen neuen, moderneren, höheren Gebäuden. China im Wandel. „Nit kleckern, klotzen!“ wie der Rheinländer sagt. Die Chinesen haben sich das zu Herzen genommen. Hier wird in die Infrastruktur von morgen investiert und zwar für große Massen von Menschen. Laut Prognosen soll die Bevölkerung Chinas um 2030 die 1,5 Milliarden Grenze erreichen. Das merkt man der Stadtplanung hier an. Die Planer wollen hoch hinaus.

Es war schon später Nachmittag, als wir in Zhangzhou ankamen. Wir machten uns nach einer kurzen Pause im Hotel auf den Weg in die Altstadt. Die ist noch richtig bewohnt und lebendig. Keine Touristenläden, sondern ganz normale Läden für den Alltagsbedarf. Ich finde, gerade das macht diese Altstadt so sympathisch. Wir tranken einen Kaffee in einem kleinen Kaffeehaus und gingen anschließend nahe der Altstadt essen. Das Restaurant muss wohl ein Sichuan Restaurant gewesen sein, denn alle Gerichte hatten eine beachtliche Schärfe. Die Platten hatten ordentlich Chili und Sichuan-Pfeffer geladen.

Auf dem Rückweg gingen wir noch über einen typisch chinesischen Straßenmarkt. Von frisch zubereiteten Snacks über Haushalts- und Elektroartikeln bis hin zu Klamotten gab es alles. Sogar deutsche Markensportschuhe von den beiden berühmten Brüdern – wie hießen die noch gleich? Ich glaube Adadis und Adibas…


[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de//blog/wp-content/uploads/2016-10-31_Lan162.gpx“]

Print Friendly, PDF & Email

Kommentare sind geschlossen.