Säue von Rampen

Radweltreise-Erkundung Thailand, vom 01.02.2017 bis 23.02.2017

Auf der Suche nach der Ökolodge, 135 km Radfahren und 55 km Transfer von Chumpon in den Urwald

„Säue von Rampen!“, murmele ich vor mich hin.

„Das heißt Rampensäue!“, schreit die thailändische Straße zurück.

„Meine Version gefällt mir besser!“, rufe ich zurück.

Weil es nun mal ganze Schweinekogen von Rampen sind, die ich hier versuche, zu erklimmen. Selbst dran schuld schuld, sage ich mir. Hatte ich nicht eine so schöne Route geplottet, die mich direkt zu meinem Ziel, der TCDF-Ecolodge geführt hätte. Nun gut, fast. Das, was ich für eine Straße gehalten habe, war nach 5 Kilometern nur noch eine Dreckspiste. Und davon hatte ich heute schon genug. Nur, dass die Feldwege, die ich bis dahin passiert habe, gut zu befahren waren, ohne große Steigungen und landschaftlich wunderschön. Also Spaß für mich und auch für zukünftige Gruppen.

Das Ding, das sich nun vor mir ausbreitet, nein, eigentlich ausengt: Für Mountainbiker, gerne. Aber nichts für mich und auch nichts für unsere Gruppen. Also: Alternativen suchen!

Die habe ich schnell gefunden, habe allerdings auch schon 90 Kilometer in den Knochen und der Wind bläst auch schon seit Mittag von vorne. Hinzu kommt eben die thailändische Straßenbaukunst. Da wo die Ingenieure aller anderen Länder Trassen im Tal suchen, Einschnitte oder Tunnel planen, sagen die thailändischen Kollegen: Der direkte Weg ist immer der beste!

Also: Kleinen Gang eingelegt und mit Schmackes in den Berg! Bzw. darüber hinweg.

Nur: Was bei einem SUV eine leichte Übung darstellt, ist für ein Fahrrad mit Gepäck ein Graus!

Satt und beständig geht es weit über 10 Prozent die Berge hoch und dann gleich wieder so den Berg runter, dass ich Angst um meine Felgen habe. Und dann wieder von vorne. Aus den 10 Kilometern Luftlinie zum Ort La Un werden so fast 30 Kilometer Berg-und-Talfahrt. Und die Erkenntnis reift in mir, dass das heute nichts mehr wird mit der Ankunft in der Lodge. Jedenfalls nicht auf zwei Rädern. Und da heute Valentinstag ist und Zornica in der Lodge wartet, bestelle ich von dort einen Trasnfer.

Der verpasst mich erst einmal in La Un und so komme ich dann doch noch in den Genuß entspannten Radelns. Bis der Fahrer mich endlich findet, bin ich schon fast in Ranong, der Grenzstadt zu Myanmar.

Pünktlich zum Abendessen schlage ich dann in der Lodge auf, die Romantik des Abends ist gerettet und die Erkenntnis gereift: Die Radweltreise wird von Chunpon nach Ranong führen, das ist gut fahrbar und an der Stadtgrenze warten heiße Quellen. Schade um die Lodge, aber sinnvoll.

Alles andere wären Rampen für die Säue. Oder so…

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Geisterstadt

Entlang der Teestraße, 11.02. bis 05.03.2017

Fahrt nach Anning, ca. 40 km hügelig, bei anfänglich kühlen 8°C und später 19°C und Sonne

Entspannt begannen wir unseren Tag mit einer Nudelsuppe zum Frühstück. Um 10:00 Uhr machten wir uns dann auf den Weg in Richtung Anning. Die Etappe war eine reine Überbrückungsetappe und deshalb nicht sonderlich romantisch. Aus dem Grund habe ich auch nicht viele Fotos unterwegs gemacht. Einen Großteil der Strecke ging es auf einer autobahnähnlich ausgebauten Landstraße entlang, die einst ein Teil der berühmten Burmastraße war. Nach rund 40 km kamen wir in Anning in unserem Hotel an.

Wir schlenderten ein wenig in der Nähe des Hotels herum und kundschafteten diverse „heiße Quellen-Bäder“ aus die Anning zu einer gewissen Bekanntheit verholfen haben. Diese reichten von einfachem Hallenbad für 30 RMB Eintritt bis hin zum Spaßbad für 179 RMB Eintritt. Wir konnten uns für keines entscheiden und ließen es schließlich ganz bleiben.

Gegen Abend fuhr uns unser Fahrer Xiao Ding nach Anning in den Ort hinein wo wir uns ein wenig umsehen und essen gehen wollten. Anning City ist eine neue Trabantenstadt, die zu einem großen Teil noch leer zu stehen scheint. Es wirkt ein wenig wie eine Geisterstadt. Touristen verirren sich eigentlich nie hier her. Dementsprechend groß war die Aufmerksamkeit die wir hier erregten. Beim Essen bekamen wir noch zusätzliche Gerichte als Geschenke des Hauses. Der Chef kam mehrmals um uns zu Fotografieren. Das Gruppenfoto am Ende war natürlich auch Pflicht. Die Restaurantleute hatten anscheinend großen Spaß einmal ausländische Gäste zu haben und wir bekamen vorzügliches Essen. So kann’s weitergehen.


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