Laotische Entspanntheit in Jinghong

Entlang der Teestraße, 11.02. bis 05.03.2017

Tagesausflug auf Schusters Rappen durch Jinghong bei bestem Wetter

Der Morgen beginnt mit einer Debatte. Sollen wir in das Café westlichen Stils frühstücken gehen oder sollen wir unserer allmorgendlichen Nudelsuppe treu bleiben? Die Nudelsuppe trägt schließlich den Sieg davon. Westlich frühstücken können wir in zwei Tagen wieder zuhause.

Frisch gestärkt schlendern wir die Manting Road hinunter zum gleichnamigen Park. Der kostet stolze 54 RMB Eintritt (etwa 7,50 EUR) aber dafür wird auch eine kunterbunte Dai-Show geboten. Die Gesänge sind nicht unbedingt die Erfüllung unserer westlichen Ohren aber dafür ist das Spektakel wie schon gesagt schön bunt. Weiter schlendern wir durch den weitläufigen Park, vorbei an der weißen Pagode und einem großen Binnensee zum Manting-Tempel, der Hauptattraktion des Parks. Die Bauten der Dai-Nationalität und der Tempel sind unverkennbar im Südostasiatischen (laotischen) Stil.

Gestern waren wir in einem Radladen um Rad-Shirts mit chinesischer Schrift zu kaufen. Da der Laden keine solchen Shirts hatte, empfahl er uns zu der anderen Zweigstelle zu gehen, die könnten solche Hemden haben. Da wir glauben in der Nähe des Ladens zu sein, machen wir uns nach der Parkbesichtigung auf den Weg dorthin. Wie sich zeigt ist es doch nicht ganz um die Ecke. Auf dem Stadtplan sieht das näher aus. Was das schlimmste ist, der Weg ist völlig umsonst, denn die Zweigstelle hat auch keine chinesischen Radhemden. Dafür aber welche in Deutsch von Max Hürzeler.

Am Nachmittag fahren wir zum Mekongufer in der Hoffnung eine Dampferfahrt machen zu können. Gibt’s aber leider nicht. Dafür beobachten wir etliche Motoradfahrer, die ihre Maschinen im Mekong waschen. Sogar ein Auto wird zum waschen in den Mekong gefahren. Später entdecken wir noch ein Damen-Kricket-Tournier und schauen dort ein wenig zu. Alles ganz entspannt wie die Dai bzw. die Laoten so sind. Nur keine Eile. Auf dem Rückweg kommen wir an einem Musikgeschäft vorbei. Da Jörg Schlagzeuger ist, schauen wir uns das Instrumentarium mal an. Der Ladenbetreiber ermuntert uns mal zu spielen. Also machen Jörg und ich eine kleine Session mit Schlagzeug und Gitarre. Blues in E. Der Ladenbesitzer ist so erfreut, dass er uns bittet heute Abend nochmal zu einer Session vorbeizukommen.

Wir essen heute am Mekongufer zu abend. Schönes Ambiente aber das Essen lässt leider etwas zu wünschen übrig. So ist das manchmal in so schicken Läden. Die einfachen Restaurants sind meist doch die besten. Gleich gegenüber des Restaurants befindet sich ein deutsches Bierhaus mit selbstgebrautem Bier. Ich frage den Wirt ob er die Braukunst in Deutschland gelernt habe. Er bejaht es, kann aber erstaunlicherweise kein Wort Deutsch. Macht nichts. Das Bier ist auf jeden Fall recht süffig. Auf dem Rückweg kommen wir wieder absolut rein zufällig an dem Musikladen vorbei. Unsere Groupies, Uwe und Lutz, bedrängen uns förmlich doch nochmal was zu spielen. Also machen wir das. Es ist noch ein anderer chinesischer Musiker da der auch spielt. Der kann irgendwie alles ein wenig. Gitarre, Saxophon und Schlagzeug, ein richtiger Tausensasser. Wir machen nochmal eine etwas ausgedehntere Session und der Ladenbesitzer bedauert, dass wir morgen schon heimfliegen. Aber so ist das leider meistens. Wenn‘s am schönsten ist, muss man wieder nachhause.

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