Was für eine Tour!

An den Hängen des Himalaya, 10.03. bis 05.04.2017

Gedanken zur Nacht

„Intensiv“, ist das wohl am häufigsten gebrauchte Wort auf der diesjährigen Nepal-Tour. Vielleicht auch „Tata-Laster“, „Schmutzbier“ oder „Hupe“.

Nein, es war nicht immer schön, warum sollte man das verschweigen? Nepal ist im Umbruch, im Wortsinne. Die Chinesen investieren, die Inder vielleicht auch, Hilfsgelder werden teils gezielt verbaut und teils klecksweise in die Landschaft gebaut. Straßen wechseln von Flüsterasphalt zur Staubhölle innerhalb einer Serpentine, und hinter der grandiosesten Aussicht lauert zuweilen ein Tata-Laster, der schwarz-hustend in den ersten Gang schaltet.

Und dennoch habe ich auf der heutigen Erkundungstour gemerkt, wie sehr mir das alles fehlen wird, in Berlin. Zumal ich ja immer noch postuliere, dass Berufsverkehr in Berlin mit dem Rad deutlich gefährlicher ist als jeder nepalesischer Überlandbus, der mit einer Schiffsirene laut hupend auf einen Radfahrer zugesaust kommt.

In der Rückschau verklärt sich so einiges, das als frisch erlebtes noch dramatisiert wurde.

Wie auch immer: Nepal ist ein Land, das es sich mit dem Rad zu entdecken lohnt. Nicht immer auf Schokoladenseite gebürstet, manchmal sogar hart zu nehmen, aber immer interessant, überraschend, vielfältig. Mit Menschen, denen das „jetzt erst recht!“ nach dem Erdbeben 2015, nach Bürgerkrieg und indischer Blockade deutlich anzumerken ist. Ein Land im Umbruch. Und wir mit unseren Fahrrädern mittendrin.

Daher:
Für alle, die durch den Blog neugierig geworden sind: Im Herbst gibt es die nächste Tour!

Und wer Spaß daran hatte, meinen Blog zu lesen – Hier gibt es mein Buch zu Nepal:
101 Nepal

Und als Appetitanreger gibt es nun noch die Bilder und Tracks der fehlenden Tage.

Habt Spaß damit!

27.03.2017 Ruhetag in Tansen

28.03.2017 Tansen-Lumbini

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29.03.2017 Lumbini – Baiharawa

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30.03.2017 Baiharawa – Chitwan Nationalpark

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31.03.2017 Chitwan Nationalpark

01.04.2017 Chitwan – Hetauda

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02.04.2017 Hetauda – Daman

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Alle Wege führen nach Kathmandu…

An den Hängen des Himalaya, 10.03. bis 05.04.2017

45 km auf Erkundung, einmal raus aus dem Kathmandu-Tal, dann wieder rein. Heiße 30 Grad

…aber keiner so richtig gut!

Daher bleibe ich nach Abreise der Gruppe noch ein paar Tage in Kathmandu und probiere Alternativen aus. Seit heute sind es folglich acht Varianten, die wir ausprobiert haben.

2011 zum ersten Mal mit „Auf dem Dach der Welt“ über den Friendship Highway, d.h. Dulikhel. 2012 über den Pritvi Highway mit „Hongkong-London“. Die „Teatime im Himalaya“ wählt die Route ins Sun-Kosi-Tal. Die Pilottour der Reise „An den Hängen des Himalaya“ erkundete die Variante den Kulakani-Stausee entlang und dann erst tief ins Tal zur neuen Straße Hetauda-Kathmandu, was den Nachteil hatte, dass auf dieser Route am Schlußtag noch einmal über 2.000 Höhenmeter gesammelt wurden. Jan kürzte mit der gleichen Tour im Herbst 2013 ein wenig ab, rumpelte dafür aber über sich auflösende Feldwege. Dieses Jahr schließlich sind wir den kürzesten Weg gefahren. Dieser wird sicherlich in ein paar Jahren, wenn die Straße fertig ist, unsere bevorzugte Variante werden. Bis dahin ist die Abfahrt nach Kathmandu aber eher was für Hardcore-Radler mit viel Humor.

Heute dann Varianten 7 und 8. Hinzu zuerst in Richtung Kakani. Dort hatte ich eine asphaltierte Straße gesehen, die allen Karten, online wie offline, in Naubise die den Pritvi Highway trifft. Parallel zu diesem führt anscheinend eine Nebenstraße zurück nach Kathmandu.

Soweit die Theorie.

In der Realität hört der Asphalt bei Variante 7 nach ein paar hundert Metern auf und auch die Straße wird im weiteren Verlauf immer mehr ein Feldweg. Ich nehme es gelassen, schließlich muss ich mir bei der Erkundung keine Gedanken über den Gemütszustand der Gruppe machen. Der einzige, der angepisst sein könnte, bin ich, und ich genieße trotz teilweise grausamer Wegbeschaffenheit die Landschaft, den Blick über die Terrassenfelder ins Tal, die Kinder, die mir zuwinken, und die alten Männer am Straßenrand, die mir mit offenem Mund hinterherstarren. Selbst die gut 100 Meter, die direkt durch eine riesige Müllkippe führen, können mit die Laune nicht verderben. Eher den Appetit!

Als ich auf Variante 8 treffe, ist klar, dass es Nummer 7 nicht ins China-By-Bike-Programm schaffen wird. Nummer 8 ist aber durchaus nicht unteressant. Landschaftlich ebenso spannend, zwar nicht geteert, aber größtenteils gut zu fahren, sieht man von ein paar Metern Extremsteigung und -gefälle einmal ab. Der Weg durch das Kathmandu-Tal in Richtung Hotel führt recht verkehrsarm an Swayambhunnath vorbei. Keine Idealstrecke, aber einen Versuch wert. Die nächste Tour wird diese Variante wahrscheinlich ausprobieren. Wer Interesse hat: An den Hängen des Himalaya, 10.10. bis 05.11.2017. Die ersten Buchungen sind schon da, es sieht also gut aus mit der Durchführung!

Gegen 14:30 Uhr bin ich dann wieder im Hotel. Ohne Gruppe schmeckt das Schmutzbier aber nur halb so gut!

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