Es wird geheiratet

China Wildside , 16.09. bis bis 08.10.2017

Nach Jishou, 47 km, es ist bedeckt

Nach den landschaftlich schönen, aber doch sehr anstrengenden Etappen der letzten Tage, haben wir uns entschieden, die einfache und möglicherweise einzige Route entlang der großen Straße einzuschlagen. Diesmal völlig Pannenfrei! Nach einer kräftigen Nudelsuppe und einigen Portionen kleiner Baozi geht es los. Die Landschaft ist schön und der Verkehr anfänglich wieder erwarten ziemlich moderat. Entlang der Straße werden einige der von der Miao-Minderheit bewohnten Dörfer zu Museen umgebaut. Das erste ist noch relativ verschlafen und am Beginn seiner Kariere als solches. Beim zweiten angelangt, werden wir direkt von der Straße weggefangen und offensiv aufgefordert das Dorf zu besuchen. Tim und Paul sind leider schon durchgefahren, wir übrigen entscheiden uns, auf das Angebot einzugehen. Und was soll ich sagen? Besichtigen heißt hier selbst aktiv werden. Das geht ungefähr so: unsere Führerin bringt uns zum Eingang des Dorfes, wo fünf traditionell gekleidete Damen ein Liedchen in Miao intonieren. Damit die ganze Sache nun weitergeht, sind wir aufgefordert ebenfalls zu singen, was wir nach einigem Zieren dann auch tun. Als nächstes bekommen wir ein natürlich ebenfalls traditionelles vergorenes alkoholisches Getränk gereicht, dann müssen wir alle eine Trommel schlagen und dann erst sind wir drin.

Als nächstes müssen sich zwei Teilnehmer (männlich und weiblich) für die nächste Miao-Sitte hergeben. Dabei geht es um die Harmonie zwischen Mann und Frau: Helmut und Luzie bekommen zwei Bambusstäbe in die Hände gedrückt, die sie am jeweiligen Ende festhalten müssen. Dann vollführt ein älter Mann irgendeinen „Zauber“ und die beiden Stäbe bewegen sich aufeinander zu bis sie sich berühren. Zu guter letzt dürfen Michael und Johannes um eine Braut knobeln, natürlich in traditionellen Gewändern (leider gibt es für die Hosen keine Gürtel…). Johannes gewinnt und wir sind alle Zeugen seiner kurzen Hochzeit mit einem stark verhangenen Miao-Mädchen, welches schnell aus einem Hinterzimmer gezogen und nach etwa zwei Minuten wieder dahin befördert wurde.

Nach all diesen aufregenden Erlebnissen kämpfen wir uns die letzten Anstiege hinauf. Holen Tim und Paul vom Bahnhof ab und begeben uns in unser heutiges Hotel.

[map style=“width: auto; height:400px; margin:20px 0px 20px 0px; border: 1px solid black;“ gpx=“https://china-by-bike.de/blog/wp-content/uploads/2017-10-03_Xiang171.gpx“]

Print Friendly, PDF & Email

Kommentare sind geschlossen.