Sandmännchen

Tag 157 der Weltreise: Zuerst Besichtigung der berühmten Terrakotta Armee, dann 38 km von Lintong nach Xi‘an bei strahlendem Sonnenschein. Von Andreas Kraus.

Um dem Hauptansturm der Touristenmassen auf die Terrakotta Armee ein wenig aus dem Weg zu gehen, fuhren wir heute um kurz vor 09:00 Uhr mit dem öffentlichen Bus zur Terrakotta Armee. Diese liegt etwa 15 km außerhalb von Lintong. Diese tönerne Armee ist ein kleiner Teil der Grabanlage des ersten Kaisers von China Qinshi Huangdi, der 221 v. Chr. den Thron bestieg. Noch im gleichen Jahr ließ er mit dem Bau der Grabanlage beginnen. 700 000 überwiegend Zwangsarbeiter bauten an dieser Anlage und schufen ein gewaltiges Werk, das man eigentlich schon zu den Weltwundern zählen könnte. Von den insgesamt rund 8000 Ton-Soldaten, die da zerstört unter der Erde liegen hat man erst etwas über 1000 Soldaten wieder restauriert. Man kann aber erahnen welches gigantische Ausmaß die Anlage einmal gehabt hat. Jeder dieser Ton-Krieger ist individuell gestaltet, kein einziger gleicht einem anderen.
Um die Mittagszeit fuhren wir mit dem Bus zurück nach Lintong und aßen Maultaschen zu Mittag. Gegen 15:00 Uhr machten wir uns auf nach Xi’an, wo uns nach den anstrengenden Etappen der letzten Tage nun ein paar verdiente Ruhetage erwarten. Die kurze Strecke hatte es aber auch wieder in sich. Wir mussten doch wieder einiges an Höhenmetern machen und das Streckenprofil war so kompliziert wie nie zuvor. Wir fuhren durch winzigste Gassen, durch eigentlich abgesperrte Gelände auf neuen nur halb fertiggebauten Prachtstraßen und durch ewiges Stadtgebiet. Sehr skuril und abwechslungsreich die Strecke aber kompliziert. Die Gruppe war sich anschließend auch nicht einig, ob sie die Strecke gut fand oder nicht. Einige fragten, ob man nicht einen einfacheren, direkteren Weg hätte nehmen können. Diese Etappe fällt wohl auch in die Kategorie der Weg ist das Ziel.

Im Hotel angekommen, gab Karin 1 eine Runde Schmutzbier aus, denn sie hatte heute Geburtstag. Xiao Ding unser Fahrer hatte für sie eine Geburtstagstorte besorgt, die wir nach dem Abendessen als Nachtisch vertilgten. Er hatte an alles gedacht. Es war ein Tortenheber dabei kleine Papptellerchen und sogar Kuchengabeln. Was ein Glück, denn das Restaurant war etwas überfordert mit einer solchen Geburtstagsparty.