Ming-Gelaber und die Jesus-Bar

Burmesische Landpartie, 17.11. bis 09.12.2018

Transfer aus der Stadt, 74 km meist auf Nebenstraßen bis nach Bago. Heiß!

Etwas 130 Fahrräder haben wir in Asien stehen, die meisten davon in China. Hier sind es 17 Räder, die, da die Burmesische Landpartie lange nicht stattfand, noch vor drei Monaten einen eher kläglichen Eindruck machten, wie die zwei, noch nicht gewarteten Räder vermuten lassen. Der Rest, stolze 15 Räder im China-By-Bike-Design, glänzt munter in der Sonne, tatenlustig.

Das sieht dann so aus (der Schrauber ist wirklich gut, und seine Eltern grinsen sich eins zwischen all den Ersatzteilen!):

Die ersten Kilometer bis zur Stadtgrenze Yangon sparen wir uns, wären aber wahrscheinlich schneller mit den Rädern voran gekommen. Die Ampelphasen haben sich die Burmesen bei den Thailändern abgeschaut. Mindestens vier Minuten an jeder größeren Kreuzung beträgt die Rotphase, die quälend langsam per LED-Display heruntergezählt wird. Mit dem Fahrrad hätte man da…

Nein, nicht wirklich. Der Verkehr in Yangon ist tatsächlich ziemlich heftig. Und auch auf dem ersten Kilometer auf den Rädern schießt mich ein Motorradfahrer fast ab, der sich einen Spaß macht, mit rasanter Geschwindigkeit zwischen Ulrich und mir hindurchzurasen.

Dann, nach ca. 15 Kilometern, biegen wir auf eine Nebenstraße ab und haben diese fast für uns allein. Ein wenig landwirtschaftlicher Verkehr, ein paar Dörfer, das war es. Angenehmes Radeln bei ziemlich hohen Temperaturen.

Dementsprechend gut schmeckt das Schmutzbier, Myanmar Beer, zu Recht hoch gerühmt und das Bier unserer Wahl.

Zum Abendessen laufen wir einen knappen Kilometer, Tuntun, unser lokaler Reiseleiter verabschiedet sich schnell nach der Bestellung. Mit Händen und Füßen kommt der flüssige Nachschub an den Tisch, bis der Chef unseres netten Rooftop-Restaurants vorbeischaut und fragt: „Kann ich sonst noch was für Sie tun?“

Viele Jahre in Deutschland hat er gelebt, und nun dieses absolut empfehlenswerte Restaurant eröffnet.

Und ein wenig mehr Burmesisch haben wir auch gelernt:

Minglaba heißt „Guten Tag“.
Jesuba „Danke“.

Wie wir uns das merken?

(Siehe Überschrift!)

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Sikkim – part of Incredible India

Teatime im Himalaya, 03. bis 27.11.2018

Indien

Seit 4 Tagen sind wir nun in Indien, besser gesagt in Sikkim. Man spricht hier hauptsächlich Nepali, weshalb uns weiterhin der nepalesische Guide begleitet.
1975 wurde Sikkim per Volksentscheid als Bundesstaat an Indien angegliedert und das Königreich Sikkim existiert seit dem nicht mehr. Zur Einreise nach Sikkim mußten wir noch einmal unser indisches Visum abstempeln lassen. Sikkim und Westbengalen gelten als die Gurgel des Hahnes – eingeklemmt zwischen Nepal, Bangladesh, Bhutan und China. Es ist der Zugang zu dem äußersten Nordosten Indiens – den Kopf des Hahnes mit sieben der 29 Bundesstaaten. Wer den Hahn an der Gurgel hat, hat den Kopf in der Hand. Und im Gespräch wird immer wieder die VR China als Feind genannt, weshalb chinesischen Staatsbürgern kein Visum für eine Reise nach Sikkim erteilt wird.

Während wir von der nepalischen Grenze über Siliguri bis Gangtok eigentlich im Stau und miserablen Strassen unterwegs waren, sind unsere Radfahrtage eigentlich auf guter Piste und mit äußerst wenig Verkehr. Aber nur eigentlich, weil der letzte Monsun viel Regen und Erdrutsche mitbrachte – immer wieder sind kürzere Streckenabschnitte zerstört und eher Mountainbike-Trails. Dazu kommt, dass die Wintermonate für Strassenbau genutzt wird – nachfolgende Gruppen werden dann auf 12m verbreiterten Strassen die Landschaft geniessen können.

Sikkim selber ist für seinen biologischen Landbau 2018 ausgezeichnet worden und hat die Flut von Plastik in den Griff bekommen. Es stehen grundsätzlich Mülleimer zur Verfügung und auch in endlegenden Ecken wird darauf hin gewiesen, nicht einfach den Abfall in die Landschaft zu werfen.

Leider haben wir seit unserer Ankunft in Indien einen bewölkten Himmel und Nebel in den Tälern unter uns. Wir sind konstant oberhalb von 1500 m Höhe, weshalb wir mit Mütze und Handschuhen auf den Rädern sitzen, bei Abfahrten die Daunenjacken auspacken. Und leider noch keinen Blick auf den dritthöchsten Berg der Welt, den Kanganjunga, erhaschen konnten.

Aber wir sind ja noch einige Tage unterwegs – nach der Etappe ist vor der Etappe!

Menschen, Tiere, Landschaft

Teatime im Himalaya, 03. bis 27.11.2018

Impressionen aus Nepal – 2. Woche, Fotos: K. Mayer