Der Tag der Hunde

Goldenes Dreieck, 15.12.2018 bis 08.01.2019

97 km, 1700 Höhenmeter, Fahrt nach Mengla

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen des Hundes. Verschiedenen Exemplaren begegneten wir auf unserem Weg, von denen sich manche als zutraulich und lieb, andere als bissige Kläffer herausstellten.

Zunächst einmal hieß es aber, unseren ersten Pass bezwingen. Keine so leichte Aufgabe. Serpentine um Serpentine quälten wir uns hoch und wurden oben angekommen von einem besonders lieben Hund in Empfang genommen, der wohl nur darauf wartete, dass ihn jemand mal streichelte. Das taten wir und fuhren dann alsbald weiter.

Der nächste Vertreter der Spezies kam uns dann bellend und kläffend so nah, dass er uns beinahe in die Wade gebissen hätte. Wir alle hatten unterschiedliche Strategien damit umzugehen. Ich trat die Flucht an, Bert verpasste ihm eine verbale Schelte und dies schien zu fruchten.

Wir fuhren noch weiter bis zur Mittagspause in einem Dorf an der Straße. Hier sagt man Dorf dazu, aber es könnte auch gut und gerne eine Kleinstadt sein. Rechts und Links ein Haufen Läden, die alles verkaufen von Eisenwaren über Möbel und beinahe jedes Haus scheint ein Geschäft zu sein.

Staubige Straßen und am Ende der Hauptstraße ein großes dunkles Restaurant. Wir übten uns wieder in Experimentierfreudigkeit und wurden nicht enttäuscht. Was genau wir da aßen blieb in manchen Fällen unklar, aber das erschien uns auch nicht so wichtig.

Die zweite Hälfte der Strecke wurde nur noch von zwei Radlern begangen und diese hatte es nochmal in sich. Zwei heftige Anstiege, die zumindest bei mir, immer wieder den Gedanken ans Aufgeben weckten. Aber der Stolz obsiegte über alles andere und so quälte ich mich auch zum letzten Pass.

Belohnt wurden wir für diese Quälerei mit langen Abhängen auf denen wir gut und gern mit 50 Sachen runterbretterten. Ganz schön gefährlich an manchen Stellen, aber schließlich heißt es “No Risk No Fun”.

Die Landschaft war geprägt von den Tropenwäldern, die immer dichter wurden und kegelförmigen Bergspitzen, die von ebenjenen Tropenwäldern dominiert waren. Hindurch ziehen sich ein paar Straßen und abseits dieser kann man sich eigentlich kaum bewegen.

Immer wieder begegnet man auch wilden Hühner. Werden diese von Bauern eingefangen, erkennt man sie daran, dass sie meist in Holzkäfigen gehalten werden um ihre Flucht zu verhindern. Die Haushühner dürfen sich relativ frei bewegen. Viele Bauern halten auch Schweine, die man selten sieht, aber meist am Geruch und ihren typischen Lauten bemerkt. Besonders viel Auslauf haben die Schweine auch nicht, da sie meist in relativ kleinen Verschlägen gehalten werden. Hinzu kommen noch die immer wiederkehrenden Hunde, die meist angekettet sind.

Kurz vor dem letzten Pass gönnten wir uns noch ein Erfrischungsgetränk (Bier) und auch hier lag ein riesengroßer Hund vor dem Laden. Er öffnete allerdings nur kurz die Augen und machte keine Anstalten uns zu begrüßen.

Mit Vollgas also in die letzte Etappe, die dann aber doch nochmal alles abverlangte.
Völlig entkräftet kamen wir beiden Radler dann in Mengla an und hatten wenig Lust noch einen Stadtspaziergang zu machen. Obwohl die Stadt durchaus geschäftig erscheint und man hier sicher einiges erleben kann, begnügten uns mit einem späten Abendessen ein paar Bier und den lustigen kleinen Hunden, die vor dem Restaurant spielten.

Uns bleibt noch ein Tag in China, also noch ein weiterer Tag, das leckere chinesische Essen zu genießen und dann sind wir sehr gespannt was danach kommt. Über Laos hört man allerlei abenteuerliches und wie uns die Einheimischen versichterten, sind die Straßen dort nicht das Gelbe vom Ei. Das sind sie natürlich auch hier in China nicht immer, aber das behielten wir mal für uns.

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