Zu heiß in Thailand!

Goldenes Dreieck, 13.12.2013 bis 07.01.2014

Stadtspaziergang und Erholung in Chiang Mai bei Sonne und satt über 30 Grad, ab nach Hause!

Heute geht es nun wieder nach Hause, zumindest für Wanda, wir anderen fliegen dann am nächsten Morgen. Und nun heute zeigt sich Thailand so, wie wir es eigentlich auf der ganzen Reise erwartet hatten. Die Sonne brutzelt schon am frühen Morgen bei 30 Grad, der Himmel ist klar und schon um 10 Uhr muss man die Sonnencreme wieder auffrischen.
Damit bestätigt sich dann auch meine Prophezeiung vom Anfang der Reise, wenn es jeden Tag ein Grad wärmer wird, dann wird das letzte Drittel der Reise angenehm und der letzte Tag zu heiß!

Wir nutzen die freie Zeit, um die letzten Tempel und Pagoden hier in Chiang Mai zu Fuß zu erkunden, unsere Räder sind seit gestern Abend schon „weg“, auf dem Weg nach Bangkok zur Generalinspektion, die nächste Tour beginnt bald und da müssen die Räder wieder so fit sein, wie wir sie bekommen haben. Und Probleme hatten wir auf der Tour keine, Dank unseres neuen Schraubers in Bangkok funktionierten die Schaltungen top, ebenso wie die Bremsen. Lediglich die Mäntel sind noch nicht das Maß aller Dinge, insgesamt hatten wir einfach zwei oder drei Plattfüße zu viel. Doch auch hier sind wir von China By Bike schon am überlegen, in der Diskussion sind Anti-Platt Reifen von Schwalbe oder durchstichfeste Einlagen, wir werden sehen.

Ebenso wird es die eine oder andere Änderung geben, einmal durch die neue Brücke an der Grenze, fliegt dort das „alte“ Guesthouse aus dem Plan, inzwischen sind die Zimmer ja wirklich kaum noch zu vertreten. Und wir werden uns die Gesamtroute in Thailand ansehen müssen, denn der Verkehr hat in den letzten Jahren systematisch zugenommen, also wird es bis zur nächsten Tour im nächsten Winter auch hier eine Änderung geben.

Doch eigentlich wollte ich noch von unserem letzten Spaziergang berichten, so richtig motiviert ist kaum einer mehr von uns, zu viel Tempel haben wir gesehen in den letzten Wochen, so dass uns die alten Holzgebäude und die vielen vergoldeten Buddhas kaum mehr vom Hocker hauen. Witzig ist die Geschichte eines Heiligen aus dem Wat Chedi Luang. Zum einen gibt es hier die Überreste eine wirklich großen und schönen Stupa zu sehen, der im 15 Jahrhundert durch ein Erdbeben zerstört wurde. Ein hoher Mönch sei hier von äußerst gutem Aussehen gewesen und deshalb von den Frauen umschwärmt worden sein, was natürlich seinem Streben dem Nirvana nahe zu kommen, widersprach. Deshalb verwandelte er sich, magische Kräfte nutzend, in einen alten, dicken hässlichen Mann und konnte sich danach in Ruhe der Meditation hingeben. Immer wenn ich irgendwo in einem Restaurant oder gar bei Mc Donalds einen Mönch sitzen sehe, muss ich an diese Geschichte denken.

200 Tempel und Pagoden soll es hier in Chiang Mai geben, nach vier oder fünf ziehen wir dann schon in ein schattiges Lokal und sind bereit für Eiskaffee oder Mangoshake und letzte nette Gespräche in der Gruppe. Am Nachmittag dann besorge ich ein Tuktuk für Wanda und ab geht es für sie zurück in die Schweiz. Wir anderen haben noch ein Abendessen vor uns und fliegen erst am nächsten Morgen.

Schön war es mit euch, es gab selten so eine harmonische Truppe und ich hoffe, dass ich mit euch bald wieder auf einer anderen Tour unterwegs bin. Guten Flug!

Nebliger Abschluss

Goldenes Dreieck, 13.12.2013 bis 07.01.2014

35 km Tagesausflug zum Doi Soithep, Besuch des Tempels und Abfahrt, alles bei bis 28 Grad, bis Mittag Nebel, dann sonnig, Abschlussessen

Beim Frühstück verkürzt sich die Liste der Bergfahrer noch einmal, Alex und Susanne machen jetzt doch einen ruhigen Tag und Christian entscheidet sich auch für den Pool. Nicht zu spät starten wir und wir haben Glück mit dem Wetter, dass uns treu geblieben ist. Das heißt, es ist angenehm frisch und nebelig und so verspricht der Tag heute keine Quälerei zu werden.

Mit unserer starken Truppe geht es dann raus aus der Stadt, doch es ist Sonntag und so scheint ganz Chiang Mai auf dem Weg zum Doi Soithep Berg und dem Wat Phra Dhat Dou Suthep zu sein. Die Kolonne der Autos ist etwas unerquicklich, aber die Thais fahren recht gemäßigt und so stören „nur“ die Abgase, als wir uns die Serpentinen nach oben quälen. Einige Rennradler sind schon wieder auf dem Weg nach unten, andere lassen sich mit den Rädern auf dem Tucktuck nach oben bringen, was sind das nur für Pseudosportler.

650 Höhenmeter auf 11 Kilometer ist recht ordentlich, zumal der Berg fast kontinuierliche 8% Steigung hat, die letzte Rampe ist dann der Hammer, 400 Meter mit satt über 12%, doch dann sind wir auch schon da. Eckhardt hat 8 Minuten herausgearbeitet vor dem Hauptfeld und Ulli kam schon vier Minuten danach an. Eine mehr als passable Abschlussleistung!

Wir parken die Räder und trinken noch etwas, dann reihen wir uns in den Strom der Touristen und Wochenendpilger, die letzten hundert Meter zu Fuß nach oben. Inmitten einer riesigen Menge an Thais erreichen wir den Tempel, hier tobt echt der Bär! Hunderte von Leuten umrunden den Tempel und haben Spaß an den Glocken und Gongs, überall werden Fotos gemacht und im Innenhof des Tempels kann man kaum treten, alle scheinen hier dieses Wochenende ihr Karma aufbessern zu wollen.

Der Nebel hat sich immer noch nicht gelichtet und so haben wir kaum Aussicht, erst etwas später kann man ein paar Schemen der Stadt erkennen, doch wir sind dann schon wieder fast auf dem Weg nach unten. Die Abfahrt ist grandios und berauschend, auch wenn wir nicht „voll aufdrehen“, schließlich wollen wir am letzten Tag nicht noch einen Unfall produzieren und so kommen wir sicher wieder in der Stadt an. Hier finden wir gleich ein Lokal, die Karte ist in Thai und ein wenig Englisch, aber falsch übersetzt, so bekommt jeder ein anderes Essen, als das, was wir bestellt haben; aber es war lecker!

Nachmittags bleibt dann Zeit für den Pool und ein leckeres Restaurant am Abend, auf den Nachtmarkt mit seinen touristischen Angeboten haben wir keine Lust, dafür war die Reise einfach zu schön, als dass wir uns hier unter die Massen mischen wollen.


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Zum Ziel

Goldenes Dreieck, 13.12.2013 bis 07.01.2014

89 Kilometer von Chiang Dao nach Chiang Mai, schlaffe 200 hm und alles bei sommerlichen 30 Grad

Gestern haben wir noch einmal diskutiert und überlegt, ob wir uns das Elefantencamp antun und die Rüsseltiere mit Bananen vollstopfen, mit gerümpfter Nase an gigantischen „Fladen“ vorbeilaufen und zusehen, wie die Dickhäuter Bäume oder Blumen malen und Fußball spielen. Wir haben uns dagegen entschieden und können dafür aber noch einen klein Schlenker über die Nebenstraßen in der Umgebung von Chiang Dao machen.

Dabei geht es durch kleine Dörfer und viel Landwirtschaft, meist wird Gemüse angebaut und über den Feldern liegt ab und zu noch ein Nebelschwaden, so werden die ersten 20 Kilometer wieder recht beschaulich, bevor wir auf der großen Straße zurück sind.

Hier mischen wir uns dann wieder in den Verkehr und versenken uns in die Hörbücher oder Musik vom MP3 Player, bis wir dann nach 30 Kilometern wieder abbiegen. Susin, unseren thailändischen Guide, den wir in den Vortagen immer recht platt gefahren hatten, hat sich heute auch noch mal geschont, aber jetzt muss er ran, denn die Einfahrt nach Chiang Mai auf den winzigen Nebenstraßen ist recht verwinkelt. Dafür geht es 25 Kilometer bis fast ins Zentrum so gut wie ohne Verkehr.

Anfangs ist alles noch ein wenig ländlich, dann geht es einmal wieder an einem Kanal entlang, dann wieder an Plantagen vorbei und dann denkt man wieder, man ist schon in der Stadt, bis dann noch einmal ein Reisfeld auftaucht. Mittags noch einmal Nudeln in einem winzigen Laden, die sind aber wie immer in den kleinen Läden super gut. Dann besichtigen wir noch den kleinen Tempel gleich gegenüber.

Als wir schon starten wollen, will dann Sabine noch die Plattfußwertung aufmischen. Mit ihrem ersten Platten auf der Tour, faktisch am letzten Tag hat sie aber keine Chance mehr an Wanda heranzukommen. Wie üblich teilen sich Christian (Radladenbetreiber) und ich (Radreiseleiter) die Arbeit mit dem Flicken. Das ist für die anderen immer ein rechtes Vergnügen, wenn wir uns dann gegenseitig „fachmännische“ Tipps und Ratschläge geben, ich mag es über Christians „Hamsterpumpe“ zu lästern, mit dem Ding braucht es 450 Züge und Hube, um einen Reifen zu füllen, währen er natürlich meine chinesische Pumpe für ihr tolles funktionales Design lobt, allerdings mag sie die thailändischen Ventile nicht und versagt meist ihren Dienst.

Überhaupt war es eine recht vergnügliche Tour und wir erinnern uns gern an einige schöne Sprüche. Noch in China legte Eckhardt eine Vollbremsung für ein mickriges kleines Junghuhn hin, nicht bedenkend, dass die Gruppe ihm mehr als dicht auf den Fersen saß und wir alle nur haarscharf einem schönen Massensturz entgangen sind, woraufhin mir spontan ein : „Ecki, scheiss auf das Huhn!“ entfuhr, was sich dann zum geflügelten Wort der Gruppe wurde.

Dann sind wir auch schon in Chiang Mai, was soll man hier noch schreiben, mal wieder eine richtige Stadt, tolles Hotel mit Pool und angenehmen Zimmern. Und inzwischen haben wir ja auch das richtige Wetter für den Pool. Dann mischen wir uns unter die Touristen dieser Welt uns suchen uns eine Lokalität fürs Abendessen, lecker, würzig, scharf. Dann schlendern wir noch ein wenig durchs Zentrum, hier reiht sich Bar an Bar und Restaurant an Restaurant und Massage an Massage. Von letzterem gibt es hier am meisten. Man hat den Eindruck der Lebenssinn in Chiang Mai besteht nur aus stundenlangen Massagen und alle sind darauf vorbereitet diesen unglaublichen Bedarf zu decken. Beim Schlendern versuchen wir die Seriosität der einzelnen Läden zu ergründen, bewundern die Ladyboys, die uns in Bars locken wollen und bestaunen die weltweite Kollektion von dicken Bäuchen in Begleitung einer 45 kg leichten Thaifreundin.


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Flugtag mit Rückenwind

Goldenes Dreieck, 15.01.2013 bis 09.01.2014

100 Kilometer von Thaton nach Chiang Dao, 650 hm auf recht befahrener Straße bei langem Nebel und dann Sonne bis 28 Grad

Eigentlich ist es das erst Mal auf der Reise, dass wir morgens bei strahlendem Sonnenschein aufwachen, einfach unglaublich. Und man kann schon zum Frühstück draußen sitzen ohne zu frieren, ebenso unglaublich.

Das mit der Sonne legt sich aber schon nach zwei Kilometern, als wir wieder in den Nebel eintauchen. dafür weht ein leichter Wind von hinten und das macht den ganzen Tag erträglich. Von der Strecke zu berichten gibt es nämlich nicht viel. Ich kenne die Straße noch als recht klein und wenig befahren, das hat sich aber geändert seit ein paar Jahren. Inzwischen ist die Trasse gut ausgebaut und recht verkehrsreich.

Am Vormittag stört das noch nicht sehr, denn es gibt einen breiten Seitenstreifen, aber am Nachmittag, als wir in die Berge kommen wird es schon kritischer, denn hier ist es zwar landschaftlich einzigartig, aber die Straße hat nur eine Spur und die Autos sausen an uns vorbei. In der Regel ist der thailändische Autofahrer recht nett und höflich, aber ein schwarzer Jeep hätte dann fast die ganze Gruppe abrasiert. Der kam nämlich auf der Gegenspur frontal entgegen und macht auch nicht die geringste Bemühung auszuweichen. Ich konnte gerade noch in die Wiese fahren, die anderen hatten ein paar Sekunden mehr Zeit an den äußersten linken Rand zu kommen.

Neues gibt es auch von der Plattfußwertung, Alex fährt sich wieder etwas in den Vorderreifen und kommt damit auf 3:4 an Wanda heran. Damit ist das Rennen wieder offen!

Einen wunderbaren Kaffee bekommen wir direkt am Rand einer idyllischen Kaffeeplantage, die Aussicht über ein weites Tal ist grandios, in der Ferne leuchten ein paar Karstkegel.

Ebenso schön ist unser heutiges Ressort an ein paar Teichen gelegen, mit einem sehr guten Restaurant und ein paar würzigen Currys beschließen wir einen lauen Abend und bereiten uns dann auf unsere letzte Teiletappe morgen vor, in der es nach Chiang Mai geht. Susanne hat, motiviert von meinen Erzählungen der Athen-Beijing Tour, einen kleinen Text geschrieben und sich darüber Gedanken gemacht, wem denn nun die Ehre gebührt, auf der finalen Etappe das glorreiche Feld anzuführen:

„Abends im Bett schweifen meine Gedanken noch einmal ab …. Langsam wird es Zeit, dass wir klären, wem aus der Gruppe die Ehre gebührt, als Erster oder Erste in Chang Mai einzufahren?!
Tom. Klar. Zwar steht er eigentlich auf Schneckchen oder Mäuschen… Aber in jedem Fall hatte er uns erfolgreichst durch drei asiatische Länder geführt, notwendige Entscheidungsfreude gezeigt und der Gruppe lange Diskussionen erspart! Ohne ihn wären wir im Dschungel asiatischer Speisekarten verloren gegangen. Soweit es sie überhaupt gab. Es war davon auszugehen, dass auch Eckhard ihm den einzigen Fauxpas mit den frittierten Röllchen letztendlich verziehen hat. Tom könnte sicher zu Recht der Erste sein. Oder eben Eckhard. Nicht nur, dass er den Kies der Gruppe so gut verwaltet hat, ihm gebührt auch eindeutig das Bergtrikot der Tour! Dazu bewies er diese ungeahnte Talent im laotischen Formationstanz. Oder sollte Sabine am letzten Tag die Erste sein? Angetrieben von thailändischen Marmeladenkeksen tauchte sie jetzt immer häufiger im vorderen Feld des Radelachters auf. Außerdem hatte sie doch tatsächlich vor dem Urlaub nicht nur eine warme Unterhose einpackt, auch ein Thermositzkissen! Welche kluge Weitsicht (im Vergleich zu denen, die der asiatischen Kältewelle mit T-Shirts begegnen wollten) …. allerdings hatte sie sich auch vorgenommen, sich endlich mehr Zeit zu lassen, da es die Zeit ist, die ihr häufig im Alltag fehlt. Unwahrscheinlich, dass sie nun ganz nach vorne prescht …. Apropos „preschen“. Da fällt mir Christian mit den flink rotierenden Beinen ein. Geübt darin, im kleinen Gang den Asphalt zu fressen. Ihm gebührt große Anerkennung, hatte er doch mit seiner Hamsterpumpe und der zugehörigen Hilfsbereitschaft wesentlich zum Fortkommen der Gruppe beigetragen …. Gerade bei Wanda! Der unangefochtenen Plattfuß-Königin. Ihr gebührt in jedem Fall auch die Tapferkeitsmedaille, da sie klaglos mit geschwollenen Fersen die Tour gemeistert hat. Die erfahrene Asienreisende hatte mit uns den asiatischen Nebel entdeckt und kaum im wifi-Bereich angekommen eine eiskalte Wetterprognose parat. Leider stimmte diese allzu häufig. Bei genauer Betrachtung wäre auch zu erwarten, dass sie sich auch am letzten Tag diplomatisch verhalten und anderen den Vortritt bzw. die Vorfahrt lassen würde. (Liebe Schweizer Einwanderungsbehörde – wir befürworten die Einbürgerung der diplomatischen Wanda voll und ganz). Oder Uli. Heißt es nicht „die Letzten werden die Ersten sein?“. Immer wieder hat sie uns mit Zwischensprints überrascht. Und (!!!) sie war als letzte im Besitz der chinesischen Wolldecke! Ein hohe Gut! Hoch gehandelt in den kalten asiatischen Regionen. Allerdings waren wir nun im tropischen Thailand angekommen und der Nutzen einer Wolldecke überzeugte nun nicht mehr soooo ganz. Es sei denn, Ulli wolle damit in Hamburg auftrumpfen. Das könnte natürlich sein. Wie auch immer – Bliebe Alex. Immer wieder hat er die „Föhrung“ übernommen. Allerdings hatte er nun angekündigt mit dem Fahrrad direkt in den Hotelpool einzufahren. Es war ihm zuzutrauen und sollte vielleicht doch verhindert werden. Immerhin sind wir als Gruppe zwei Nächte in diesem Etablissement…..
Eine schwere Entscheidung! Vielleicht sollten wir die Führung am Ende Susin, unserem thailändischen Guide überlassen. Es war zwar nicht vorherzusagen, welche Farbe sein Trikot für die Zieleinfahrt haben würde. Dazu wechselt er das Hemd zu oft. Eines konnte er aber in die Waagschale werfen: Ortskenntnis als Einheimischer! Ja, mit diesem Gedanken ließ es sich gut einschlafen, leicht komatisiert vom Geruch der Hotelbettdecke …..
( geschrieben von der Windschattenfahrerin)“


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Thailand – ein Wintermärchen

Goldenes Dreieck, 15.01.2013 bis 09.01.2014

Besichtigung des „Winterpalastes“ von Chiang Rai, wieder einmal eine Bootsfahrt auf dem Kok Fluss, und noch 24 Kilometer mit dem Fahrrad bis Thaton, alles bei später Sonne und bis 27 Grad

Morgens sind wir zu Besuch bei der Schneekönigin. Ein thailändischer Künstler und Architekt hat in einem Vorort von Chiang Rai sein Lebenswerk begonnen, einen buddhistischen Tempel in Weiß, eine Orgie in Kitsch. In Kombination mit der dichten Nebelwand aber eine tolle Kulisse für einen Walt Disney Film. Geradezu neurotisch ist die Sammlung seiner Bilder, von allen Religionen angehaucht in grellen Farben bis hin zu versuchten politischen Aussagen. Man sieht Georg Bush von einer Mondrakete winken: „Bye, bye“ heißt das Werk.

Zurück vom Ausflug schwingen wir uns nur für 5 Kilometer aufs Rad. Dann heißt es wieder einmal Bootfahren. Diesmal mit kleinen Langbooten den Kok Fluss hinauf. Am Anfang kommt vor allem Eckhard auf seine Kosten, ein Kieswerk nach dem anderen, er ist ganz aus dem Häuschen. Nach einer Stunde stoppen wir bei einem Touristenzirkus. Viel Schnickschnack wird verkauft, man kann sich eine lebende Boa umhängen und Elefanten füttern, streicheln und reiten. Wir lassen uns aber lediglich einen wirklich vorzüglichen Kaffee servieren.

Der zweite Teil der Bootsfahrt, nun endlich ohne Nebel, wird etwas wilder. Es geht über zahlreich Stromschnellen durch wilde Landschaft. Rechts und links viel Urwald und ab und zu eine Hütte oder ein Ressort. Dann wird die Landschaft etwas weiter und ein Dorf taucht auf. An einer Brücke springen wir aus den Booten und bekommen in dem kleinen Laden am Ufer unsere beste Nudelsuppe hier im Lande.

Gestärkt machen wir uns dann auf unsere heutige Megaradetappe, gerade einmal 20 Kilometer liegen vor uns. Inklusive eines Haltes auf der Orangenplantage mit frisch gepresstem Orangensaft. Unterwegs versucht Alex noch einmal die Plattfußwertung aufzumischen, doch Wanda liegt immer noch mit 2:4 vorne und wir haben nur noch drei Tage zu radeln.
Unser Ressort liegt gemütlich an einer Biegung des Kokflusses, herrlich im Grünen. Das Essen hier ist über alle Maßen gut. Der Squidsalat und das grüne Curry kommen gut an, ebenso wie das rote Curry, nur der Frosch war etwas klein gehackt mit vielen Knochenstücken und kam deshalb nicht so gut an.

Die Hotelbesatzung lässt dann noch Wunschlaternen mit uns in den wolkenfreien Himmel steigen, wir haben unseren Spaß und die guten Wünsche fürs neue Jahr kommen auch nicht all zu lange zu spät.


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Nach Thailand mit Hindernissen

Goldenes Dreieck, 15.01.2013 bis 09.01.2014

118 km und 320 hm von Xuay Xai nach Chiang Rai, Grenzübertritt von Laos nach Thailand mit Problemen, Rückenwind, geile Straße und Sonne bis 26 Grad, abends auch noch angenehm!

Wie man es macht, macht man es verkehrt. Wie gestern schon bemerkt gibt es eine neue Grenze von Laos nach Thailand und umgekehrt. Und man kann da nicht mit dem Rad rüber. Wie die Alternative dazu aussieht ist etwas unklar. Laut der Holländerin, die wir in Luang Namtha getroffen haben, geht es wie folgt: Mit dem Tuktuk zur Grenze und ausstempeln lassen und dann mit der Fähre rüber und dort einstempeln lassen.

Und deshalb starten wir genauso. Wir frühstücken und lassen uns zur Grenze fahren, natürlich ohne Gepäck und Räder, denn sonst hätten wir für die knapp 15 km drei Tuktuks gebraucht. An der Grenze sieht natürlich wieder alles ganz anders aus. Wir dürfen nicht mit den Rädern über die Grenze, aber es gibt Transferbusse über die Brücke, da kann man zur Not und gegen ordentlichen Aufpreis die Räder reinstopfen, und nur so geht es auf die andere Seite, Fähre ist nicht mehr erlaubt.

Also geht es wieder die 15 km mit dem Tuktuk ins Hotel, dort laden wir das Gepäck auf und radeln zur Grenze. Ausstempeln ist kein Problem, Tickets für den Bus auch nicht, nur das die Räder fünf Mal so teuer sind wie eine Person, Quittung oder Beleg wird natürlich verweigert und dann werden die Räder hinten in den Reisebus geschichtet, na wenn das mal keinen Salat gibt.

Gab es glücklicherweise nicht und nun können wir in Thailand einreisen und an der Grenze wartet auch schon unser thailändischer Guide Susin. Es ist inzwischen 10.30 und eigentlich hätten wir noch 130 bergige Kilometer vor uns, nicht mehr zu schaffen bis zum Sonnenuntergang, doch glücklicherweise kennt er noch eine kürzere Strecke, nur 106 Kilometer und keine Berge, da fällt die Entscheidung nicht zu schwer. Warum man eine tolle Brücke über den Mekong baut mit einer tollen Straße, die man dann als Radfahrer nicht benutzen darf, dafür gibt es keine logische Begründung und es lässt sich nur mutmaßen. Früher, als wir mit den kleinen Fähren übers Wasser nach Thailand mussten, war alles recht wuselig, aber der Grenzübertritt in einer halben Stunde zu bewerkstelligen, heute dauerte mindestens zwei Stunden, inklusive unserer Fehlanfahrt.

Wir zögern nicht lange und bringen die ersten 25 km hinter uns, mit leichtem Rückenwind geht das wie geschmiert und der Asphalt ist mehr als gut. Es geht durch kleine Dörfer, die allerdings schon recht zivilisiert ausschauen, Holzhäuser gibt es kaum noch, im Gegenteil, wenn mal ein Bau aus Holz ist, dann ist es ein kleiner Edelpalast und es gibt natürlich viel mehr Autos als in Laos.

Ab und zu grüßen große Buddhas von einem Berg, gleich am Morgen einer in Grün, später folgen noch ein paar goldenen Buddhas. Nach 50 rauschenden Kilometern an einem kleinen Stand eine gute Nudelsuppe. Mit dem Rückenwind haben wir die Zeit gut wieder aufgeholt und wir biegen auf einen kleinere Straße ab. Hier gibt es viele Reisfelder und in der Landschaft stehen Karstkegel. Nett anzusehen, aber nicht ganz so imposant wie in der Halongbucht in Vietnam oder gar wie in Guilin, aber trotzdem recht schön.

Nur die Schlaglöcher in der Straße sorgen für Überraschungen, denn Eckhardt übersieht ein Loch und geht unsanft zu Boden, doch bis auf eine kleine Schramme am Ellenbogen ist nix passiert.

Gegen halb fünf rollen wir dann in Chiang Rai ein, eine recht große Stadt mit viel Verkehr und einer goldenen Uhr im Zentrum. Noch hängt überall die silvesterliche Dekoration von gestern. Das essen suchen wir uns auf dem Nachtmarkt zusammen, besonders gut ist der gegrillte Fisch in Salzkruste, auf Shopping haben wir dann dort in dem Touristentrubel keine Lust, sondern eher auf ein geruhsames Bier. Gilt es doch herauszufinden welche Stammsorte das Bier Lao ablösen soll, Kandidaten gibt es viele: Singha, Chang und Leo kommen in die enger Auswahl.


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Mit Bum Bum und Tam Tam ins Jahr 2057

Goldenes Dreieck, 15.01.2013 bis 09.01.2014

Bootstrip von Pakbeng nach Huay Xai, noch einmal ein ganzer Tag auf dem Boot und der Rutsch ins neue Jahr

Morgens möchte uns der Bootsführer schon wieder um 8 Uhr auf dem Boot haben und heute steigen die Nebel besonders langsam, erst gegen 12 Uhr kommt dann langsam die Sonne durch. Aber wir halten uns weiterhin mit Büchern, Sudoku, Kaffee oder einem weiteren Schläfchen unter unseren „heiligen“ Decken über Wasser.

Das Mittag ist grandios, vor allem weil die Herrin des Bootes neben einem leckeren Hühnercurry ihre Spezialität, nämlich das Auberginen-Chili-Ped zubereitet hat. Eigentlich gar nicht zu schwierig, aber die Dame ist darin wirklich gut: Aubergine auf dem Grill (Backofen) im ganzen braten, die „Fleischmasse“ ausschaben, mit viel Chili, Koriander, Zwiebel, Knoblauch mischen, ein wenig weiches Öl dazu und ein paar Tropfen Fischsauce, ein wenig Limette ist noch möglich. Alles noch einmal vermischen und zum Reis servieren.

Nachmittags wird es interessanter auf dem Mekong. Die Landschaft ist jetzt flacher und man sieht mehrere Dörfer an beiden Seiten. Irgendwann stehen keine Bier-Lao Kästen mehr am linken Ufer, woraus wir messerscharf schlussfolgern, dass sich dort schon Thailand befindet. Irgendwann taucht dann eine nagelneue Brücke auf, die neue Grenzbrücke zwischen den Ländern. Wie der Grenzverkehr funktioniert lässt sich nur erahnen. Für Radfahrer wird es kompliziert, hat uns eine Holländerin in Luang Namtha berichtet. Mal sehen, was die Leute im Hotel sagen.

In Huay Xay feiern alle Leute schon Silvester bis zum Umfallen, von überall her dröhnt laute Musik, Boxentürme sind aufgebaut und genau in der Mitte eine Soundchaoses von Karaoke, Popmusik und Techno liegt unser Guesthouse, na da mal Gute Nacht!

Um die Ecke gibt es eine Art Lokal mit Buffet und Tischgrills, hier mieten wir uns für die kommenden Stunden ein und legen Tofu, Eier, Fleisch, Fisch, Gemüse und irgendwelche bunten Sachen in Angy Birds Form auf den Grill. Beer Lao fließt in Strömen, aber Silvester ist noch weit, als wir richtig satt sind, gerade einmal 22.30 ist es. Trotzdem ziehen wir ins Hotel zurück. Dort steigt auch eine Art Party, das heißt, es ist vor allem laut, die wenigen Lao haben Spaß bei Karaoke krächzen und ein paar Australier kippen Bier in sich hinein. Wir halten uns noch ein halbes Stündchen auf und dann geht es ab in Bett und das, obwohl die Bassboxen so gut wie direkt vor den Bungalows stehen. Trotzdem schlafe ich sofort ein und schlafe mich ordentlich ins neue Jahr. Das ist hier das Jahr des Pferdes und nach dem buddhistischen Kalender schon das Jahr 2057!

Eine Bootsfahrt, die ist lustig!

Goldenes Dreieck, 15.01.2013 bis 09.01.2014

7 km mit dem Rad zum Bootsanleger, dann besinnlicher Tag auf einem recht komfortablem Kahn auf dem Mekong nach Pakbeng

Morgens geht es zeitig raus und nach dem Frühstück mit den Rädern zum 7 km entfernten Bootsanleger. Es ist wieder das gleiche Boot mit der gleichen Familie, wie in den letzten Jahren und so dürfen wir uns schon aufs Mittag freuen, die Frau des Bootes ist eine begnadete Köchin.

Um kurz nach 8 legt der Diesel los und wir sind wieder froh, immer noch auf unsere Wolldecken zurückgreifen zu können, als wir die nebligen Fluten des Mekong durchpflügen. Warm einegmummelt genießen wir , wie die Landschaft an uns vorbeifliegt. Nach einer Stunde stoppen wir noch einmal an der Höhle von Pak Ou. Hier gibt es eine nicht zu große Höhle in der so an die 3000 Buddhafiguren stehen, einige neu und bunt, andere aus Holz und von Zahn der Zeit oder anderen holzfressenden Insekten schon recht stark angenagt. Wir haben Glück, heute schon recht früh gestartet zu sein, denn wir sind mit unsere Besichtigung fast am Ende, als die Boote die Touristen scharenweise herankarren, dann kann man in der Höhle kaum noch treten.

Bis Mittag bleiben wir noch gut verhüllt, genießen bei Kaffee die Landschaft, rätseln Sudoku oder lesen, alles sehr beschaulich, dann ruft die Schiffsmutter zum Mittag, toller Fisch, geröstet und in Soße, knackiges Gemüse und ein tolles Tomaten-Chilie Ped, dazu natürlich ein Beer Lao. Die Mittagswärme und der volle bauch laden zu einem Schläfchen ein und dann gucken wir wieder Landschaft: Fluss mit Felsen, Fluss ohne Felsen, Berge mit Urwald, Berge ohne Urwald. Klingt etwas monoton, langweilig war es aber nicht. Pünktlich zum Sonnenuntergang erreichen wir Pakbeng, das Hotel ist etwas oberhalb des Mekong. Machen kann man in dem Nest nicht viel, einmal die Straße hoch und dann wieder runter, nur an Restaurants mangelt es nicht und an ein oder zwei weiteren Beer Lao.

Morgendliche Mönchfütterung

Goldenes Dreieck, 15.01.2013 bis 09.01.2014

Noch ein mehr als entspannter Tag in Luang Prabang mit Mönchsfütterung, Massage, gutem Essen, wenig Bewegung bei sonnigen 24 Grad

Der Buddhismus ist auch nicht mehr das, was er mal war! Ein buddhistischer Mönch geht in ein Kloster, nicht nur um dort die buddhistische Lehre zu studieren, sondern um in aller Abgeschiedenheit meditierend in Richtung Nirwana vorzustoßen. Das geht natürlich nicht wenn man in eine Familie, Arbeitsleben oder Alltagsstress eingebunden ist. Dabei lebt er in einfachster Bescheidenheit, nimmt eine morgendlich Mahlzeit gegen 5 Uhr, ein Mittag gegen halb 12 ein, keine alkoholischen und berauschenden Getränke, kein Fleisch und natürlich auch keine kleine Nonne zum Erwärmen. Geld sollten Mönche eigentlich gar nicht berühren, sie brauchen auch keins, denn das Essen wird am Morgen beim Rundgang gespendet, die Klöster von Stiftungen erhalten und die stellen Schlafplatz, Robe und alles was zu einem einfachen Leben nötig ist.

Deshalb verehrt man die Männer und manchmal Frauen in den Roben, ihnen bei dem Weg ins Nirwana zu helfen, bringt Verdienst, im Sinne einer besseren Wiedergeburt. Doch hier in Luang Prabang hat sich das zu einer Art Ablasshandel entwickelt, für den man auch noch saumäßig früh aufstehen muss, denn um sechs Uhr morgens beginnen die Mönche hier ihre Runde. Vorher sind auf der ganzen Strecke schon Mengen an Pilgern und Touristen eingetrudelt, Händler verklingeln Körbchen weise Spendengut in Form von Bananen, Keksen, Süßigkeiten und Sticky Reis. Irgendwann erscheint dann die Reihe der missmutigen Mönche, na gut, das kann ich nachvollziehen, jeden Tag auf dem Frühstück an 479 Kameras und lästigen Touristen vorbeizuziehen, ist sicher kein Spaß.
Und dann wird kräftig eingesammelt, die Schalen sind schon nach 100 Metern gut gefüllt, doch da stehen dann Abfallkörbe und dorthin wandert der ganze Sticky Reis, manchmal auch wieder die Bananen, im Korb bleiben die „besseren“ Lebensmittel wie Kekse, kein Wunder, dass sich so mancher ein nettes kleines Bäuchlein angefressen hat. Auch von den Müllkörben lebt schon wieder eine Industrie, kleine Jungs sammeln die Reste und die kommen dann irgendwo zur Schweinezucht, auch eine Ironie in der Potenz. Die Geldscheine, die auch gespendet werden, landen natürlich nicht im Müll sondern recht schnell aus der Bettelschale in eine Extratasche umsortiert. Kein Wunder das der „moderne“ Mönch heute recht gern mit dem i-Phone kommuniziert, im Klosterhof ein fetter Jeep steht und man ab und an einen Mönch im Restaurant bei einer dicken Fleischmahlzeit sitzen sieht, natürlich schon weit nach 12 Uhr. Wie es scheint sieht es mit der Religion hier so ähnlich aus wie in Limburg oder im Vatikan, (fast) alle die gleichen ‚Schweinebacken‘, Opium fürs Volk.

Wir haben unser Frühstück ein wenig später und lassen es uns einen Tag lang gutgehen, Alex und Susanne machen einen lohnenswerten Ausflug zum Wasserfall, Eckhard und Christian lassen sich noch einmal massieren (natürlich wieder nur obenrum), alle anderen schlendern ein wenig durch die Stadt und ich sitze eine ganze Weile am Computer. So bekommt man allemal einen schönen Tag in Luang Prabang herum, abends ziehen wir zu einer leckeren Mahlzeit ins Restaurant und dann noch zu einem kleinen Bummel über den Nachtmarkt, denn wir befinden uns ja schon im letzten Drittel unserer Tour und da muss man langsam an die Geschenke denken, für die, die jetzt hoffentlich zu Hause frieren, nachdem es hier langsam angenehm warm geworden ist.

Entspannt am Mekong

Goldenes Dreieck, 15.01.2013 bis 09.01.2014

Ruhetag und Stadtbesichtigung in Luang Prabang bei Sonne und 25 Grad

Seit Jahrmillionen plätschert der Mekong hier schon den Ganges runter in einer entspannten Kurve durch den Dschungel, der perfekte Ort um ein Königreich zu gründen, einen netten Königspalst zu bauen und den Mönchen ein paar Klöster zum Meditieren. Leckeres Gemüse wächst auf dem fruchtbaren Boden von alleine und von den Resten werden auch noch ein paar Tiere satt. Fische gibt faktisch gratis und wenn’s knapp wird holt man sich mit der Zwille ein Eichhörnchen vom Baum und legt es auf den Grill. So gemütlich wie das Leben hier wollen wir auch unsere freien Tage genießen, also stehen wir nicht zu früh auf und frühstücken gemütlich.

So gegen 10 Uhr kommt die Sonne raus und wir brechen auf zu einen Spaziergang durch die Stadt. Gleich hinter dem Hotel liegt eines größten Klöster der Stadt. Steil aufragende Dächer, viel Gold und gläserne Mosaiks an der Fassade, drinnen vergoldete Buddhastatuen, nur von den Mönchen ist nicht viel zu sehen. Stattdessen aber viele Touristen, die übers Gelände schlendern und im Sekundentakt den großen Gong betätigen fürs Facebook Foto: Ich war hier und hab gegongt!

Dann gehen wir runter zum Mekong. Braun und träge, so wie wir (na gut, braun sind wir nicht geworden bisher!) fließt der Fluss dahin, an den Ufern, wo sich nach der Regenzeit fruchtbare Erde ablagert, wird viel feines Gemüse angebaut. Bunt geschmückt sind alle Terrassen, auf denen man gemütlich sitzen und den warmen Vormittag bei Fruchtshakes oder Cappuccino genießen kann. Wir trödeln uns gemütlich die Straße entlang und kommen schon wieder zu spät zum Königspalast, bei dem immer wieder unangenehme Erfahrungen aufkommen, hier bin ich vor 4 Jahren mal wegen „illegalen Halten eines Vortrages“ verhaftet worden, mein Freikauf hat die Firma 500 Dollar gekostet, ohne Quittung, mit Quittung wären es 2000 Dollar gewesen. Gleich neben dem Palast ist die Polizeistation, ein dicker Jeep steht davor, wahrscheinlich von mir mitfinanziert.

Aber der Palst ist eh geschlossen und so steigen wir erst einmal die etwas über 300 Stufen zum Mount Phousy nach oben. Der Stupa oben ist nicht weltbewegend, die Aussicht dafür nicht schlecht, wenn auch heute leicht getrübt. Auf den Stufen sitzen die Vogelhändler . in kleinen Bastkörbchen hüpfen aufgeregt ein paar Vögelchen hin und her. Die Freilassung kann man für drei Dollar erkaufen, doch wir retten heute keine Vogelseele, denn die Piepmätze haben am Abend eh nix anderes zu tun, als zum Futterplatz zurückzufliegen, dort gibt’s was zu Essen und dann geht’s ab ins Körbchen zurück.

Auf dem Weg nach unten dürfen wir alle Arten von Buddhas bewundern, stehende, liegende, sitzende, meditierende und den schielenden Buddha von Luang Prabang. Der Dickbauchbuddha mit dem Silberblick hat es Christian besonders angetan. Auch findet sich ein Fußabdruck Buddhas in einem Stein, schätzungsweise Schuhgröße 78 müsste der Mann gehabt haben, aber das ist nicht relevant, denn er ist ja barfuß durch die Welt gelaufen.

Unten am kleinen Nam Khan Flüsschen werden wir hungrig und ziehen wieder in eins der schönen Lokale, die Küche wird schon etwas thailändischer mit grünen, gelben und roten Currys, lecker ist es allemahl. Dann teilen wir uns auf, die einen wollen schlendern, die andern noch einmal in den Königspalast, oder ein Schläfchen halten oder sich massieren lassen, Eckhardt aber nur obenrum, wie er betont. Hoffen wir mal, dass die Masseuse nicht von der falschen Seite an die Massageliege tritt.

Abends brauchen wir Abwechslung, die gibt’s beim Inder und dann etwas Musik und Tanz. „Muang Soah by Night“ heißt der Schuppen, eine Liveband spielt ab 22 Uhr, die Tanzfläche ist gerammelt voll, die Laoten tanzen hier im Gleichschritt Squaredance, die Schritte haben wir auch schnell drauf. Auch hier geht es gemütlich zu, man braucht einfach nur zu den Tippelschritten die Hände (mehr oder weniger) kunstvoll auf Brusthöhe zu bewegen. Das klappt immer besser, da uns eine Dame beständig Bier nachfüllt und wir es dann auf Ex trinken müssen. Halb 12 ist dann Ende, der Saal ist wie leergefegt und draußen knattern die Mopeds los und wir mit dem Tuktuk mittelmäßig angedudelt zurück zum Hotel und schleichen uns auf Zehenspitzen mit einem „Pssssst, Pssssst“ zu unseren Zimmern, das sollte zumindest die Leute in den Nachbarzimmern geweckt haben.