Der größte stehende Buddha der Welt – natürlich in Gold!

Entlang der Burmastraße, 09.11. bis 08.12.2013

Mit dem Boot von Mandalay auf dem Irawaddy ein Stück runter, dann 71 Kilometer auf dem Rad nach Monywa, Besichtigung des Boddhthataung Tempelkomplexes 330 Höhenmeter bei Sonne und 34 Grad

Wieder müssen wir um halb sechs los, denn unser Boot legt um 6 Uhr ab und auf dem Oberdeck des Kahnes ist es empfindlich kühl und ich hatte nur ein dünnes „Pulloverchen“ empfohlen. Endlich geht die Sonne auf und es wird ein wenig wärmer und wir können die tolle Landschaft südlich von Mandalay genießen. Auf den Hügeln rechts des Flusses gibt es hunderte von Klöstern und Stupas und wir fragen uns immer wieder, wie ein armes Land wie Myanmar so viel Überschuss produzieren kann, um die Klöster mit regem Mönchsleben zu erfüllen und auf jeden dritten Stupa Gold zu kleckern.

Weil wir so zeitig gestartet sind gibt es schon um 10 Uhr Mittag und als es anfängt richtig warm zu werden, legen wir auch schon an und schwingen uns wieder auf die Räder. Die Landschaft ist hier flach, karg und trocken, aber es gibt überall Felder mit Melonen, die an der Straße zum Verkauf gestapelt werden.

Irgendwann taucht dann auf einem Hügel zwischen den Palmen die Attraktion des Tages auf, ein riesiger stehender goldener Buddha. 130 Meter misst der Koloss und das in einem Land, in dessen Hauptstadt es kein höheres Gebäude gibt. Rundherum dann noch kleiner Sensationen, die unter dem Abbild der riesigen Statue verblassen. Vor dem stehende Buddha noch eine weiter Figur eines schlafenden Buddhas, auch über hundert Meter lang und rundherum Felder mit Hunderten von Buddhafiguren. Langsam sind wir etwas „overboddhat“, bewegen uns aber doch gemächlich an den vielen Ständen hinauf zum großen Buddha. der ist begehbar bis in Kopfhöhe, doch der Fahrstuhl ist kaputt, so schaffen wir dann nur die drei untersten Etagen der buddhistischen Hölle und nicht bis in die Himmelsdartstellungen oder gar bis ins Nirwana.

Nach der Besichtigung gilt das Interesse der Gruppe zur Hälfte nur den kühlen alkoholischen Getränken, doch zu fünft schwingen wir uns noch einmal auf das Rad, um die letzten 20 Kilometer zu radeln. Das geht recht flott von statten, mit einem weiteren Stopp an einem Tempel, der wiederum die meisten Buddhafiguren der Welt berbergt, auch wenn die Figuren nur ein paar Zentimeter groß sind. Dafür kleben sie dann dicht an dicht an großen Türmen, immer 20 Stück nebeneinander und 50 Stück nach oben, das macht pro Turm so um so die 4.000 Buddhas, aber wir kürzen den Besuch auf eine 15 minütige Visite. Für heute reicht es wirklich.


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Orchideen und Abfahrtsrausch

Entlang der Burmastraße, 09.11. bis 08.12.2013

Botanischer Garten und Zentrum von Pyinolowin, 81 Kilometer von Pyinolowin nach Mandalay, wenig hoch, dafür 1000 Höhenmeter nach unten, bei 14 bis 35 Grad und Sonne

Es ist morgens fast wie im Winter, 14 Grad zeigt das Thermometer, da hätten wir ja auch (fast) zu Hause bleiben können, doch zum Glück ändert sich das sehr schnell. Walter ist glücklich, weil wir heute zum ersten Male pünktlich loskommen, dabei stimmt das gar nicht, gestern sind wir sogar 15 Minuten früher losgerauscht.

Unser erstes Ziel liegt eine wenig außerhalb der Stadt, der botanische Garten. Die Briten haben in der Kolonialzeit hier einen wunderbaren Park angelegt und der wird fleißigst weiter gehegt und gepflegt. Bei den Burmesen ist der Park auch sehr beliebt, vor allem für romantische Picknicks und Hochzeitsfotos. Wir beschränken uns in dem riesigen Gelände auf zwei Punkte, einmal stiefeln wir durch den Bambushain mit -zig verschiedenen Sorten des Gewächses, von bleistiftdick bis baumhoch gibt es hier alles zu sehen. Dann geht es weiter zum Orchideengarten, der obwohl in dieser Jahreszeit nicht ganz in voller Blüte trotzdem sehr beeindruckend ist. Auch hier ist wieder eine riesige Bandbreite an Formen und Farben zu bestaunen. Vom garten geht es dann wieder in die Stadt zurück.

Das Zentrum ist eine wunderbare Ansammlung von kolonialen bauten. Den Briten war es im Sommer in Mandalay auch zu heiß und so haben sie hier oben im Hochland auf 1100 Meter Höhe ihre Sommerfrische errichtet. Mit dem Zug konnte man schon damals in 4 Stunden hier oben sein, damals wahrscheinlich sogar noch ein wenig schneller. Auch der Markt zählt zu den schönsten im Lande, vor allem weil sich Shan, Burmesen und Inder die Markstände teilen. Es gibt eine Abteilung für Reis, eine für Stoffe, für Bananen und alles erdenkliche. Unterhalb des überdachten Marktes dann noch eine Straße mit Gemüse. Hier lässt sich gut eine Stunde schlendern, leider scheint es aber „meine“ indische Teestube nicht mehr zu geben, die hatte ich schon im letzten Jahr vergeblich gesucht und bin auch heute nicht fündig geworden. Aber statt der Samosas tut es auch eine Schüssel mit Shan-Nudeln.

So wird es dann fast schon Mittag, als wir unsere eigentliche Radetappe beginnen, es sind zwar 80 Kilometer zu fahren, aber Mandalay, wohin wir heute zurückkehren wollen, liegt 1000 Meter tiefer. Also rauschen wir dann los und genießen die Abfahrt. leider kann man nicht voll aufdrehen, denn der Straßenbelag ist recht holprig, da ist es ganz gut, dass wir auf halber Höhe noch einmal eine Kaffeepause machen. dann geht es den Res hinunter, wo es dann schon wieder merklich heißer und stickiger ist, auch ist die Straße ordentlich staubig.

Umso besser ist es, als wir dann an einem Kanal auf eine winzige Nebenstrecke abzweigen. Hier tobt ordentlich das Leben, hunderte von Schülern kommen uns entgegen, weil die Schule gerade zu Ende ist, Blumenhändler haben ihre Mopeds mit riesigen Bündeln beladen, am anderen Ufer werden die Wasserbüffel nach Hause getrieben und nach der Arbeit ziehen die Burmesen und Burmesinnen an den Kanal, um sich zu waschen. Das geschieht alles im Longyi und man sieht kaum ein Stück Haut zu viel blitzen.

Wir sind heute gut durchgekommen und kommen noch vor Sonnenuntergang in Mandalay an, wir nutzen die Gelegenheit zu einem wirklich erarbeiteten Schmutzbier und dann nach dem Duschen kann ich ein wirklich gutes San Restaurant auftun, gleich zwei Ecken weiter. Die Chefin spricht auch noch Chinesisch und das macht die Organisation leicht und wir haben hier unser bisher grandiosestes Abendessen in Burma. Lecker waren neben den scharfen Fleisch und Gemüsecurrys vor allem die frittierten „Microfische“, anfermentierte Bohnen und als krönenden Abschluss mit Reiswein vermischter Reis: Prost!


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Im Sauseschritt

Entlang der Burmastraße, 09.11. bis 08.12.2013

120 Kilometer von Kyaukme nach Pyinolowin, 1200 Höhenmeter bei Sonne bis 30 Grad, ordentlich bergig

Die 120 Kilometer haben wir auf dieser Strecke noch nie geschafft, da wir aber einige schnelle Radler unter uns haben, teilen wir die Gruppe und ich übernehme die Hochleistungstruppe und wir starten auch recht zeitig. Tempel gibt es heute unterwegs nicht, dafür ist die Landschaft umso reizender.
Anfangs segeln wir durch eine grüne Hügellandschaft in den Morgen, ringsumher steigen die Nebel in der Morgensonne. Als wir dann in die Gotteikschlucht blasen, sind die umliegenden Berge noch im Dunst. In zahllosen Kurven geht es 400 Höhenmeter nach unten und auf der andern Seite wieder nach oben. In der Ferne ist noch einmal der Gotteik Viadukt zu sehen, über den wir vor ein paar Tagen mit dem Zug gefahren sind. Dort ist dann Zeit und Gelegenheit für eine ordentliche Nudelsuppe.

Gestärkt geht es in die zweite Hälfte des Tages durch Felder und Teakwälder. Tatsächlich sind wir dann schon gegen halb drei am Ortseingang und besichtigen doch noch einen prächtig vergoldeten Stupa. Ein paar von den lokalen Pilgern wollen mit uns fotografiert werden und nach und nach werden es immer mehr, ein gute Gelegenheit für ein paar schöne Schnappschüsse.

Bei der Einfahrt gönnen wir uns ein Schmutzbier mit ein paar gegrillten Kleinigkeiten und grüner Mango mit Chilie. Im Hotel bleibt dann vor dem Abendessen sogar noch Zeit für eine Massage.

Der Tross hat heute auch fast 90 Kilometer zurückgelegt und zum Abschluss noch ein Höhlenkloster besichtigt und trudelte dann gegen halb sechs ein. Abendessen gibt es gut und reichlich im Hotel. Mit der Aufteilung der Gruppe kamen alle auf ihre Kosten – es war wieder einmal ein rundherum schöner Tag.


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Deutsche Blumen

Entlang der Burmastraße, 09.11. bis 08.12.2013

40 Kilometer von Hsibow nach Kyaukme, 290 Höhenmeter durch schönste Landschadt bei 31 Grad und Sonne, nachmittags Besichtigung des Marktes und einer Zigarrenfabrik

In Lilys Guesthouse war es sehr gemütlich. Irgendwie scheint das eine Eigenschaft der Hotels hier im Ort zu sein, denn unsere Stammübernachtung bei Mr.Charles und seinen (hübschen) Töchtern war auch immer sehr herzlich. Aber der Tourismus hat auch hier in dieser Region sprunghaft zugenommen und unsere neue Option ist eine gleichwertige.
Der Tag heute ist einer der landschaftlich schönsten. Es geht durch kleine Dörfer und Hügelland und überall grünt es und blüht es. Vor allem eine gelbe Blume fällt uns immer wieder auf, die die Burmesen „Deutsche Blume“ nennen und die bei uns zweifiedriger Sonnenhut genannt wird. Aber auch die Felder sind gelb, es sieht von weiten aus wie ein Rapsfeld, aber hier wird Sesam angebaut.

Heute sind überall die Nonnen unterwegs. haben wir sonst immer mal eine kleine Gruppe gesehen ist es heute ein lange, lange Reihe von Frauen im rosa Gewändern und mit kurz geschorenen Haaren, die durchs Städtchen ziehen und Lebensmittel für die nächsten Tage einsammeln.

Schon nach ein paar Kilometer steigen wir in einer schönen Tempelanlage noch einmal ab und schwingen uns in die Laungyis oder langen Hosen. das besondere hier sind die Mosaikarbeiten aus Spiegelglas, die das ganze Gebäude aufwändig verzieren. Im Inneren gibt es vier schwer vergoldete Buddhafiguren, auch hier ist die Goldauflage so dick, dass die eigentlichen Strukturen des Buddhas nur noch zu erahnen sind.

Nicht zu schnell bringen wir unsere Kilometer heute hinter uns, es macht einfach zu viel Freude hier in der schönen Landschaft zu radeln und überall gibt es etwas zu sehen, sei es noch eine Papierfabrik oder eine lokale heiße Quelle, obwohl ich dann der einzige von uns bin, der schnell einmal ins heiße Wasser springt. Aber im Kiosk daneben gibt es Kaffee und ein paar Snacks.

Das Mittagessen in einer Raststätte für Busse und Truckfahrer ist außergewöhnlich gut. Es gibt eine reiche Auswahl an unterschiedlichsten Currys und danach fällt es schwer noch einmal für 4 Kilometer aufs Rad zu steigen und ins Zentrum von Kyaukme zu radeln. Hier gibt es nur ein einziges Hotel und das ist fast komplett ausgebucht mit anderen Gruppen. Um unterschiedlicher sind dann die Qualtitäten unserer Zimmer, mit Dusche oder ohne, von 40 Quadratmeter bis drei Quadratmeter von an die Gaststätte grenzend bis schön ruhig. Es dauert eine Weile bis all untergebracht sind.
Wir brechen dann noch zu einem Spaziergang auf. in der Nachmittagssonne ist der Markt in Kyakme einer der fotogensten im Lande. trotz der zunehmenden Zahl von Touristen sind die Händler und Händlerinnen alle superfreundlich und lachen gerne herzhaft in die Kamera. besonders reizend sind natürlich immer wieder die mit Thanaka geschminkten Gesichter der Frauen. Die Damen hätten zwar kaum eine Chance bei eiern Misswahl, aber das was hier an Feuer in den Augen glüht und welche Ausstrahlung sie ausstrahlen, macht sie einfach noch wesentlich schöner, als unsere weichgespülten Supermodels.

Abends enden wir bei einem Chinesen, der zwar anfangs etwas schmuddelig und träge aussieht, dann aber doch mit Freude und Eifer eine Handvoll netter Gerichte zusammenzaubert. Während des Essens zieht draußen ein Wagen mit (wie immer zu) lauter Musik vorbei und ein „Elefant“ tanzt dazu. Unter dem Elefantenkostüm stecken zwei kräftige Burschen. der Zug bewegt sich von laden zu Laden, stoppt, führt einen Tanz auf und sammelt ein paar Geldscheine ein. Dies soll, so sagen unsere Leute mit den lauten Zimmern, noch die ganze Nacht so weiter gegangenen sein. Ich weiß es nicht, denn hatte ich mich vorsorglich mit Ohropax zugestöpselt.


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Eine Bootsfahrt, die ist lustig!

Entlang der Burmastraße, 09.11. bis 08.12.2013

Bootsfahrt auf dem Doat Tha Waddy, Besichtigung von Shan Dörfern und eines kleine Klosters, Ananasplantagen und vieles botanische mehr, und Besuch im Shan Palast

11 Stunden habe ich durchgeschlafen, die letzten Nächte waren doch recht kurz und heute war es außerdem noch angenehm kühl, zum Frühstück müssen wir ein Pulloverchen hervorkramen. Die Shan Leute (wir sind in der Shan Region und die Leute legen Wert darauf Shan und keine Birmanen zu sein!) tragen Wollpullover und Zipfelmützen als wir gegen halb neun zu unsere Bootstour aufbrechen. Vorher machen wir noch einen kleinen Rundgang über den Morgenmarkt und schon wenig später schaukeln wir heute nur ganz leicht den Fluss hinauf.

Gemütlich geht es an kleinen Dörfern und viel Grün vorbei. Viele Felder mit Mais gibt es. Der wird seit ein paar Jahren angebaut, weil die Chinesen massiv aufkaufen. Ansonsten wird noch Sesam angebaut, die Felder strahlen in wunderbarem Gelb. Dazwischen überall hellgrüne Bambushaine.

Nach einer gemütlichen Stunde legen wir an und botanisieren durch die Gegend, mit dem gebündelten Wissen der Teilnehmer und des Lokalguides gelingt es uns doch jede Menge des bunten Grüns zu bestimmen. beeindruckend sind auch die großen Spinnen, die Männchen begatten die Weibchen und lassen sich für ein paar Sekunden Spaß fressen, die Weibchen opfern sich dann später für die sauber eingewickelte Brut. Eine Schlange schlängelt sich durch Gebüsch, sie hat einen noch jämmerlich quietschenden Frosch im Maul.
In einem kleinen Kloster bekommen wir eine Ananas aufgeschnitten, die Felder haben wir kurz vorher draußen bewundert. hier leben zwei Mönche und ein dutzend Novizen. Diese kommen aus den anliegenden Dörfern und werden neben den Grundlagen des Buddhismus auch in Mathematik und Burmesisch ausgebildet.
Etwas später besichtigen wir ein lauschiges Shan Dorf mit schönen Häusern auf Stelzen, der Ort ist nur mit der Eisenbahn und per Boot zu erreichen. Entsprechen ruhig geht es im Dorf zu.

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Eine Seefahrt, die ist lustig!

Entlang der Burmastraße, 09.11. bis 08.12.2013

Abenteuerliche Zugfahrt von Mandalay nach Hsibow

Ich lasse erst einmal wieder Thomas zu Wort kommen und gebe dann nur noch meinen Senf dazu:
„Heute fährt der 4-Uhr Zug-von Mandalay nach Hsipaw. Er ist sogar eine Minute zu früh abgefahren.

Als erster sitzt derjenige unten in der Lobby, der am Abend vorher im Lift verkündet, ihn ginge es nichts an, dass wir um 03:25 startklar sein sollen. Nur eine gelbe ärmellose Bluse fehlt. Auf Klopfen hin öffnete sich die Zimmertür 305, die Bluse fehlt immer noch, aber die fehlende Person ist wach, knapp bedeckt im Nu startklar.

Vom Hotel ist es nur ein Katzensprung in den Bahnhof, bloß die Rampe hinauf, an einigen friedlich schlafenden Menschenbündeln vorbei. Nach dem Einsteigen folgte die Panik, die ich auch von Europa kenne – jeder fürchtet, keinen Platz zu bekommen. Nach fünf Minuten sitzen alle.

Bei so 30 km/h kommen die Federn der Drehgestelle in Resonanz. Die Europäer bekommen es beim ersten Schaukeln mit der Angst zu tun, gewöhnen sich aber daran. Mit dem Lokführer habe ich mich schon vor der Abfahrt angefreundet, vielleicht darf ich ein Stück weit auf dem Führerstand der (chinesischen Tribo-)Lok mitfahren.

Die ersten zwei Stunden werde ich auf der Holzbank in der „ordinary class“ fixiert. Meine Frau brauchte eine Unterlage zum Weiterschlafen. An einigen Stationen machten wir kurze Halte, bereits kletterten die ersten fliegenden Verkäuferinnen über die Körbe, die Tabakbündel und die Karottensäcke, die den Gang versperren. Immer noch ist es dunkel (Sonnenaufgang 06:20). Der Zug arbeitet sich den Berg hinauf, weit unten sieht man Lichter in der Ebene, näher eine beleuchtete Zementfabrik. Wir sind ja schon in den Spitzkehren! Jetzt muss meine Frau ohne mich weiterdösen.

Bestimmt hat jemand die Strecke schon besser beschrieben. Mich beeindruckt, wie wir einige Male auf dem Grat fahren. Links und rechts des Gleises geht es hinunter.

Modern ist unser Wagen in einer Hinsicht: vier LED-Leuchten erhellen ihn. Der Schmutz hingegen, die Spinnweben, der begleitet ihn seit vielen Jahren. Die siffigen Scheiben versperren uns nicht den Blick, denn die Übersetzfenster sind, kaum ist die Morgenkälte weg, dauernd geöffnet. Durch das offene Fenster lasse ich die Vegetation zu mir kommen, die Pflanzen (wie der zweifiederige Sonnenhut) wachsen auf der Bahntrasse, stehen im ständigen Kampf mit den Wagenkasten des täglichen Zugpaars. Das sieht man der Farbe an.

Den Führerstand besuche ich nur während eines Haltes. Der „station master“ eklärt mir, dass die Lok in China, Dalin, gebaut wurde. Mit -Caterpillar- Dieselmotor und Steuerung aus Deutschland, von -DUD, sagt er. Tatsächlich stehen beim Fahrschalter chinesische Zeichen und daneben das deutsche Wort -SCHALTBAU-. Die Lok wurde 2008 gebaut, könnte eine gründliche Überholung brauchen, z.B. mit Ersatz der Gummibälge bei den Bremszylindern. Bindfäden reichen nur bedingt für Abdichtungen.

Erlebt haben wir einiges:
Den Bettelblätter kauenden Militärpolizisten mit den fürchterlichen Zähnen, der unterwegs ist zum neuen Posten mit mehr Winkeln am Arm und mehr Sold.
Eine nette Birmesin, die an uns allen Bananen verteilt, einfach so.
Einsame Landschaften haben wir durchfahren, sind in zwei offenen Schlaufen zur Stahl-Trestle-Brücke ( Gotteik-Viadukt) gefahren, haben diese überquert. Gegen 14 Uhr aßen wir in den Garküchen auf dem Bahnsteig, inmitten von viel Hektik und Geschrei. Nach 15 Uhr sind wir in Hsipaw, unser Bus bringt uns zu „Lily’s Guesthouse““.

Viel gibt es nicht mehr hinzuzufügen; nach anfänglichem Murren, dass wir nur in der „ordonary class“ untergebracht sind, erfolgt die Begeisterung darüber, denn dort tobt ordentlich das Leben, auch wenn es etwas hart an den Schweinebacken ist. Der “ upper class“ Wagen war nämlich komplett von einer Gruppe belegt, die in Pyinn-o-lowin zugestiegen ist. Dort ist es zwar nicht ganz so hart, aber vom Leben im Zug bekommt man nix mit und wir hatten dagegen unsere wahre Freude an der Kommunikation. Außerdem ist es erstaunlich in welch ungewöhnlichen Körperhaltungen der gewöhnliche Burmese noch Schlaf findet. Schaukeln wie auf hoher See tut es doch genauso, Thomas gab uns dazu die physikalischen Grundlagen, ich hätte eher das marode Gleisbett dafür verantwortlich gemacht.

Schön war die Sicht aus dem Fenster durch Hochland, denn überall leuchtet Gelb von den Blüten des schon oben erwähnten Sonnenhutes, der hier auf Birmanisch auch „Deutsche Blume“ genannt wird, warum, war in den letzten 5 Jahren nicht herauszubekommen. Der Höhepunkt der Fahrt war jedoch zweifelsohne die Fahrt im Schritttempo über das stählerne Gerüst der Gotteik Brücke. Mehr als 110 Meter geht es runter über die Schlucht, die Tür des Zuges darf während der fahr geöffnet bleiben und ich klemme mit etwas feuchten Händen im Eingang, auf der Jagd nach einem guten Foto.

Außerdem versucht die Gruppe mir das Fingerpfeifen beizubringen, das klingt noch recht kläglich und als beim Mittag der Zug ohne Thomas und Chow startete, verließ ich mich dann doch auf meine laute Rufstimme, der Lokführer stecket den Kopf heraus und hielt den Zug auf mein wildes Winken hin noch einmal an und die beiden konnten hinten noch aufspringen.

Morgen können wir dann endlich mal etwas ruhiger angehen, erst um halb acht Frühstück und dann ein gemütlicher Bootstrip, auf dem es vermutlich weniger schauklig wird als heute.

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Stressprogramm in Mandalay

Entlang der Burmastraße, 09.11. bis 08.12.2013

Stadtrundfahrt und Besichtigungen in Mandalay, alle Sehenswürdikeiten angehackt bei 30 Grad und Sonne

Nur ein Tag in Mandalay und das für eine Stadt, mit deren Geschichte man eine halbe Bibliothek füllen könnte. Deshalb verordne ich der Gruppe auch heute einen weiteren Bustag, denn das Wetter verspricht wieder heiß zu werden und wir haben wirklich viel zu tun. Aber der wird nicht im Geringsten langweilig.

Zuerst geht es raus nach Amarapura, von der aber nichts mehr zu sehen ist, da Köning Mindon 1857 hat ins heutige Mandalay 12 Kilometer weiter, verlegen lassen und zwar mit Mann, Maus und sämtlichen (hölzernen) Palästen, Geblieben ist die 1784 gebaute U-Bein Brücke, eine lange Brücke aus Teakholz, die sich über 1200 Meter über einen flachen See erstreckt. An einigen Stellen ist der See zur Trockenzeit ausgetrocknet uns es wir Ackerbau betrieben. Das macht den Weg über die Brücke noch interessanter, denn neben den Fischern kann man auch die Bauern bestaunen, die die Äcker mit weißen indischen Büffeln bearbeiten. Wir sind heute früh genug da, so dass die erste Touristenwelle noch nicht eingetroffen sind und teilen uns die nicht DIN normierte Holzbrücke mit dem Lokals. Einige kenne ich noch und das sind die Schmuckverkäuferinnen vom letzten, vorletzten und vorvorletzten Jahr, die hübscheste davon erinnert sich an mich und das ein Foto mit ihr befindet sich auch im Blog vom Vorjahr.

Anderthalb Stunden auf der Brücke sind rasch vergangen, danach besichtigen wir die Seidenfabriken im kleinen Örtchen, überall auf der Straße kann man das rattern der mechanischen und halb mechanischen Webstühle hören, auf denen die Seide für die wunderschönen Longyis hergestellt wird. Natürlich gibt es auch einen Showroom und natürlich setzen wir auch ein wenig Geld in Geschenke um.

Dann sprinten wir zum Mahagandayon Kloster zur „Mönchsfütterung“, früher war das mal ein heilige und zeremonieller Akt, bei dem Gläubige Verdienst in buddhistischen Sinne erwerben können, indem sie den Mönchen Essen spenden, heute ist es zur Touristenattraktion verkommen, wenn morgens 11 Uhr die 1500 Mönche in zwei langen, langen Reihe zum Speisesaal marschieren und es säumen fast ebenso viele Touristen den Weg und die Kameras klicken ununterbrochen. Zumindest für die Mönche ist die tägliche Prozedur eher eine unangenehme Aufgabe, aber das gehört nun leider aber zum Standardprogramm in Mandalay.

Nicht zum Standardprogramm gehören die Besichtigung der Buddhamanufakturen zurück in der Stadt Mandalay. Hier werden mittlere und große und riesige Figuren aus Bronze gegossen, ein recht großer Aufwand ist dazu notwendig, einmal um die entsprechenden Formen vorzubereiten, der Gießprozess ist ebenfalls harte Arbeit und die Nachbearbeitung und das Polieren braucht dann auch noch mal eine gewisse Zeit, bevor die Figuren zum Versand in die ganze Welt fertig gemacht werden können. Etwas die Straße runter dann die Bildhauer, die das Abbild des Religionsgründers in weißen Marmor meißeln und das auch in allen erdenklichen Größen von einem halben Meter bis zu acht Metern Größe.

Wie üblich geht beim Mittagessen wieder die Bestellung schief, obwohl wir alles für die Küche sorgfältig notiert haben. Inzwischen fragen wir uns, ob es nicht besser ist das zu bestellen, was wir nicht haben wollen, da scheinen die Trefferquoten höher zu liegen. Aber wir ertragen es tagtäglich mit Humor.

Lange dauert unsere Pause nicht, dann beginnt das Nachmittagsprogramm beginnend mit der Arakan und der Mahamuni Buddha Figur, die angeblich schon zu Buddhas Lebzeiten geschaffen sein worden soll im Rakhin Staat im Nordwesten des Landes. Laut Archäologen zufolge entstand sie aber im ersten Jahrhundert nach Christus. Aus dem Rakhinstaat wurde sie nach der Angliederung dessen ans birmanische reich nach Mandalay verlegt und ist über und über mit Gold bedeckt. Dies kommt von den tausenden täglichen Pilgern, die Goldblättchen auf den Körper der Statue kleben, inzwischen wir der Gold Belag auf irgendetwas zwischen 7 und 13 Tonnen geschätzt und an einigen Stellen ist die Schicht bis zu 20cm dick.

Langsam wird es dann schon Zeit für den letzten Besichtigungsblock, den wir mit der Kuthodaw Pagode beginnen. Um den Stupa befinden sich 729 kleine Stupa mit Steintafeln, die das Ergebnis der 5. Buddhistischen Konzils aus dem Jahr 1871 festhalten. Die Steintafeln gelten als „Das größte Buch der Welt“, es zu lesen bedarf bei täglich 8stündiger Lektüre 450 Tage, wenn man denn dem Pali-Sanskrit mächtig ist.

Gleich um die Ecke befindet sich das Shwenandaw Kyaung, ein ehemaliges Kloster in einem prächtigen Holgebäude, das einstmals im Plast zu Mandalay stand. das innen komplett vergoldete Gebäude wurde von König Mindon 1880 einem Kloster gestiftet und an seinem jetzige Ort wieder aufgebaut, glücklicherweise, denn der restliche gesamte Palast wurde von japanischen Bomben vernichtet.

Schon senkt sich die Sonne nieder und wir eilen zum Mandalay Hill zum Sonnenuntergang, doch bei den Fahrzeugen auf den Berg gibt es eine Neuregelung. Während die Pickups mit bis zu 25 Burmesen besetzt sind dürfen nur 8 Langnasen auf ein Fahrzeug. Wir beschließen die Abzocke zu boykottieren und setzten das gesparte Geld in Bier um. Für einen Aufstieg zu Fuß ist es zu spät, lediglich Renate und ich versuchen es und schaffen es bis zu eine Plattform auf halber Höhe.

Das Abendessen beim Chinesen ist reichlich und gut und dann geht es gegen 20 Uhr nach einem langen Tag zurück zum Hotel. Zeitiges Schlafen steht auf der Tagesordnung, denn um 3 Uhr klingelt der Wecker, um 4 Uhr soll der Zug nach Hsibow den Bahnhof verlassen, was ich allerdings noch nie erlebt habe. Im letzten Jahr hatten wir 5 Stunden Verspätung!

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Ab nach Mandalay

Entlang der Burmastraße, 09.11. bis 08.12.2013

Bustransfer von Moulmein nach Mandalay, 14 Stunden im Bus und durchs halbe Land bei Sonne, Gewitter bis 30 Grad

So ein Tag im Bus ist einfach schrecklich langweilig, zumal, wenn man noch mitten in der Nacht aufstehen muss und erst spät am Abend wieder irgendwo ankommt. Dann ist man den ganzen Tag wie in einem Dämmerzustand, nicht richtig wach und schlafen funktioniert aber auch nicht.

Draußen ziehen anfangs die flachen Reisfeldlandschaften vorbei, die wir in den letzten Tagen durchradelt haben, dann erreichen wir die Autobahn. Wirklich in Burma gibt es eine richtige Autobahn, mit zwei Spuren auf beiden Seiten und dickem Trennstreifen. Lediglich an Verkehr fehlt es und die Locals dürfen die Piste auch benutzen. So stört es dann auch kaum, wenn ab und zu ein Radfahrer entgegenkommt, richtig spannend wurde es lediglich einmal, am Nachmittag nach Schulschluss, da waren dann mehrere Dutzend von Schülern mit Rädern in der falschen Richtung unterwegs.

Am frühen Abend gibt es dann ein paar heftige Gewitterschauer nieder und das war’s an interessanten Dingen für den Tag.

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Buddhas und Teak

Entlang der Burmastraße, 09.11. bis 08.12.2013

60 Kilometer Rundtour um Moulmein, Besichtigung des größten liegenden Buddhas der Welt und ein paar weiterer Tempel, Sonnenuntergang über dem Salween-Fluss, 350 Höhenmeter bei 33 Grad und Sonne

Nach dem Frühstück schwingen wir uns munter auf die Räder und radeln noch eine Stunde nach Süden auf der Hauptstraße entlang. Vorbei geht es an zwei Karsthügeln mit Klöstern in ein flaches Tal. Dort macht dann schon eine lange Reihe von überlebensgroßen 500 Mönchsfiguren Appetit auf mehr und dann taucht der größte liegend Buddha der Welt auf. Die Figur füllt das Tal aus und lächelt milde auf die Radlerzwerge hinab. Fast 200 Meter misst der Koloss, der seit 1999 gebaut wird und nun schon seit ein paar Jahren fast fertig ist. Wir parken am Kopfende des Erleuchteten und begeben uns auf einer steilen Treppe zum Eingang. Im Inneren des Kolosses entrichten wir eine Spende zur Fertigstellung. Im Körper des Buddha finden sich drei Etagen, zwei sind fertiggestellt und beherbergen eine Ausstellung mit Plastiken zur Geschichte des Buddhismus. Im unteren Stockwerk dominieren Höllendarstellungen, weiter oben Begebenheiten aus dem Leben des Religionsstifters. Beeindruckt setzen wir dann unsere Radtour fort.

Mittag haben wir in einer kleinen Nudelbude, hier herrscht reger Betrieb, denn auch die Burmesen haben gerade Mittagspause. Wie immer geht die Bestellung schief, aber alle werden satt und die verschiedenen Nudelgerichte sind lecker, also gibt es keinen Grund zur Beanstandung.

Interessant im Dorf sind die Häuser, welche mit Blättern gedeckt sind und die trotzdem den heftigen Regenfällen standhalten. Es handelt sich um Blätter des Teakholzbaumes, die zusammengebunden und gefächert gebündelt werden. Sofort kommen wir auf die Idee, solche Dächer in Deutschland bei Ebay zu verklingeln und die Gruppenkasse aufzufüllen: ein Quadratmeter burmesisches Teakdach für 500 €, dass es sich um die Blätter handelt werden die Baumeister beim öffnen der Kiste schon selbst merken.

Dann geht es mit vollem Bauch in der Mittagshitze einen kräftigen Stich nach oben, eine kleine Einstimmung auf kommende Bergetappen. Unten liegt eine flache Ebene mit kleinen Dörfern und wie üblich vielen Klöstern und Tempeln. Einen besichtigen wir noch, neben der haupthalle mit schönen Porezllanfiguren gibt es einen tollen Buddha aus Korbmaterial, immer wieder gelingt es den Schöpfern der Figuren, uns mit etwas neuem zu überraschen.

Die Heimfahrt ist eine flotte Fahrt mit Panne und Rückenwind, zugunsten eines Bieres verzichten wir auf eine Ruhepause und ziehen am frühen Abend wieder los. Diesmal mit dem Sammeltaxi auf die Hügel der Stadt zum Sonnenuntergang mit viel Volk. Reges Treiben herrsch hier oben, wenige Touristen, aber viele Familien tummeln sich um die frische Brise über der Stadt zu genießen und zu sehen, wie die Sonne im Salween-River versinkt.

Ein nettes Lokal mit leichten Gerichten findet sich zum Abendessen, dann verschwinden enden wir wieder im Lokal mit dem frisch gezapften Bier und bleiben dort viel zu lange. Ganz so tragisch ist es nicht, zwar müssen wir morgen um 5 Uhr raus, aber wir werden den ganzen Tag im Bus nach Mandalay verbringen müssen.


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Im Land der Mon

Entlang der Burmastraße, 09.11. bis 08.12.2013

50 Kilometer von Hpa-an nach Moulmein, flach bei Sonne und 35 Grad, Abstecher zu einem kleinen Tempel und Bootfahrt

Langsam werden wir morgens besser in der Organisation und nähern uns dem akademischen Viertel, aber vom pünktlichen Aufbruch sind wir doch immer noch einen Schritt entfernt, irgendetwas kommt immer dazwischen. Heute scharren schon alle mit den Hufen, aber es steht ein Fahrrad auf dem Hof, daran ein Helm, scheinbar sind alle da, aber zum Rad findet sich kein Besitzer. Nun es war dann doch Mariannes Rad, allerdings mit Ediths Helm.

Dann geht es beschaulich auf Nebenstraßen aus der Stadt, eine wirklich schöne Strecke, zuerst kleine Dörfer, dann schattige Alleen, die Karsthügel entschwinden am Horizont und die Landschaft wird platter und platter. Überall gibt es, heute meist abgeerntete Reisfelder, manchmal ein paar Ölpalmen, die den Horizont auflockern.

Nach 30 Kilometern gehen wir dann auf eine noch winzigere Nebenstraße und enden in einem kleinen Dorf direkt an einem Nebenfluss des Salween Rivers. Auch hier wieder eine lauschige Tempelanlage, burmesischer und Mon-Stil gemischt. Was äußerlich wie ein kolonialer Bau aussieht, ist aber historische Mon Architektur. Kleine Bögen lassen einen halbstöckigen Zwischenraum zwischen Erde und Gebäude, in den Klöstern dann schöne Teakholböden. Den Unterschied zwischen den Burmesen und den Mon können wir immer nur erfragen, denn in den Gesichtern lassen sich kaum Unterschiede erkennen, lediglich die Männer scheinen ein Vorliebe für rötliche Farben in den Longyis, den Wickelröcken zu haben.
Etwas die Straße runter dann hinter ein paar weißen Stupas ein weiterer Tempel, der Mönch dort ist recht unentspannt und führt uns nach hinten zu ein paar Stuparuinen und schimpft die ganze Zeit auf die ethnischen Burmesen, die den Tempel vor 200 Jahren zerstört haben, mit Ta-Nhy, unserem zweiten burmesischen Führer will er kein Wort reden, aber an mich und Eckhard in einer stillen Ecke alte beschriebene und bemalte Bambusdokumente verklingeln. Schnell verabschieden wir uns von dem Mönch, der unserem Führer noch einen Stinkefinger hinterherwirft. Das wird ihm wohl noch ein paar Extrarunden vor dem Eintritt ins Nirwana einbringen.

Wenn man in der Mittagshitze aufs Boot steigt und der Motor angeworfen wird, fallen einem fast unwillkürlich die Augen zu. Vorbei geht es an Bananenplantagen, Fischerbooten und in naher und weiter Ferne stehen wie üblich und überall Stupa.

In Moulmein angekommen essen wir wieder recht spät Mittag und da ist eine Stunde Pause im Hotel gerade richtig, um eine wenig die Augen zu schließen. Abends promenieren wir mit viel Volk am Salween River und snacken uns mit Grillspießen durch. Es ist Vollmond, der letzte im Jahr und deshalb wird heute in der Stadt gefeiert, Heißluftballons, mit einer kleinen Fackel betrieben steigen in den abendlichen Himmel und damit viele gute Wünsche, auch wir dürfen ein paar Mal mit anfassen, kurz bevor sich der Ballon in den Himmel erhebt. Eine gute Weiterreise ist also gesichert.


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