Memories

Auf den Spuren der Khmer, 16.01. bis 07.02.2016

Zum Abschluss unserer schönen Reise noch ein Gedicht mit den Eindrücken eines Teilnehmers, verfasst von Hajü während der Tour:

Laos/Kambodscha – Memories im Zeitraffer

Andreas rief und sieben kamen,
vier Herren war’n es und drei Damen,
Laos/Kambodscha – die Spur’n der Khmer,
doch wir erlebten viel, viel mehr.

Der Start in Laos, der Ort hieß Pakse,
Räder geholt und gleich auf Achse,
mit Bunn voran, unserem Guide,
er war der Beste weit und breit.
Erklärt uns Tempelrituale,
beantwortete Fragen viele Male,

führt uns dann in die Steinmetzgasse,
zum Bergbuddha hinauf, das war schon klasse,
und wir bekam’n zum Tagesende,
von einer Nonne Glücksarmbänder.

Zum Bolaven gab’s Anstieg satt,
halb oben waren wir nicht matt,
trotz viel Verkehr und schwüler Hitze,
der Wasserfall war dann die Spitze!
Auch unterwegs gab’s viel zu schau’n,
Korbflechter, Schmied und Kaffeebauern.

Das letzte Stück zum Bolaven Plateau,
das Bohnenparadies für Kaffee Lao,
durch Dorf und Land ging’s immer weiter,
trotz Schauern war die Stimmung heiter
und auch zu Mittag einte sich die Truppe,
auf gut gewürzte Nudelsuppe.

Es rauscht der Bach am Frühstückstisch,
der nächste Anstieg macht uns frisch,
ein Ausflugstrip so ging die Kunde,
wir fuhren eine Dörferrunde,
Erfuhr’n viel Neues über’s Leben hier,
’ne Elefantenwaschanlage war vor uns’rer Tür.

Leicht onduliert bergab, bergan,
kam’n wir zurück in Pakse an.
Und weiter ging’s nach Champasak,
zuvor noch einen Gang zum Markt.

Dann der Vat Phou, das Urgestein der Khmer,
ein toller Tag, was will man mehr,
am Mekong sitzen , zu Abend essen –
für den Moment Sorgen vergessen…

Mekong Bootsfahrt – sich treiben lassen,
weg von den quirligen Menschenmassen,
4000 Inseln wird’s hier genannt,
mal sehen was kommt, wir sind gespannt.

Der Morgen war kalt, man griff schon zur Mütze,
mittags dann kam sie, die übliche Hitze,
Inselhopping stand heut‘ auf dem Plan,
Wasserfall, Lok und Katamaran,
wir cruisten umher, das war eine Schau,
manchmal kaum mehr zu seh’n ob des dichten Staub(s).

Einreise Kambodscha, lief alles ganz glatt,
Bratreis und Nudeln machten uns satt,
das neue Guideteam begrüßte uns herzlich,
der Abschied von Bunn war schon etwas schmerzlich;
Qualm durch Brandrodung, wohin man auch schaut,
in Stung Treng war ein toller Tempel erbaut.

Zum Frühstück Nudelsuppe, dann Marktvisite,
dann Richtung Kratie, ab durch die Mitte,
die Straßen sehr holprig, die Luft voll von Staub,
Genussradeln ist anders – mit Verlaub,
unterwegs noch Cashews und Palmtreesaft,
und dann war Kratie endlich geschafft.

Ein Tagestrip stand auf’m Programm,
zum Tempelberg per Treppen hinan,
beäugt von Mönchen, seitlich flankiert,
sind wir bis nach oben zu Buddha marschiert.

Danach Delfine gucken – mit Fotografenfleiß,
ihr erinnert euch – es war sehr heiß.
Der Nachmittag dann nach eig’ner Facon,
Citybummel , Radtour oder Balkon.

Kampong Cham hieß das nächste Ziel,
wir schwitzten und wir tranken viel,
die Königsetappe – steht im Prospekt,
alle geschafft, das war perfekt!
Durch Dörfer hindurch, eskortiert von Geschrei,
Immer erschallt es: Hello und Goodbye!

Französisches Frühstück, von Pierre Besuch,
er schenkte übrigens jedem ein Tuch,
zum Tempel hoch, ganz alt und ganz neu,
das hat den Buddha schon lange erfreut.
Zum workout noch eine Tempelanlage,
800 Stufen? Na klar, gar keine Frage.
Nach viel Verkehr und Kautschukbäumen,
konnten wir in Kampong Thom nun träumen.

Apropos Träume: ich muss es sagen,
Gelüste kamen unterwegs zum Tragen,
Schwarzwälder Kirsch – das wäre jetzt Spitze,
Guys I tell you: das macht die Hitze!!!

Ein kurzer Trip hin zur Kultur –
Hindu und Buddha – Geschichte pur,
das Mittagsmahl mit Blick auf Fluss,
bis Siem Reap fuhren wir Bus.
D i e se Stadt ist bunt und schrill
und man kann kaufen was man will.

Der nächste Tag, ’ne neue Tour,
ach ja, es kam ein Gast hinzu,
4 Tempel standen heute an –
und ein Gewusel – Mann o Mann.
Die Namen mag man mir ersparen,
sind kreuz und quer durch Busch gefahren,
zum sundown noch die letzten Trümmer,
final ein Schmutzbier,das geht immer!!

Die Roluosgruppe war nun Pflicht,
die Namen – sage ich euch nicht,
Ebbe im Hafen, Tonle Sap nicht wild,
meterhohe Bambushütten, ein uriges Bild.

Zum Dinner einen Tempeltanz,
das reicht für heute voll und ganz.
Auch mit dem Radeln war heut‘ Schluss,
Kambodscha – ganz ohne Plattfuß !

Die Highlights kamen dann zum Schluss,
Der Angkor Thom, der Angkor Wat – für uns ein Muss!
Doch eins muss von Beginn an klar sein:
Ohne Ticket kommt man da nicht rein!
Und dann Ta Prohm im Zauberwald,
mit manch’verwunschener Gestalt,
in weit’rer Tag mit Tempeln satt,
außer uns war’n auch die Füße platt.

Eine Seefahrt, die ist lustig,
eine Seefahrt – Tonle Sab,
mit leicht kambodschanischer Verspätung ging’s mit Motorengebrüll ab,
relaxen auf dem Sonnendeck,
in Phnom Penh erreichten wir den Steg.

Die Metropole war ja unser Ziel,
Und wir erlebten heut‘ noch viel,
Silberpagode, Königspalast,
Hügel Penh, Museum und Folterknast.

Herzlichen Dank an unsere Damen,
die stetig unser Geld einnahmen (…und ausgaben)
Und letztlich muss man es noch sagen,
Gottlob kam niemand bös‘ zu Schaden!!

Eine Reise wie immer – Feinschmecker–like,
Gut gemacht – China by Bike!!

Dank an die guides, uns hat’s gefreut,
Herzlichen Dank – wir reisen heut‘!!!

H.-J.Mader im Februar 2016

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Schlusslicht

Auf den Spuren der Khmer, 16.01. bis 07.02.2016

Stadterkundung in Phnom Penh

Den gestrigen Tag fasse ich kurz mit dem heutigen zusammen, denn der Tag bestand eigentlich nur aus Transfer. Um 06:45 Uhr wurden wir abgeholt, weil das Boot nach Phnom Penh um 07:30 Uhr fahren sollte. Auf dem Boot am Anleger sitzend wunderten wir uns, dass das Boot nicht abfuhr. Die Begründung lautete, dass man noch auf eine Gruppe warte. Das Boot legte dann mit rund einer Stunde Verspätung ab. Da hätten wir ja auch in Ruhe Frühstücken können. Dumm gelaufen.

Das große Boot, mit dem wir eigentlich hätten fahren sollen, konnte wegen des niedrigen Wasserstandes nicht bis nach Siem Reap fahren, weswegen wir mit einem kleinen Seelenverkäufer über den See schipperten. Am Ende des Sees, da wo der Tongle Sap zum Fluss wird, wartete das größere Schiff dann auf uns und wir fuhren noch einmal 3,5 Stunden bis nach Phnom Penh. Mit etwa 1,5 Stunden Verspätung kamen wir an und wurden ins Hotel gebracht. Mittlerweile war es kurz vor 16:00 Uhr so dass wir uns nur noch zusammen mit Jan und seiner Mekong Gruppe zum Abendessen verabredeten.

Heute morgen ging’s dann zuallererst in den Königspalast, denn der macht um 11:00 Uhr schon zu. So ein König braucht halt auch seine Ruhe. Wir hörten, dass er außer beten kaum etwas tat. Das schien sich mit den Aussagen unseres Guides Wanna zu decken, der mal erwähnte, dass der König kein rechtes Interesse an Politik habe. Ganz anders als sein verstorbener Vater, der zu Beginn sogar abdankte um Regierungschef sein zu können.

Das Nationalmuseum liegt gleich neben dem Königspalast, so dass wir einfach kurz hinüber schlenderten. Das Museum zeigt in erster Linie Skulpturen und steinerne Ornamente aus diversen Khmer-Tempeln von denen wir bereits einige auf der Reise besucht hatten. So konnten wir die dort fehlenden Artefakte dann nochmal im Original bewundern.

Nach dem Mittagessen und einer kurzen Pause im Hotel fuhren wir zum ehemaligen Foltergefängnis Tuol Sleng der Roten Khmer. Wir bekamen eine Führung und lernten einen der 7 Überlebenden kennen, der noch als Kind in den letzten Tagen der Roten Khmer dort eingekerkert war. Von etwa 20.000 Häftlingen in 4 Jahren haben nur 7 überlebt. Dieses Genozid-Museum zu besichtigen war schon enorm bedrückend. Es ist einfach unfassbar was sich Menschen gegenseitig antun und auch noch dem eigenen Volk. Hätten wir nicht noch die Bootsfahrt zum Sonnenuntergang auf dem Tonl Sap Fluß gemacht, wäre unser letztes Abendessen in Kambodscha wohl ziemlich günstig geworden. Wir stellten alle fest, dass wir nach Tuol Sleng wohl alle nichts hätten essen können. Durch die Bootsfahrt dazwischen bei wunderschönem Licht in der Abenddämmerung ging es denn aber doch mit dem Appetit, und der Abend wurde doch noch ein schöner Ausklang unserer Reise. Morgen steht der Tag dann zur freien Verfügung und am Abend fliegen wir wieder alle zurück nach Hause.

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Dröhnung

Auf den Spuren der Khmer, 16.01. bis 07.02.2016

Tagesausflug mit dem Bus zu den Tempeln Angkor Thom, Ta Phrom und Angkor Wat

Die Fahrräder ließen wir heute zu Hause. Wir wollten uns heute ausschließlich den Tempeln widmen, also die volle kulturelle Dröhnung geben. Dass uns der Kopf am Abend tatsächlich dröhnte lag aber vermutlich eher am schlechten Deutsch des Tempelguides den wir gebucht hatten. Es war recht anstrengend ihm zuzuhören und ständig zu überlegen was genau er gemeint haben mochte.

Aber die Tempel waren heute allesamt sehr beeindruckend und die schwachen Deutschkenntnisse unseres kambodschanischen Guides konnten den Genuss nicht schmälern. Angkor Thom stand als erster auf unserer Liste. Jeder Guide erwähnt stolz, dass hier am Tor von Angkor Thom und im Tempel Ta Phrom Szenen aus „Tomb Raider“ mit Angelina Jolie gedreht wurde. Angkor Thom ist der erste buddhistisch geprägte Tempel der unter Jayavarman dem VII. gebaut wurde. Wahrscheinlich hat schon jeder einmal Bilder von diesem prägnanten Tempel gesehen,dessen Türme alle mit 4 Gesichtern geschmückt ist. Auf dem Weg zur Elefantenterrasse kamen wir noch am alten Königspalast vorbei. Da es keine schriftlichen Aufzeichnungen der Khmer mehr gibt außer ein paar Inschriften an den Tempeln, wird bis heute gemutmaßt wofür die Elefantenterrasse so alles genutzt wurde. Ebenso die Türme, die gegenüber der Terrasse stehen. Die Terrasse soll eine Art Bühne oder Tribüne gewesen sein auf der alle möglichen Zeremonien stattfanden oder von der aus man Sportereignisse betrachten konnte. Die Türme, vermutet man, waren wohl eine Art Arrestzellen.

Ta Phrom ist ein Tempel von dem wahrscheinlich auch jeder schon mal Bilder gesehen hat. Es ist dieser wildromantische Tempel der von Urwaldriesen überwachsen ist und deren Wurzeln Mauern und gar ganze Gebäude im Würgegriff halten. Das sieht echt irre aus. Ta Phrom ist definitiv mein Lieblingstempel.

Wenn man Angkor Wat sieht kann man sich überhaupt nicht vorstellen, dass die ganzen Angkor Tempel bis Mitte des 19. Jahrhunderts im Urwald verschollen waren und durch Zufall von Franzosen 1860 im Wald gefunden wurden. Angkor Wat ist eine so große Tempelanlage und der Zentralturm erhebt sich über 60 m über den Boden, dass man meinen sollte, dass man sie schon von weitem sehen kann. Angkor Wat ist der berühmteste der vielen Tempel hier und der am besten erhaltene. Mit ein wenig Renovierung könnte man dort eigentlich gleich wieder einziehen. Diese Anlage ist schon wirklich gigantisch in ihrem gesamten Umfang und in der kunstvollen Gestaltung der Reliefs in den Galerien.

Beim Abendessen kam wieder Pierre von Biking Cambodia vorbei, spendierte uns einen Drink und verabschiedete sich von uns.

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Trilogie

Auf den Spuren der Khmer, 16.01. bis 07.02.2016

Tagesausflug von rund 65 km zu den Tempeln der Roluos-Gruppe, nachmittags Bootsfahrt auf dem Tonle Sap

Die Roluos-Gruppe besteht aus den Tempeln Preah Koh, Bakong und Lolei. Diese Tempelgruppe trägt ihren Namen aufgrund der Nähe zu dem Dorf Roluos. Unsere erste Station war der kleinste der drei Tempel Lolei aus dem Jahre 893. Dieser lag früher inmitten eines künstlich angelegten Sees von 3800 m Länge und 800 m Breite. Der See ist aber leider schon ausgetrocknet. Direkt neben der Anlage steht ein kleines buddhistisches Kloster in dem die Mönche Wahrsagen. Vom Tempel ist zur Zeit eigentlich nichts zu sehen, denn er ist komplett eingerüstet.

Unterwegs machten wir bei einer Bauernfamilie Halt die Körbe flocht und Palmensaft erntete. Eitel und Wanna unser Guide demonstrierten uns todesmutig wie der Saft von den Palmen abgezapft wird.

Der Bakong aus dem Jahre 881 war nun ein stattlicherer Tempel. Er gilt als der erste Khmer-Tempel, der auf einem künstlich aufgeschütteten Hügel gebaut wurde. Die späteren Tempel wurden dann nach dessen Vorbild alle so gebaut.

Die Anleger für die Bootsfahrt lagen wegen des niedrigen Wasserstandes auf dem Trockenen. So mussten wir noch ein paar Kilometer weiter raus radeln bis die Fahrrinne des kleinen Flüsschens auf dem die Boote Richtung See fahren tief genug wurde. Das war schon interessant zu sehen, welche Auswirkungen der niedrige Wasserstand auf das Leben der Leute hat, die sonst in Dörfern mitten im Wasser leben. Das einzig Gute an der Situation ist vielleicht, dass die Kinder nun Fahrradfahren lernen können, sofern sie eines haben.

Am Abend gönnten wir uns noch einen Tempel, einen Apsara- Vergnügungstempel. Die Apsara sind legendäre Tempeltänzerinnen, die in vielen der Khmer-Tempel abgebildet sind. Zu der Show gab es ein Buffett und man konnte vor und während der Show essen. Sehr touristisch war die Veranstaltung, aber weil sehr farbenfroh gut für die Kameras.

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Again

Auf den Spuren der Khmer, 16.01. bis 07.02.2016

Tagesausflug von rund 65 km zu den Tempeln Bantei Srei, Neak Prean, Preah Kan, Ta Nei und Preah Rup.

Und schon wieder habe ich meine Kamera vergessen. Fotografieren ist irgendwie nicht mein Ding. Weder mache ich gute Bilder, noch habe ich eine gute Kamera, noch denke ich daran meine Kamera mitzunehmen. Mit dem Pulitzer-Preis wird das so nix.

Um etwas mehr Zeit bei den Tempeln zu haben, ließen wir uns ein Stück in das Areal von Angkor hineinfahren, denn der Tempel Bantei Srei liegt ziemlich weit im Norden des Areals. Wir radelten dennoch rund 30 km dorthin. Bantei Srei gilt als der kunstvollste der Angkor-Tempel, mit feinen Figuren und Reliefs in rötlichen Sandstein gemeißelt und noch erstaunlich gut erhalten wenn man bedenkt, dass der Tempel bereits im Jahre 967 eingeweiht wurde. Das gesamte Areal von Angkor ist UNESCO Weltkulturerbe und verschiedene Nationen haben die Patenschaft über diverse Tempel übernommen. Bantei Srei wird von der Schweiz gepflegt und restauriert.

Neak Prean war nur sehr klein und außer dem Zentralturm umgeben von 4 Wasserbassins nicht mehr viel übrig. Dafür war Preah Kan umso größer. Jayavarman der VII. hatte diesen Tempel seinem Vater gewidmet und dort dessen Schwert hinein gebettet. Daher heißt der Tempel übersetzt auch soviel wir Tempel des mystischen oder geheimen Schwertes.

Ta Nei wiederum war sehr klein und verfallen und lag mitten im Dschungel. Die Fahrt von dort weg war recht spannend, denn es ging über kleine Trampelpfade durch den Wald und über eine alte französische Staustufe. Wir fuhren auf Preah Rup zu, wo wir den Sonnenuntergang sehen wollten. Wirgaben Gas zu gut es ging und sprangen sogar auf die letzten Kilometer noch in den Bus um ja pünktlich zum Sonnenuntergang zu sein. Als wir den Preah Rup dann schließlich erklettert hatten, war die Sonne noch kurz zu sehen und dann verschwand sie hinter Wolken und wart nie wieder gesehen. Das war’s dann mit Sonnenuntergang. Und dafür die Hetzerei.

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Trubel

Auf den Spuren der Khmer, 16.01. bis 07.02.2016

Fahrt von Kampong Thom nach Sambor Prei Kuk, rund 30 km, anschließend Transfer nach Siem Reap.

Die Fahrt war kurz, schlappe 30 km. Das sitzen wir mittlerweile auf einer Backe ab. Manche von uns auch notgedrungen, weil sie sich auf der langen Etappe nach Kampong Cham wundgeritten haben. Also keine große Herausforderung heute. Wenn nur die Hitze nicht wäre, denn die macht ja doch jeden Schritt und jeden Tritt ins Pedal zur Schwerstarbeit. Wir haben wieder knackige 35°C.

Unser radlerisches Ziel heute ist der alte Khmer-Tempel Sambor Prei Kuk, der bereits vor den Angkor Tempeln entstanden ist und sozusagen Pate gestanden hat. Die Anlage ist nicht gerade klein, denn ursprünglich 293 Gebäude brauchen ja Platz. Heute sind aber nur noch 47 Ruinen zu finden, die weitläufig im Wald verstreut liegen. Dass nur noch so wenig übrig geblieben ist, verdanken wir einerseits der Natur, die sich Ihren Platz zurückerobert hat, andererseits aber auch unseren amerikanischen Freunden, die während des Vietnamkrieges hier kräftig bombardiert haben, weil sich hier gerne mal Vietkong Soldaten tummelten. Man kann heute noch die Bombenkrater sehen. Eingeweiht wurde der Tempel 615 und war das Herz der damaligen Hauptstadt Isanapurna des Reiches Chenla. Wir ließen uns von einem Tempelguide durch die Anlage führen und fuhren anschließend mit dem Bus nach Siem Reap, dem Startpunkt aller Angkor-Unternehmungen.

Was hat sich Siem Reap in den letzten 5 Jahren verändert. Vor 5 Jahren war auch schon eine Menge los, aber nicht ein solcher Rummel. Man kommt sich hier fast schon vor wie auf Mallorca. Jedes Haus ist entweder Souvenirshop, Restaurant, Bar oder Disco. Ein partywütiges Jungvolk strömt durch die Straßen und macht die Nacht zum Tage. Man kann sich nur schwer vorstellen, dass diese Jugendlichen auch zu den Angkor-Tempeln fahren und Kulturprogramm absolvieren. Holger und Eitel, die vor 8 Jahren schon einmal hier waren, fragten wehmütig wo ihr verschlafenes Siem Reap hin ist.


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Imaginär

Auf den Spuren der Khmer, 16.01. bis 07.02.2016

Fahrt von Kampong Cham nach Kampong Thmar, rund 70 km, dann Transfer nach Kampong Thom.

Wir waren kaum losgefahren, da merkte ich, dass ich meinen Fotoapparat nicht dabei hatte. Der lag gut verstaut in meinem Koffer und der war, weil er der größte Koffer der Gruppe ist, im Gepäckbus der aller unterste. Heute gibt es also keine Fotos. Schade, gell? Die Impressionen müsst Ihr Euch diesmal dann selbst vorstellen, sozusagen ein imaginärer Blog.

Als Überraschungsgast erschien heute Pierre beim Frühstück. Pierre ist Schweizer und betreibt die Reiseagetur Biking Cambodia. Er ist unser lokaler Buchungspartner hier in Kambodscha. Insbesondere zur Freude der Damen hatte Pierre als Willkommensgeschenke traditionelle Khmer-Tücher dabei. Unser Guide Wanna betätigte sich als Model und führte die verschieden Arten des Tuchumbindens vor.

Nach rund 11 km erreichten wir einen kleinen Tempel namens Wat Nokor. Um diesen kleinen Tempel im Khmer-Stil rankt sich eine nette Legende. Und zwar soll sich hier entschieden haben wer bei wem um die Hand anhalten muss. Es wurde ein Wettstreit begonnen und Aufgabe war es den größtmöglichen Hügel aufzuschütten. Zwei Teams, ein Männerteam und ein Frauenteam sollten bis zum Erscheinen des Morgensterns jeweils einen Hügel aufschütten. Die Frauen ersannen eine List und bastelten einen Morgenstern, den sie vorzeitig aufhängten. Die Männer ließen sich davon blenden und gingen siegessicher nach Hause. Die Frauen arbeiteten fleißig weiter und als am nächsten Morgen bei Tageslicht die Bewertung kam, hatten die Frauen bei weitem den höheren Hügel. Aus diesem Grund müsse seit damals die Männer um die Hand der Frauen anhalten.

Wir setzten die Fahrt fort bis Kampong Thmar, von wo wir dann einen Transfer nach Kampong Thom hatten.
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Rastlos

Auf den Spuren der Khmer, 16.01. bis 07.02.2016

Fahrt von Kratie über Chlong nach Kampong Cham. 125 km größtenteils Sandpiste

„Früh los“ war heute die Devise, denn wir hatten 125 km vor uns von denen weite Strecken über nicht asphaltierte Piste ging. Unserem Vorsatz machte setzte aber unser Hotel Grenzen, denn die boten erst ab 07:00 Uhr Frühstück an, so dass sich unsere Abfahrt auf 08:00 Uhr terminierte. So früh am morgen ist es noch nicht so heiß, aber doch schon mollig warm, denn nachts kühlt es nicht richtig ab wie bei uns zuhause.

Die Strecke gestaltete sich sehr abwechslungsreich, denn wir fuhren durch ein gemischtes Gebiet von buddhistischen Khmer und moslemischen Cham. Es ging durch kleine Dörfer, vorbei an Tempeln und Moscheen sowie durch den ehemaligen Kolonialort Chlong. Insgesamt eine sehr interessante Strecke.

Einzig das Mittagessen war leider ein Wermutstropfen, denn es fiel quasi aus. Zu spät erfuhr ich von unserem Guide Wanna, dass die einzige Mittagsmöglichkeit bei Kilometer 90 sei. Das war definitiv zu spät. Wir behalfen uns mit Obst, das die Fahrer auf den lokalen Märkten kauften. Nach 89 km kamen wir an eine Fähre, die allerdings auf der anderen Seite wartete bis sie voll besetzt war. Als sie auf unserer Seite angekommen war wartete sie wieder bis sie vollbesetzt war bevor sie abfuhr. Das kostete uns 45 Minuten Wartezeit. An ein Mittagessen oder eine gemütliche Rast mit Kaffee auf der anderen Flussseite war nun gar nicht mehr zu denken, also fuhren wir durch bis nach Kampong Cham und freuten uns in Gedanken schon wahnsinnig auf unser Abendessen.


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Selten

Auf den Spuren der Khmer, 16.01. bis 07.02.2016

Tagesausflug in Kratie mit Delfinwatching und Fahrt über die Flussinsel Koh Trong

In Kratie selbst gibt es nicht besonders viel zu sehen. Die Stadt ist voll von Restaurants, Bars und Shoppingmöglichkeiten. Deshalb fuhren wir aus der Stadt raus den Mekong entlang. Nach rund 15 km kamen wir zum Hügeltempel Phnom Sambok. Der Aufstieg kostete einigen Schweiß, denn es waren schätzungsweise 300 Treppenstufen. Auf dem Zwischenplateau konnten wir bestaunen was uns in der Hölle so erwartet. Ziemlich drastisch wurden die Strafen dargestellt und was uns vor allem erschreckte war die harte Strafe für den Genuss von Alkohol. Wir fragten uns unweigerlich, kommen wir jetzt für unser Schmutzbier am Ende der Radetappen in die Hölle?

Wesentlich entspannter ging es bei den Irawadidelfinen zu. Wir saßen relaxt in kleinen Booten zu je vier Personen und ließen uns auf den Mekong hinausfahren. Dort verbrachten wir bei abgestelltem Motor eine ganze Stunde und beobachteten diese seltenen Delfine beim Auftauchen und Luftholen. Da es hier bei Katie noch zirka 60-80 Delfine gibt, sieht man sie zu allen Tageszeiten. Das ist schon ein schönes Erlebnis diese vom Aussterben bedrohten Delfine so aus der Nähe erleben zu können. Vor 40 Jahren gab es in der Region noch rund 1000 Delfine aber die Roten Khmer haben sie mit Granaten gefischt um aus ihrem Fett Öl für Lampen zu gewinnen. Zum Glück hat die kambodschanische Regierung hier ein Schutzgebiet für die Delfine ausgewiesen – hoffentlich nicht zu spät.

Am Nachmittag stand die Mekonginsel Koh Trong auf dem Programm. Außer Sandra wollte aber niemand mit auf die Insel, also fuhren wir nur zu dritt zusammen mit unserem Guide Wanna. Koh Trong ist eine gemütliche, urige Insel auf der die Menschen hauptsächlich von der Landwirtschaft leben. Außerdem befinden sich am Rande der Insel noch eine Reihe vietnamesischer Boatpeople. Wir hatten die Räder dabei und machten eine Runde um die Insel. Als wir mit der Fähre wieder zurück ans Festland fuhren ging gerade die Sonne feurig rot über der Insel unter. Ein toller Anblick und ein toller Abschluss für dem Tag.


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Gewöhnungsbedürftig

Auf den Spuren der Khmer, 16.01. bis 07.02.2016

Fahrt von Stung Treng nach Kratie. Etwa 40 km entlang des Mekong bei rund 35°C. Dann kurzer Bustransfer und nochmals 25 km auf Sandpiste durch kleine Dörfer bis Kratie.

Unser erstes kambodschanisches Frühstück war etwas gewöhnungsbedürftig. Waren wir bislang in Laos mit Baguette und Ei oder Marmelade verwöhnt worden, sahen wir uns heute mit Reis mit gebratenen Hühnerbeinen oder einer Nudelsuppe mit einem halben Schweineknie konfrontiert. Nach einer kurzen Phase der Irritation verputzten wir aber auch dieses.

Der Rückweg zum Hotel ging am Marktplatz von Stung Treng vorbei wo wir uns den Markt etwas näher anschauten. Ein enormes Treiben und eine breite Produktpalette von Lebensmitteln aller Art über Haushaltsgeräte bis hin zu Kleidung für Jung und Alt war hier anzutreffen.

Um halb neun radelten wir los in Richtung Kratie. Erst ging es eine Weile am Mekong entlang und durch Dörfer hindurch bis wir wieder vom Mekong abbogen und zur Nationalstraße fuhren. Hier kehrten wir ein in einem kleinen Restaurant und aßen gebratene Nudeln. Hier in Kambodscha scheint es keine frisch gemachten Nudeln zu geben wie in den Nachbarländern. Alle Restaurants nehmen Instantnudeln und peppen sie mit etwas Gemüse, Ei, und Fleisch ein wenig auf.

Da die Stecke nach Kratie doch recht weit ist, ließen wir uns nun rund 80 km mit den Begleitbus fahren was den Vorteil hatte, dass wir auch die Mittagshitze umgingen. Etwa 25 km von Kratie setzten wir uns wieder auf die Räder und radelten den Rest auf einer Nebenpiste gesäumt von kleinen Dörfern nach Kratie.


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