Irrungen und Verwirrungen

tandem4family – Mit der Familienkutsche von Shanghai nach Beijing

Nach dem gestrigen Großverkehrstag wollen wir heute die Nebenstraßen versuchen, die es hier im Gegensatz zu gestern gibt. Wenn man sich die Landkarte der Halbinsel Liaodong anschaut, wird klar, dass der gestrige Tag gar nicht anders verlaufen hätte können. 20 Kilometer ist die Halbinsel nördlich von Dalian gerade mal breit, und da müssen zwei Autobahnen, eine Schnellbahn, eine Bummelbahntrasse und dazu zwei Staatsstraßen und etliche Landstraßen durch. Der Verkehr scheint sich relativ gleichmäßig zu verteilen, viel Luft ist da jedenfalls nicht!

Heute also Erkundungsfahrt durch die Backwaters. Im Wortsinne: Wir fahren die Küste Liaodongs ab, die hier ähnlich zerklüftet ist wie Norwegen. Nein nicht wirklich, uns kommt es aber so vor, als wir buchtein-buchtaus der Küstenlinie folgen.


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Last Exit Dalian

tandem4family – Mit der Familienkutsche von Shanghai nach Beijing

Having reached the new shores of Liaoning, we make a fresh start and agree on two basic precepts: from now on the family stays and bikes together; and we take it easy, without sticking to any strict plans or maps. The last would be anyway impossible to do, because we are left without navigation. The only mobile on which it worked fall weeks ago on the road and broke; our backup – the tablet,- emerged one evening from the bag with a shattered screen; while the satellite maps downloaded on the GPS display a network of roads, but neither their names, nor the towns. Our map of Liaoning province is almost useless, as it focuses on highways and interstates. We will simply bike in general direction Beijing – that is to say, first in direction north, along the length of the Liaodong peninsular, then make an arch direction west, then bike southwards again, along the western coast of the bay. And above all, we will enjoy the rest of the trip and remain open to whatever comes along.


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Wo Vögel Hymnen singen

tandem4family – Mit der Familienkutsche von Shanghai nach Beijing

Ist das die Wetterwende?

Wieder einmal ziehe ich die Vorhänge des Hotelzimmers auf und werde von strahlendem Sonnenschein geblendet. Wo verstecken sich die Wolken? Ist dies wieder nur ein einzelner sonniger Tag und morgen radeln wir wieder durch strömenden Regen?

Ein paar Mal habe ich es schon bereut, nicht doch den optionalen Regenschutz für unseren Anhänger gekauft zu haben statt die Sonnenmarkisen. Aber dann hätten wir ja auch mit einem Chariot fahren können und die Kinder hätten ebensowenig von der Reise gesehen.

Unser Hotelzimmer liegt im 11. Stock und wir blicken auf eine Straßenschlucht. “Singapur des Nordens” hatte ich einmal in einem Artikel über Dalian geschrieben. Das war 2006 und die Stadt hatte mich begeistert.

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Gedanken auf gar nicht so hoher See

tandem4family – Mit der Familienkutsche von Shanghai nach Beijing

Meine Erinnerungen an Schifffahrten sind meist positiv.

Mit Interrail von Patras nach Brindisi, Deckpassage, neben mir drei attraktive Schwedinnen und mehrere Flaschen Rotwein.

Um die 30 Mal den Yangzi flussabwärts von Chongqing nach Wuhan, immer wieder ein Erlebnis.

Mit dem Seelenverkäufer den Mekong und seine Nebenflüsse entlang.

Und selbst die recht seelenlose Fähre von Hoek van Holland nach Harwich im Rahmen der Hongkong-London-Tour hatte ihre romantischen Momente.

Entsprechend stellte ich mir die Überfahrt von Yantai nach Dalian vor. Sonne, Promenadendeck und fröhlich tollende Töchter, während Zornica und ich einen kühlen Chardonnay genießen.


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Phantomschmerz

tandem4family – Mit der Familienkutsche von Shanghai nach Beijing

Ich stehe im Aufzug, die Türen sind zu und er bewegt sich nicht. Irritiert schaue ich auf die Digitalanzeige.

Keiner hat die Knöpfe gedrückt. Denn meine Kinder sind schon in Yantai.

Nachts schlafe ich mit Licht im Badezimmer und angelehnter Badezimmertür, damit die Kinder den Weg zur Toilette finden.

Zuweilen erwische ich mich dabei, wie ich in einer brenzligen Situation in den Rückspiegel blicke und nach den Kindern schaue.

Phantomschwerzen eines alleinreisenden Vaters, der die letzten Wochen mit zwei kurzen Ausnahmen fast jede Sekunde mit den Kindern verbracht hat. Immer darauf geachtet hat, dass Nora den Fahrstuhlknopf draußen und Sarah den Knopf innen drückt.


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Phantomschmerz

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Ich stehe im Aufzug, die Türen sind zu und er bewegt sich nicht. Irritiert schaue ich auf die Digitalanzeige.

Keiner hat die Knöpfe gedrückt. Denn meine Kinder sind schon in Yantai.

Nachts schlafe ich mit Licht im Badezimmer und angelehnter Badezimmertür, damit die Kinder den Weg zur Toilette finden.

Zuweilen erwische ich mich dabei, wie ich in einer brenzligen Situation in den Rückspiegel blicke und nach den Kindern schaue.

Phantomschwerzen eines alleinreisenden Vaters, der die letzten Wochen mit zwei kurzen Ausnahmen fast jede Sekunde mit den Kindern verbracht hat. Immer darauf geachtet hat, dass Nora den Fahrstuhlknopf draußen und Sarah den Knopf innen drückt.


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Between Heimweh and Wanderlust

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“Mama, is there a medicine for homesickness?”- asks Sarah. If there was, I would need a double dose of it right now. Sarah has her blues, Nora misses her Suzanna, and my Wanderlust slowly but steadily gives away to homesickness.

After Volker departs for further two days of solo-biking to the coastal city of Yantai, we catch the daily train from Qingdao direction north. The only tickets still available are for a soft sleeper, converted into sitting space. Soft sleeper! After more than twenty years, the good old soft-sleeper not only still exist, but haven’t changed a bit. The same four-bed compartments, the same bed covers of blue satin, the same curtains and back-rest linings of white lace, even the same Chinglish.


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Der Zahn der Zeit steht still

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Auf Qingdao hatten Zornica und ich uns am meisten gefreut. Im Mai 1994, kurz vor Ende unserer gemeinsamen Studienzeit in China, waren wir für das verlängerte Feiertagswochenende nach Qingdao gefahren, unser erster gemeinsamer Kurzurlaub!

Irgendwo in der Nähe des Bahnhofs quartierten wir uns ein, in einem uns, nach fast einem Jahr in einem chinesischen Studentenwohnheim unheimlich luxuriös vorkommenden Hotelhochaus. Endlich hatten wir einmal ein Zimmer für uns, und warmes Wasser! Wärmer als in Peking war es in Qingdao auch. Und Bier gab es hier vom Fass, nicht aus der Flasche, was damals konkret hieß: Da war Kohlensäure drin, was sonst nur in jeder zweiten Flasche der Fall war!


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Das Geilste Hühnchen der Welt…

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…das ekelhafteste Schwein und die armen Schlucker auf historischem Boden.

Das hätte der Titel dieses Blogs sein sollen. Aber solche Bandwürmer darf sich nur Peter Greenaway erlauben! Außerdem wird daraus ja die URL erstellt, und das kann sich keiner merken!

Also erst einmal das
Geile Hühnchen!

Ein kleiner Teil von mir ist froh, dass wir uns für eine weitere Solofahrt entschieden haben. Sarah und Nora brauchen dringend eine Pause, mehrere Tage an einem Ort und ein wenig Futter für die Sinne, das nicht aus chinesischen Straßen und Menschenaufläufen besteht, die unsere Kinder anfassen oder fotographieren wollen. Und auch Zornica wird die Pause gut tun. Seit Tagen hustet sie am Morgen, was das Zeug hält und scheint am Ende ihrer Kräfte.


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City of Kites

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At the foot of Mt. Tai we review the present state of our journey. The prospects for the next days are bleak. The planned biking through idyllic countryside in Shandong won’t happen: the side-roads we were supposed to take are either undergoing repairs or have dilapidated, as we have learned from recent experience. 350 km of Interstate till Qingdao then. A busy interstate with trucks and buses, because in Shandong, unlike Jiangsu, the interstate is free of toll, and most of the heavy traffic goes here in order to avoid the high-way taxes. Not only will our way be full with roaring traffic, but it will also be going steadily uphill. We have already discovered that for our 240+ kg family vehicle even the smallest hill equals Mt. Tai. After the rain and wind from the previous day the mood in the children trailer is close to mutiny, and I have to admit, it is rather contagious.


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